René Arnoux

französischer Autorennfahrer

René Alexandre Arnoux (* 4. Juli 1948 in Pontcharra) ist ein französischer Automobilrennfahrer und ehemaliger Formel-1-Pilot.

René Arnoux
René Arnoux 2008
Nation:Frankreich Frankreich
Automobil-/Formel-1-Weltmeisterschaft
Erster Start:Großer Preis von Belgien 1978
Letzter Start:Großer Preis von Australien 1989
Konstrukteure
1978 Martini · 1978 Team Surtees · 1979–1982 Renault · 1983–1985 Ferrari · 1986–1989 Ligier 
Statistik
WM-Bilanz:WM-Dritter (1983)
StartsSiegePolesSR
14971812
WM-Punkte:181
Podestplätze:22
Führungsrunden:505 über 2556 km

Karriere Bearbeiten

Bereits mit zehn Jahren fuhr er ein Kart, das ihm sein Vater gebaut hatte. Er machte eine Lehre als Kfz-Mechaniker. Nach seinem Militärdienst ging er nach Turin, um dort Motoren zu tunen. Nach einem Zusammentreffen mit Jean-Pierre Beltoise 1972 entschloss er sich, eine Rennfahrerausbildung zu machen. Er erwies sich als talentiert und konnte schließlich die französische Formel-Renault-Meisterschaft 1973 für sich entscheiden. 1975 gewann er für das Elf-Team die Formel-Renault-Europameisterschaft. Daraufhin wechselte er 1976 in das Martini-Formel-2-Team, mit dem er 1977 die Europameisterschaft gewinnen konnte.

Renault RS 10 von Arnoux 1979
Arnoux im Ferrari 126C4 beim Grand Prix in Dallas 1984

Von 1978 bis 1989 fuhr Arnoux in der Formel 1. Seine erste Saison bestritt er mit dem neu gegründeten Martini-Team, dessen Autos er zuvor in der Formel 2 eingesetzt hatte. Dieser erste Anlauf blieb erfolglos; das Auto war nicht konkurrenzfähig, und das Team hatte keine Erfahrung in der Formel 1. In seinen weiteren elf Saisons fuhr er für Renault, Ferrari und Ligier und errang dabei sieben Grand-Prix-Siege. 1983 belegte er als bestes Ergebnis den dritten Platz in der Weltmeisterschaft.

In Erinnerung blieb sein Duell mit Gilles Villeneuve beim Großen Preis von Frankreich 1979 in Dijon-Prenois um den zweiten Platz. Die beiden Fahrer überholten sich in den letzten Runden mehrmals gegenseitig auf spektakuläre Weise und berührten sich sogar. Am Ende unterlag Arnoux knapp. Arnoux’ Teamkollege Jean-Pierre Jabouille startete mit dem Renault RS11 aus der Pole-Position und siegte schließlich nach ebenfalls kurzem Kampf mit Villeneuve überlegen. Es war nicht nur der erste Sieg für Renault in der Formel 1, sondern auch der erste Triumph eines Wagens mit Turbomotor.

Arnoux startete 1977, 1994 und 1995 beim 24-Stunden-Rennen von Le Mans. 1994 erreichte er auf einer Dodge Viper den zwölften Platz.

Arnoux lebt heute in Garches; er ist dem Rennsport verbunden geblieben, z. B. nahm er an den Rennen zur Grand-Prix-Masters-Serie teil und fuhr bis 2002 Rennkart.

Arnoux war zweimal verheiratet und hat eine Tochter. Unter seinem Namen wurde außerdem eine Kartsimulation vertrieben, das René Arnoux Karting. Vier indoor-Karting-Hallen werden unter seinem Namen in Paris (2), in Lyon und Aix-en-Provence unter dem logo KART'IN betrieben.

Trivia Bearbeiten

Anfang 1987 war Arnoux auch abseits der Rennpiste schnell unterwegs. In einer mittelfranzösischen Kleinstadt, wo 60 km/h erlaubt waren, raste er mit 242 km/h durch eine Radarkontrolle und musste seinen Führerschein abgeben.[1]

Statistik Bearbeiten

Statistik in der Automobil-/Formel-1-Weltmeisterschaft Bearbeiten

Grand-Prix-Siege Bearbeiten

Einzelergebnisse Bearbeiten

Saison12345678910111213141516
1978
DNQDNPQ914DNPQ9DNF9DNF
1979
DNFDNFDNFDNS9DNFDNF32DNF6DNFDNFDNF2
1980
DNF1194DNF5NCDNF9210DNF7
1981
8DNF58DNQDNF949*132DNFDNFDNFDNF
1982
3DNFDNFDNFDNFDNF10DNFDNFDNF12DNF16*1DNF
1983
10373DNFDNFDNF1512129DNF
1984
DNFDNF32435DNF266711*DNF59
1985
4
1986
4DNFDNF5DNF6DNF544DNF10DNF7157
1987
DNS61110DNFDNFDNFDNF1010DNFDNFDNFDNFDNF
1988
DNFDNQDNFDNFDNFDNFDNQ1817DNFDNF1310DNF17DNF
1989
DNQDNQ1214DNQ5DNFDNQ11DNQDNF913DNQDNQDNF
Legende
FarbeAbkürzungBedeutung
GoldSieg
Silber2. Platz
Bronze3. Platz
GrünPlatzierung in den Punkten
BlauKlassifiziert außerhalb der Punkteränge
ViolettDNFRennen nicht beendet (did not finish)
NCnicht klassifiziert (not classified)
RotDNQnicht qualifiziert (did not qualify)
DNPQin Vorqualifikation gescheitert (did not pre-qualify)
SchwarzDSQdisqualifiziert (disqualified)
WeißDNSnicht am Start (did not start)
WDzurückgezogen (withdrawn)
HellblauPOnur am Training teilgenommen (practiced only)
TDFreitags-Testfahrer (test driver)
ohneDNPnicht am Training teilgenommen (did not practice)
INJverletzt oder krank (injured)
EXausgeschlossen (excluded)
DNAnicht erschienen (did not arrive)
CRennen abgesagt (cancelled)
 keine WM-Teilnahme
sonstigeP/fettPole-Position
1/2/3/4/5/6/7/8Punktplatzierung im Sprint-/Qualifikationsrennen
SR/kursivSchnellste Rennrunde
*nicht im Ziel, aufgrund der zurückgelegten
Distanz aber gewertet
()Streichresultate
unterstrichenFührender in der Gesamtwertung

Le-Mans-Ergebnisse Bearbeiten

JahrTeamFahrzeugTeamkollegeTeamkollegePlatzierungAusfallgrund
1977Frankreich Equipe Haran et de ChaunacAlpine A442Frankreich  Didier PironiFrankreich  Guy FréquelinAusfallTurboschaden
1994Frankreich Rent a Car Racing TeamDodge Viper R/T10Vereinigtes Konigreich  Justin BellFrankreich Bertrand BalasRang 12
1995Italien  Euromotorsport RacingFerrari 333SPItalien Massimo SigalaVereinigte Staaten Jay CochranAusfallMotorschaden

Einzelergebnisse in der Sportwagen-Weltmeisterschaft Bearbeiten

SaisonTeamRennwagen12345678910
1974Dupont ScatoChevron B26Italien  MONBelgien  SPADeutschland  NÜRItalien  IMOFrankreich  LEMOsterreich  ZELVereinigte Staaten  WATFrankreich  LECVereinigtes Konigreich  BRHSudafrika 1961  KYA
DNF

Weblinks Bearbeiten

Commons: René Arnoux – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Notiz in der Zeitschrift iMS (Berlin), Heft 2 (1987), S. 38