Lee Seung-hoon

südkoreanischer Eisschnellläufer

Lee Seung-hoon (koreanisch 이승훈; * 6. März 1988 in Seoul) ist ein südkoreanischer Eisschnellläufer, der zuvor als Shorttracker aktiv war. Sein bisher größter Erfolg war der Gewinn der Goldmedaille über 10.000 m bei den Olympischen Winterspielen 2010 in Vancouver, als er olympische Bestleistung lief. Neben einer olympischen Silbermedaille über 5000 m gewann er bei den Asienmeisterschaften im Eisschnelllauf 2010 drei Goldmedaillen.

Lee Seung-hoon
Lee Seung-hoon, 2012
NationKorea Sud Südkorea
Geburtstag6. März 1988 (36 Jahre)
GeburtsortSeoulKorea Sud Südkorea
Karriere
DisziplinEisschnelllauf
VereinShinmok High School[1]
Korea National Sport University (KNSU)[2][3]
Korean Air (business club)[4]
→ IHQ (Ko, business club)[3][5]
TrainerPark Sae-woo (ST : National)[6][7]
Baek Kuk-Kun (ST : KNSU)[8]
Kwon Soon-chun (SS : National)[4]
Bob de Jong (SS : National)[9]
Jeon Myeong-gyu (SS : Personal_KNSU)[10][11]
Lee Kyu-hyeok (SS : IHQ)[3][5]
Nationalkaderseit 2005 (shorttrack Weltcup Peking)[12][1]
Statusaktiv
Medaillenspiegel
Olympische Medaillen2 × Goldmedaille3 × Silbermedaille1 × Bronzemedaille
WM-Medaillen3 × Goldmedaille3 × Silbermedaille3 × Bronzemedaille
Teamweltmeisterschaften0 × Goldmedaille1 × Silbermedaille1 × Bronzemedaille
AM-Medaillen3 × Goldmedaille0 × Silbermedaille0 × Bronzemedaille
Universiade4 × Goldmedaille2 × Silbermedaille2 × Bronzemedaille
JWM-Medaillen1 × Goldmedaille0 × Silbermedaille0 × Bronzemedaille
 Olympische Winterspiele
Gold2010 Vancouver10.000 m
Silber2010 Vancouver5000 m
Silber2014 SotschiTeamverfolgung
Gold2018 PyeongchangMassenstart
Silber2018 PyeongchangTeamverfolgung
Bronze2022 PekingMassenstart
 Einzelstreckenweltmeisterschaften
Silber2011 Inzell5000 m
Silber2013 SotschiTeamverfolgung
Bronze2015 HeerenveenTeamverfolgung
Gold2016 KolomnaMassenstart
EinzelstreckenasienmeisterschaftenVorlage:Medaillen_Wintersport/Wartung/unerkannt
Gold2010 Obihiro1500 m
Gold2010 Obihiro5000 m
Gold2010 Obihiro10.000 m
Gold2011 Harbin1500 m
Gold2011 Harbin5000 m
Gold2011 Harbin10.000 m
Silber2011 Harbin500 m
Gold2012 Astana5000 m
Gold2012 Astana10.000 m
Gold2013 Changchun5000 m
Gold2013 Changchun10.000 m
Silber2013 Changchun1500 m
 Shorttrack-Weltmeisterschaften
Silber2005 Peking5000 m Staffel
Bronze2005 Peking1500 m
Bronze2005 Peking3000 m[13]
Gold2008 Gangneung3000 m[14]
Gold2008 Gangneung5000 m Staffel
TeamweltmeisterschaftenVorlage:Medaillen_Wintersport/Wartung/unerkannt
Silber2005 ChuncheonTeam
Bronze2008 HarbinTeam
 Universiade
Gold2007 Turin5000-m-Staffel
Silber2007 Turin1000 m
Silber2007 Turin3000 m
Bronze2007 Turin1500 m
Gold2009 Harbin1000 m
Gold2009 Harbin1500 m
Gold2009 Harbin3000 m
Bronze2009 Harbin5000-m-Staffel
 Shorttrack-Juniorenweltmeisterschaften
Gold2005 Belgrade2000 m Staffel
Platzierungen im Eisschnelllauf-Weltcup
 Debüt im Weltcup7. November 2009
 Weltcupsiege11 (davon 9 Einzelsiege)
 Grand-WC8. (2014/15)
 Gesamt-WC 5000/100004. (2012/13)
 Gesamt-WC Massenstart1. (2014/15, 2016/17)
 Podiumsplatzierungen1.2.3.
 5000 Meter102
 10000 Meter012
 Teamwettbewerb2114
 Massenstart823
letzte Änderung: 21. Februar 2022

Karriere Bearbeiten

Shorttrack Bearbeiten

Lee startete bereits in der Grundschule mit dem Shorttracken und setzte das Training trotz finanzieller Probleme der Eltern über die High School bis zur Universität fort. Seine erste internationale Medaille gewann er bei den Shorttrack-Weltmeisterschaften 2005 in Peking, als er über 1500 und 3000 m Bronze sowie mit der 5000-Meter-Staffel Silber gewann. Zwei Jahre später nahm er bei der Winter-Universiade 2007 in Turin teil und gewann Silber über die 1000-m- und 3000-m-Distanz sowie die Bronzemedaille über 1500 m. Außerdem gewann er in der 5000-Meter-Staffel die Goldmedaille. Bei den Shorttrack-Weltmeisterschaften 2008 im südkoreanischen Gangneung gewann er über 3000 m und erneut mit der 5000-Meter-Staffel Gold.

Bei der Winter-Universiade 2009 in Harbin (China) gewann Lee über 1000, 1500 und 3000 m jeweils die Goldmedaille. Er ist damit nach Sung Si-bak, der 2007 fünf Goldmedaillen gewann, der erfolgreichste Shorttracker bei einer Universiade. Außerdem gewann er mit der 5000-Meter-Staffel die Bronzemedaille.[15]

Da es in Südkorea sehr viele Shorttracker gibt, war der Konkurrenzkampf sehr hoch, sodass Lee trotz sehr guter Leistungen bei den letzten Wettkämpfen überraschend nicht für die südkoreanischen Meisterschaften im April 2009 nominiert wurde. Daraufhin entschloss sich Lee, vom Shorttrack zum Eisschnelllauf zu wechseln, der in Südkorea weniger populär ist.[16] Nachdem er in einem Vorentscheid den Favoriten Choi Geun-won besiegt hatte, wurde er ins südkoreanische Nationalteam aufgenommen.

Eisschnelllauf Bearbeiten

Seinen ersten größeren Wettbewerb im Eisschnelllauf bestritt Lee bei den Einzelstreckenasienmeisterschaften 2010 im japanischen Obihiro, wo er drei Goldmedaillen über 1500, 5000 und 10.000 m gewann, wobei er jeweils eine persönliche Bestleistung aufstellte.

Nachdem Lee die Olympianorm erfüllt hatte, nahm er bei den Olympischen Winterspielen 2010 in Vancouver teil. Seinen ersten Wettkampf bestritt er über 5000 m, wo er in einer Zeit von 6:16,95 min hinter dem Niederländer Sven Kramer die Silbermedaille gewann. Damit war Lee der dritte südkoreanische Eisschnellläufer, der bei Olympischen Spielen einen Medaillenrang erreichte sowie der erste Asiate überhaupt, der eine olympische Medaille über eine Langstrecke gewann.[17]

Über 10.000 m lief Lee Seung-hoon im fünften von acht Paaren mit einer Zeit von 12:58,55 min olympischen Rekord. Im letzten Paar trat der Niederländer Sven Kramer gegen den Russen Iwan Skobrew an und führte in der Mitte des Rennens mit über vier Sekunden. Bei der Sieben-Kilometer-Marke wurde Kramer allerdings von seinem Trainer in eine falsche Bahn gewiesen und somit später von der Jury disqualifiziert, obwohl er im Ziel Lees Bestzeit noch einmal unterboten hatte. Daraufhin wurde dem Südkoreaner die Goldmedaille zuerkannt.[18]

Bei den siebten Winter-Asienspielen in Astana gewann Lee Seung-hoon die Goldmedaillen über 5000 und 10.000 m sowie Gold im Massenstart. In der Staffel wurde das südkoreanische Team um drei Hundertstel von Japan geschlagen, die einen neuen asiatischen Rekord aufstellten.

Bei den Olympischen Winterspielen 2014 in Sotschi war er erneut über 5000 und 10.000 m qualifiziert, konnte seine Erfolge aus Vancouver allerdings nicht wiederholen. Über 10.000 m erreichte er mit einer Zeit von 13:11,68 min den vierten Platz, bevor er schließlich gemeinsam mit Kim Cheol-min und Joo Hyong-jun die Silbermedaille in der Teamverfolgung gewann. Dieselbe Medaille hatte das Trio bereits bei den Einzelstreckenweltmeisterschaften 2013 erreicht.

Bei den Olympischen Winterspielen 2018 in Pyeongchang gewann er im erstmals bei Olympia ausgetragenen Massenstartrennen die Goldmedaille, nachdem er zuvor bereits Silber in der Teamverfolgung gewann.

Persönliche Bestleistungen Bearbeiten

Lee Seung-hoon hält derzeit folgende persönliche Bestzeiten im Eisschnelllauf (Stand: 23. Februar 2018[19]):

  • 500 m: 36,34 s (Calgary, Kanada, 8. März 2015)
  • 1000 m: 1:23,90 min (Seoul, Südkorea, 1. Dezember 2001)
  • 1500 m: 1:44,83 min (Calgary, 3. Dezember 2017)
  • 3000 m: 3:39,43 min (Calgary, 12. August 2012)
  • 5000 m: 6:07,04 min (Calgary, 10. November 2013)
  • 10.000 m: 12:55,54 min (Gangwon, Südkorea, 15. Februar 2018)

Ehrungen (Auswahl) Bearbeiten

Weblinks Bearbeiten

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. a b 쇼트트랙 첫날부터 金싹쓸이. Dong-a Ilbo, 12. März 2005, abgerufen am 22. September 2022.
  2. Sports University Students Get 5 Medals in Vancouver. The Korea Times, 3. März 2010, abgerufen am 22. September 2022 (englisch).
  3. a b c d Lee Seung-Hoon Biographies SS. ISU, abgerufen am 22. September 2022 (englisch).
  4. a b Korean Air to set up mens speed skating team. The Korea Times, 28. Februar 2011, abgerufen am 22. September 2022 (englisch).
  5. a b '빙속' 이승훈, IHQ 입단…이규혁 감독과 '의기투합'. SBS, 28. September 2021, abgerufen am 22. September 2022.
  6. 쇼트트랙 대표팀 코치에 박세우.송재근. Yonhap, 6. November 2007, abgerufen am 22. September 2022 (koreanisch).
  7. 이승훈, 신발 빌려 신고 시작 7개월만에 ‘은빛 질주’. Kyunghyang Shinmun, 15. Februar 2010, abgerufen am 22. September 2022 (koreanisch).
  8. “아들을 꼭 껴안아 주고싶다”. The Korea Herald, 24. Februar 2010, abgerufen am 22. September 2022 (koreanisch).
  9. Olympic mass start speed skating champ hoping to reunite with Dutch coach. Yonhap, 2. März 2018, abgerufen am 22. September 2022 (englisch).
  10. 이승훈 선수가 본 ‘전명규’ 어땠나...“잘못 알려진 부분 많아”. sisunnews.co.kr, 20. Februar 2018, abgerufen am 22. September 2022 (koreanisch).
  11. 한국 쇼트트랙과 '전명규의 유산'. tvdaily, 6. Februar 2018, abgerufen am 22. September 2022 (koreanisch).
  12. Lee Seung-Hoon Biographies SS. sochi2014.arch.articul.ru, abgerufen am 22. September 2022 (englisch).
  13. 2005 World Championships, China 3000m Results. ISU, abgerufen am 1. Oktober 2022 (englisch).
  14. 2008 ISU World Championships, Korea 3000m Results. ISU, abgerufen am 1. Oktober 2022 (englisch).
  15. Lee Seung-hoon Becomes Triple Gold Medallist. The Korea Times, 24. Februar 2009, abgerufen am 22. September 2022 (englisch).
  16. I Dont Feel the Pain Any More: Vancouvers First Korean Medalist Says. The Korea Times, 14. Februar 2010, abgerufen am 22. September 2022 (englisch).
  17. Lee Seung-hoon Surprises With 5,000-Meter Silver Medal. The Korea Times, 15. Februar 2010, abgerufen am 22. September 2022 (englisch).
  18. Trainer schickt Hollands Super-Eisschnellläufer in die falsche Spur. Der Spiegel, 24. Februar 2010, abgerufen am 22. September 2022.
  19. Lee Seung-hoon in der SpeedSkatingBase
  20. 31일 제15회 코카콜라 체육대상 시상식...설레는 '金 3총사'. Chosun Ilbo, 30. März 2010, abgerufen am 22. September 2022.
  21. 이승훈·윤성빈, 코카콜라 체육대상 공동 최우수선수상 수상(종합). Yonhap, 21. März 2018, abgerufen am 22. September 2022.