Challenge League

zweithöchste Spielklasse im Schweizer Fussball

Die Challenge League (aufgrund eines Sponsorings offiziell dieci Challenge League) ist die zweithöchste Spielklasse im Schweizer Fussball. Seit der Saison 2021/22 ist das Gastrounternehmen Dieci neuer Hauptsponsor der Liga.

Challenge League
AbkürzungDCL
VerbandSchweizerischer Fussballverband
Erstaustragung1898
Hierarchie2. Liga
Mannschaften10
Aktueller MeisterFC Sion
Aktuelle Saison2023/24
Websitewww.sfl-org.ch

Geschichte

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Bezeichnungen der zweithöchsten Liga

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Logo während der Saison 2008/09
Altes Logo

Frühere Bezeichnungen der zweithöchsten Schweizer Fussballliga:

Anzahl der Mannschaften

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Zu Beginn der Challenge League in der Saison 2003/04 spielten 17 Mannschaften in der Liga. In den Folgejahren wurde die Liga auf 18 Mannschaften aufgestockt. In der Saison 2008/09 reduzierte man die Anzahl der Mannschaften auf 16, um die Liga attraktiver zu machen.

In einem am 12. November 2010 gefassten und am 21. Mai 2011 bestätigten Entscheid beschloss der Schweizerische Fussballverband bzw. dessen Abteilung Swiss Football League eine Reform der Challenge League, laut der die Anzahl der Teams zur Saison 2012/13 hin von 16 auf 10 reduziert wurde. Die Absteiger spielten fortan in einer neuen, schweizweit ausgetragenen, dritten Spielklasse, die zum Zeitpunkt der Einführung den Namen 1. Liga Promotion trug und inzwischen Promotion League heisst.[2]

TV-Situation

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Um der Challenge League einen höheren Stellenwert im Schweizer Fussball einzuräumen, wurde in der Saison 2007/08 ein Massnahmenpaket in drei Bereichen erstellt.[3] Dieses enthält den technischen Betrieb, die Kommunikation und die Vermarktung der Liga. So wurden unter anderem, erstmals in der Geschichte der zweithöchsten Schweizer Liga, Fussballspiele live im Fernsehen (Schweizer Sportfernsehen) und im Internet übertragen. Dies wurde auch in der Saison 2008/09 fortgesetzt. 2008 wurde auch ein Hauptsponsor analog der Super League gefunden, der allerdings nach nur einer Saison wieder ausstieg. Ab der Saison 2012/13 übertrug der Pay-TV-Sender Teleclub in jeder Runde eine Partie live (Montag 19.45 Uhr). Ab der Saison 2017/18 wurden zwei Spiele auf dem Pay-TV-Sender Teleclub sowie im Free-TV auf Teleclub Zoom live übertragen. Die beiden Begegnungen fanden am Freitag und am Montag jeweils um 20.00 Uhr statt.[4] Ebenso werden die Highlights sämtlicher Partien auf Teleclub Zoom in Form der Sendung «Alle Spiele, alle Tore» gezeigt.[5] Seit der Saison 2021/22 findet das Live-Spiel auf dem Pay-TV-Sender blue Max (früher Teleclub) jeweils am Freitagabend um 20.30 Uhr statt.

Spielbetrieb/Ausbildungsliga

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Seit der Saison 2021/22 dürfen die Clubs der Challenge League in ihrer 1. Mannschaft höchstens drei (zuvor: vier) Ausländer gleichzeitig einsetzen. Die Anzahl nicht lokal ausgebildeter Spieler auf der Matchkarte (mit max. 18 Plätzen) ist auf sieben (zuvor: neun) beschränkt.[6] Die Gesamtzahl der in der Meisterschaft spielberechtigten Spieler jedes Clubs (Kontingentsliste) wird in der Challenge League auf 21 Spieler beschränkt, davon maximal 9 nicht lokal ausgebildete Spieler. Die lokal ausgebildeten Spieler unter 21 Jahren zählen für das erwähnte Kontingent nicht und müssen deshalb nicht auf der Kontingentsliste aufgeführt werden.[7] Als lokal ausgebildet gelten Spieler – unabhängig von ihrer Staatsangehörigkeit oder ihrem Alter – dann, wenn sie im Alter zwischen 15 und 21 für drei vollständige Spielzeiten oder über einen Zeitraum von 36 Monaten bei einem Club des Schweizerischen Fussballverbandes (SFV) registriert waren.[8]

Spielmodus

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Mit dem neuen Namen wurde 2003 auch ein geänderter Modus eingeführt, wonach zwei Teams jeweils innerhalb einer Woche ein Hin- und Rückspiel austrugen und die Resultate wie im UEFA-Pokal zusammengezählt wurden. Der Sieger dieser Direktbegegnung bekam zusätzlich zwei Punkte gutgeschrieben. Nach nur einer Saison wurde diese Neuerung jedoch wieder abgeschafft.

In der Challenge League spielen in der aktuellen (Saison 2022/23) 10 Teams gegeneinander. Aufgrund der Aufstockung der Super League auf zwölf Teams zur Saison 2023/24 wird am Ende der Saison 2022/23 nicht nur der Erst-, sondern auch der Zweitklassierte direkt in die Super League aufsteigen, während der Drittklassierte gegen den Letztklassierten der Super League eine Barrage um den Aufstieg in die bzw. den Verbleib in der Super League bestreiten wird. Aufgrund der Aufstockung wird es keinen direkten Absteiger aus der Super League geben. Aus der Promotion League werden am Ende der Saison 2022/23 zwei Vereine direkt aufsteigen. Der Letztklassierte der Challenge League wird gegen den Drittklassierten der Promotion League eine Barrage um den Verbleib in der bzw. den Aufstieg in die Challenge League spielen.

Die Challenge League wird im Ligasystem und in einer Doppelrunde ausgetragen. Jeder Verein trifft viermal auf jeden Gegner, zweimal vor heimischem Publikum, zweimal auswärts. Insgesamt absolviert jeder Verein somit 36 Spiele pro Spielzeit.

Mannschaften

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Spielorte der Teams in der Saison 2022/23

In der Saison 2022/23 spielen in der Challenge League folgende 10 Mannschaften:

TeamTrainerStadionKapazitätPlatzierung Saison 2021/22
FC AarauSchweizer Stephan KellerStadion Brügglifeld8'0003.
AC BellinzonaSchweizer David SesaStadio Comunale5'000Promotion League, Aufsteiger
FC Lausanne-SportSchweizer Ludovic MagninStade de la Tuilière12'544Super League, Absteiger
Neuchâtel XamaxSchweizer Andrea BinottoStade de la Maladière12'0006.
FC SchaffhausenSchweizer Hakan Yakinwefox Arena8'2002.
FC Stade Lausanne-OuchySchweiz Anthony BraizatStade Olympique de la Pontaise8'5007.
FC ThunSchweizer Mauro LustrinelliStockhorn Arena10'3985.
FC VaduzLiechtenstein Martin StocklasaRheinpark Stadion6'8844.
FC Wil 1900Schweizer Italien Brunello IacopettaLidl Arena6'0009.
Yverdon-Sport FCSchweizer Marco SchällibaumStade Municipal7'6008.

Aufsteiger in die Super League

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JahrAufsteigerBarrage-TeilnehmerBarrage-Ergebnis
2004FC SchaffhausenFC Vaduzverloren (0:2, 2:1) gegen Neuchâtel Xamax
2005Yverdon-Sport FCFC Vaduzverloren (1:1, 0:1) gegen den FC Schaffhausen
2006FC LuzernFC Sionaufgestiegen (0:0, 3:0) gegen Neuchâtel Xamax
2007Neuchâtel XamaxAC Bellinzonaverloren (1:2, 1:3) gegen den FC Aarau
2008FC VaduzAC Bellinzonaaufgestiegen (3:2, 2:0) gegen den FC St. Gallen
2009FC St. GallenFC Luganoverloren (1:0, 0:5) gegen den FC Luzern
2010FC ThunFC Luganoverloren (1:2, 0:0) gegen die AC Bellinzona
2011FC Lausanne-SportServette FCaufgestiegen (0:1, 3:1) gegen die AC Bellinzona
2012FC St. GallenFC Aarauverloren (0:3, 1:0) gegen den FC Sion
2013FC Aaraukeine Barrage
2014FC Vaduzkeine Barrage
2015FC Luganokeine Barrage
2016FC Lausanne-Sportkeine Barrage
2017FC Zürichkeine Barrage
2018Neuchâtel Xamaxkeine Barrage
2019Servette FCFC Aarauverloren (4:0, 0:4 n. V., 4:5 i. E.) gegen Neuchâtel Xamax
2020FC Lausanne-SportFC Vaduzaufgestiegen (2:0, 3:4) gegen den FC Thun
2021Grasshopper Club ZürichFC Thunverloren (1:4, 3:2) gegen den FC Sion
2022FC WinterthurFC Schaffhausenverloren (2:2, 0:2) gegen den FC Luzern
2023FC Yverdon
FC Lausanne-Sport
FC Stade Lausanne-Ouchyaufgestiegen (2:0, 4:2) gegen den FC Sion
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Einzelnachweise

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  1. Dosenbach übernimmt Naming der Challenge League. In: sportsagency.com. 2008.
  2. Challenge League wird abgespeckt. In: 20 Minuten. 21. Mai 2011.
  3. Challenge League in der Offensive. In: Neue Zürcher Zeitung. 12. Februar 2008.
  4. Die Live-Broadcaster (Situation 2021/22–2024/25). SFL (TV-Situation ab 2017/18).
  5. Sport in Nahaufnahme: Der neue Sender Teleclub Zoom bringt exklusive Sportinhalte ins Free-TV (Memento vom 10. August 2017 im Internet Archive). In: Teleclub Zoom. 28. Juli 2017.
  6. Reglement für den Spielbetrieb der SFL. Art. 17, S. 9. Website der SFL, 11. November 2022 (PDF; 272 kB).
  7. Reglement über die Qualifikation der SFL-Spieler. (Memento des Originals vom 8. Januar 2022 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.sfl.ch Art. 17, S. 7. Website der SFL, 20. November 2011 (PDF; 224 kB).
  8. Wettspielreglement. Art. 168, S. 45. Website des SFV, August 2021 (PDF; 620 kB).