Pedro Lamy

portugiesischer Rennfahrer

José Pedro Mourão Nunes Lamy Viçoso (* 20. März 1972 in Aldeia Galega da Merceana) ist ein ehemaliger portugiesischer Automobilrennfahrer.

Pedro Lamy
Pedro Lamy 2011
Nation:Portugal Portugal
Formel-1-Weltmeisterschaft
Erster Start:Großer Preis von Italien 1993
Letzter Start:Großer Preis von Japan 1996
Konstrukteure
1993–1994 Lotus · 1995–1996 Minardi 
Statistik
WM-Bilanz:WM-18. (1995)
StartsSiegePolesSR
32
WM-Punkte:1
Podestplätze:
Führungsrunden:

Karriere Bearbeiten

Anfänge im Motorsport Bearbeiten

Der frühere Motocross- und Kartfahrer gewann 1989 den portugiesischen Formel-Ford-1600-Titel und wechselte dann in die GM Lotus Euroserie, die er 1991 für sich entscheiden konnte. Daneben konnte er sowohl 1990 als auch 1991 zusammen mit Diago Castro Santos den Formula Opel Lotus Nations Cup gewinnen. Im darauffolgenden Jahr gewann er auf Reynard 923/Opel mit elf Siegen die deutsche Formel-3-Meisterschaft. 1993 erfolgte der Wechsel zur Formel 3000. Mit einem Sieg auf dem Grand Prix de Pau und drei weiteren Podiumsplatzierungen verlor er mit einem Punkt Abstand die Saison an Olivier Panis.

Formel 1 Bearbeiten

Wegen der guten Ergebnisse in der Formel 3000 gelang ihm der Sprung in die Formel 1, wo er Alessandro Zanardi bei Lotus ersetzte. In der Saison 1994 konnte er nur an vier Formel-1-Rennen teilnehmen, da er sich bei Testfahrten in Silverstone beide Beine brach und das Cockpit Alessandro Zanardi, Mika Salo und Philippe Adams überlassen musste. Für die Saison 1995 wechselte Pedro Lamy zu Minardi und erzielte einen WM-Punkt durch den sechsten Platz beim Großen Preis von Australien. Damit erzielte er als erster Portugiese einen Punktgewinn in einem Formel-1-Rennen. Im darauffolgenden Jahr blieb er bei Minardi, konnte aber keine weiteren Erfolge vorweisen. Sein bestes Rennergebnis war der neunte Platz beim Großen Preis von San Marino. Da die Finanzlage bei Minardi schwierig war, entschied er sich, seine Formel-1-Karriere nach 32 Rennen zu beenden.

GT und Sportwagen Rennen Bearbeiten

Lamys Aston Martin in der American Le Mans Series, 2005

Nach dem Ende seiner Formel-1-Karriere startete Pedro Lamy 1997 beim 24-Stunden-Rennen von Le Mans und erreichte den dritten Platz in der GT1-Kategorie. Daraufhin wechselte er in die FIA GT und gewann dort 1998 zusammen mit Olivier Beretta die GT2-Fahrer und -Teamwertung. Er erzielte auf der Chrysler Viper GTS-R acht der zehn möglichen Klassensiege für das Oreca Team. Außerdem fuhr er erneut die 24-Stunden-von-Le-Mans und erreichte hinter dem Schwesterfahrzeug den zweiten GT2-Klassenrang. 1999 erfolgte der Wechsel zu Price & Bscher, die an ausgewählten Rennen der American Le Mans Series und der FIA-Sportwagen-Meisterschaft teilnahmen. Sein bestes Ergebnis mit dem BMW V12 LMR war ein fünfter Rang auf dem Portland International Raceway. Danach fuhr Pedro Lamy in der neugegründeten DTM und erzielte auf einem Mercedes CLK 2000 den 13. und 2001 den 16. Gesamtrang. Daneben fuhr er für Oreca erneut in Le Mans und beendete das Rennen auf dem vierten Gesamt- und dritten LMP900-Klassenrang. Außerdem gewann er zusammen mit Peter Zakowski und Michael Bartels das 24-Stunden-Rennen auf dem Nürburgring 2001. Im darauffolgenden Jahr siegte er erneut für Zakspeed beim 24-Stunden-Rennen in der Eifel. Für die Saison 2002 und 2003 fuhr er in der V8 Star, die er neben Johnny Cecotto als einziger Fahrer gewinnen konnte. Mit dem G2-Klassensieg bei dem 24-Stunden-Rennen von Spa-Francorchamps nahm er nach 1998 wieder an einem FIA-GT-Lauf teil. 2004 wechselte er in die neue Le Mans Endurance Series und erzielte mit Christophe Bouchut und Steve Zacchia die Fahrer- und Teamwertung der GTS-Kategorie. Mit seinem Team Labre Compétition wechselte er 2005 erneut in die FIA GT und gewann vier Läufe der Meisterschaft, davon zwei für das Werksteam von Aston Martin, bei dem er auch bei ausgewählten Läufen der American Le Mans Serie antrat. Neben den Aktivitäten in den GT-Meisterschaften war er als Fahrer im A1GP-Team-Portugal vorgesehen, außer bei Tests konnte er aber an keinem A1-Grand-Prix teilnehmen. 2004 und 2005 konnte er für Schnitzer Motorsport die 24-Stunden-Rennen auf dem Nürburgring gewinnen. 2006 wechselte er wieder in die mittlerweile umbenannte Le Mans Series und gewann erneut für Labre die GT1-Meisterschaft. Im darauf folgenden Jahr fuhr er für das Werksteam von Peugeot in die LMP1-Kategorie und erzielte mit Stéphane Sarrazin drei Gesamtsiege und den Meistertitel der Le Mans Series.

Statistik Bearbeiten

Ergebnisse in der Formel-1-Weltmeisterschaft Bearbeiten

Gesamtübersicht Bearbeiten

SaisonTeamChassisMotorRennenSiegeZweiterDritterPolesschn.
Rennrunden
PunkteWM-Pos.
1993LotusLotus 107BFord 3.5 V8430.
1994LotusLotus 107CMugen-Honda 3.5 V10428.
1995MinardiMinardi M195Ford EDM 3.0 V88118.
1996MinardiMinardi M195BFord EDM2/EDM3 3.0 V81620.
Gesamt321

Einzelergebnisse Bearbeiten

Saison1234567891011121314151617
1993
11*DNF13*DNF
1994
108DNF11
1995
910DNFDNF913116
1996
DNF10DNF129DNFDNFDNF12DNF12DNF10DNF1612
Legende
FarbeAbkürzungBedeutung
GoldSieg
Silber2. Platz
Bronze3. Platz
GrünPlatzierung in den Punkten
BlauKlassifiziert außerhalb der Punkteränge
ViolettDNFRennen nicht beendet (did not finish)
NCnicht klassifiziert (not classified)
RotDNQnicht qualifiziert (did not qualify)
DNPQin Vorqualifikation gescheitert (did not pre-qualify)
SchwarzDSQdisqualifiziert (disqualified)
WeißDNSnicht am Start (did not start)
WDzurückgezogen (withdrawn)
HellblauPOnur am Training teilgenommen (practiced only)
TDFreitags-Testfahrer (test driver)
ohneDNPnicht am Training teilgenommen (did not practice)
INJverletzt oder krank (injured)
EXausgeschlossen (excluded)
DNAnicht erschienen (did not arrive)
CRennen abgesagt (cancelled)
 keine WM-Teilnahme
sonstigeP/fettPole-Position
1/2/3/4/5/6/7/8Punktplatzierung im Sprint-/Qualifikationsrennen
SR/kursivSchnellste Rennrunde
*nicht im Ziel, aufgrund der zurückgelegten
Distanz aber gewertet
()Streichresultate
unterstrichenFührender in der Gesamtwertung

Le-Mans-Ergebnisse Bearbeiten

JahrTeamFahrzeugTeamkollegeTeamkollegePlatzierungAusfallgrund
1997Deutschland Schübel EngineeringPorsche 911 GT1Deutschland  Armin HahneFrankreich  Patrice GoueslardRang 5
1998Frankreich  Viper Team OrecaChrysler Viper GTS-RMonaco  Olivier BerettaVereinigte Staaten  Tommy ArcherRang 13
1999Deutschland  HWA AGMercedes-Benz CLRDeutschland  Bernd SchneiderFrankreich  Franck Lagorcezurückgezogen
2001Frankreich Playstation Team ORECAChrysler LMP 2001Monaco Olivier BerettaOsterreich  Karl WendlingerRang 4
2002Frankreich Playstation Team ORECADallara SP1Monaco Olivier BerettaFrankreich  Érik ComasRang 5
2005Vereinigtes Konigreich  Aston Martin RacingAston Martin DBR9Tschechien  Tomáš EngeNiederlande  Peter KoxAusfallMotorschaden
2006Vereinigtes Konigreich Aston Martin RacingAston Martin DBR9Frankreich  Stéphane SarrazinMonaco  Stéphane OrtelliRang 10
2007Frankreich  Team Peugeot TotalPeugeot 908 HDi FAPFrankreich Stéphane SarrazinFrankreich  Sébastien BourdaisRang 2
2008Frankreich Team Peugeot TotalPeugeot 908 HDi FAPFrankreich Stéphane SarrazinOsterreich  Alexander WurzRang 5
2009Frankreich Team Peugeot TotalPeugeot 908 HDi FAPFrankreich  Nicolas MinassianOsterreich  Christian KlienRang 6
2010Frankreich Team Peugeot TotalPeugeot 908 HDi FAPFrankreich  Simon PagenaudFrankreich Sébastien BourdaisAusfallAufhängung
2011Frankreich Team Peugeot TotalPeugeot 908Frankreich Simon PagenaudFrankreich Sébastien BourdaisRang 2
2012Frankreich Larbre CompétitionChevrolet Corvette C6.RFrankreich  Patrick BornhauserFrankreich  Julien CanalRang 20 und Klassensieg
2013Vereinigtes Konigreich Aston Martin RacingAston Martin Vantage GTEKanada  Paul Dalla LanaVereinigte Staaten  Bill AuberlenAusfallMotorschaden
2014Vereinigtes Konigreich Aston Martin RacingAston Martin Vantage GTEKanada Paul Dalla LanaDanemark  Christoffer NygaardRang 26
2015Vereinigtes Konigreich Aston Martin RacingAston Martin Vantage GTEKanada Paul Dalla LanaOsterreich Mathias LaudaAusfallUnfall
2016Vereinigtes Konigreich Aston Martin RacingAston Martin Vantage GTEKanada Paul Dalla LanaOsterreich Mathias Laudanicht klassiert
2017Vereinigtes Konigreich Aston Martin RacingAston Martin Vantage GTEKanada Paul Dalla LanaOsterreich Mathias LaudaRang 36
2018Vereinigtes Konigreich Aston Martin RacingAston Martin Vantage GTEKanada Paul Dalla LanaOsterreich Mathias LaudaAusfallUnfall
2019Vereinigtes Konigreich Aston Martin RacingAston Martin Vantage GTEKanada Paul Dalla LanaOsterreich Mathias LaudaAusfallUnfall

Sebring-Ergebnisse Bearbeiten

JahrTeamFahrzeugTeamkollegeTeamkollegeTeamkollegePlatzierungAusfallgrund
2005Vereinigtes Konigreich Aston Martin RacingAston Martin DBR9Niederlande Peter KoxFrankreich Stéphane SarrazinRang 14
2006Vereinigtes Konigreich Aston Martin RacingAston Martin DBR9Australien Jason BrightFrankreich Stéphane SarrazinRang 4
2008Frankreich Equipe Peugeot TotalPeugeot 908 HDi FAPFrankreich Nicolas MinassianFrankreich Stéphane SarrazinRang 11
2009Frankreich Team Peugeot TotalPeugeot 908 HDi FAPFrankreich Nicolas MinassianOsterreich Christian KlienAusfallMechanik
2010Frankreich Team Peugeot TotalPeugeot 908 HDi FAPFrankreich Nicolas MinassianFrankreich Sébastien BourdaisRang 2
2011Frankreich Peugeot Sport TotalPeugeot 908Frankreich Franck MontagnyFrankreich Stéphane SarrazinRang 3
2012Frankreich Larbre CompétitionChevrolet Corvette C6-ZR1Frankreich Julien CanalFrankreich Patrick BornhauserAusfallDefekt
2013Vereinigtes Konigreich Aston Martin RacingAston Martin Vantage V8Kanada Paul Dalla LanaVereinigte Staaten Billy JohnsonRang 32
2015Vereinigtes Konigreich Aston Martin RacingAston Martin Vantage V8Kanada Paul Dalla LanaVereinigtes Konigreich Darren TurnerOsterreich Mathias LaudaRang 17
2016Vereinigtes Konigreich Aston Martin RacingAston Martin Vantage GT3Kanada Paul Dalla LanaNeuseeland Richie StanawayOsterreich Mathias LaudaRang 30
2018Vereinigte Staaten Spirit of RaceFerrari 488 GT3Kanada Paul Dalla LanaBrasilien Daniel SerraOsterreich Mathias LaudaRang 28

Einzelergebnisse in der FIA-Langstrecken-Weltmeisterschaft Bearbeiten

SaisonTeamRennwagen123456789
2012Larbre CompétitionChevrolet Corvette C6.RVereinigte Staaten  SEBBelgien  SPAFrankreich  LEMVereinigtes Konigreich  SILBrasilien  SAOBahrain  BAHJapan  FUJChina Volksrepublik  SHA
DNF202119
2013Aston Martin RacingAston Martin Vantage GTEVereinigtes Konigreich  SILBelgien  SPAFrankreich  LEMBrasilien  SAOVereinigte Staaten  AUSJapan  FUJChina Volksrepublik  SHABahrain  BAH
1620DNF20DNF2813DNF
2014Aston Martin RacingAston Martin Vantage GTEVereinigtes Konigreich  SILBelgien  SPAFrankreich  LEMVereinigte Staaten  AUSJapan  FUJChina Volksrepublik  SHABahrain  BAHBrasilien  SAO
1620261718202013
2015Aston Martin RacingAston Martin Vantage GTEVereinigtes Konigreich  SILBelgien  SPAFrankreich  LEMDeutschland  NÜRVereinigte Staaten  AUSJapan  FUJChina Volksrepublik  SHABahrain  BAH
1624DNF2425232226
2016Aston Martin RacingAston Martin Vantage GTEVereinigtes Konigreich  SILBelgien  SPAFrankreich  LEMDeutschland  NÜRMexiko  MEXVereinigte Staaten  AUSJapan  FUJChina Volksrepublik  SHABahrain  BAH
2319DNF24DNF222423DNF
2017Aston Martin RacingAston Martin Vantage GTEVereinigtes Konigreich  SILBelgien  SPAFrankreich  LEMDeutschland  NÜRMexiko  MEXVereinigte Staaten  AUSJapan  FUJChina Volksrepublik  SHABahrain  BAH
212536242221232121
2018/19Aston Martin RacingAston Martin Vantage GTEBelgien  SPAFrankreich  LEMVereinigtes Konigreich  SILJapan  FUJChina Volksrepublik  SHAVereinigte Staaten  SEBBelgien  SPAFrankreich  LEM
21DNF2025262730DNF
2019/20Aston Martin RacingAston Martin Vantage AMRVereinigtes Konigreich  SILJapan  FUJChina Volksrepublik  SHABahrain  BAHVereinigte Staaten  AUSBelgien  SPAFrankreich  LEMBahrain  BAH
22

Weblinks Bearbeiten

Commons: Pedro Lamy – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien