Kabinett Wilson III

Das Kabinett Wilson III wurde im Vereinigten Königreich am 5. März 1974 von Premierminister Harold Wilson gebildet, nachdem seine Labour Party die Unterhauswahl vom 28. Februar 1974 gewonnen hatte. Das Kabinett Wilson III löste das Kabinett Heath ab. Nachdem die Labour Party auch die Unterhauswahl vom 10. Oktober 1974 gewonnen hatte, bildete Premierminister Wilson am 18. Oktober 1974 ein neues Kabinett, das weitgehend unverändert blieb.

Kabinett Wilson III
Kabinett des Vereinigten Königreichs
{{{Legende}}}
Premierminister Harold Wilson
Wahl Feb. 1974
Ernannt durch Königin Elisabeth II.
Bildung 5. März 1974
Ende 10. Oktober 1974
Dauer 219 Tage
Vorgänger Kabinett Heath
Nachfolger Kabinett Wilson IV
Zusammensetzung
Partei(en) Labour Party
Tolerierung:
Liberal Party
Plaid Cymru
SDLP
Lincoln Labour
Unabhänge
Repräsentation
House of Commons Labour
301/635

Tolerierung:
19/635

Regierungszeit Bearbeiten

Die Wahl im Februar 1974 führte zum ersten hung parliament seit 1929, das heißt keine Partei verfügte über eine absolute Mehrheit. Als amtierender Premier hatte Heath das Recht als erster eine Regierungsbildung zu versuchen, obwohl seine Partei weniger Sitze erhielt als Labour. Er versuchte eine Koalition mit der Liberal Party und den Ulster Unionists zu bilden. Nach gescheiterten Verhandlungen zwischen Edward Heath und dem Vorsitzenden der Liberalen, Jeremy Thorpe, trat Heath zurück und Wilson wurde zum zweiten Mal Premierminister. Dieser bildete anschließend eine Minderheitsregierung, die davon abhängig war, dass die Liberal Party, Plaid Cymru und die SDLP sie nicht zu fall brachten. Wilson konnte in wichtigen Abstimmungen zumeist auf die Unterstützung von Plaid, der SDLP und den zwei Labour-nahen Unabhängigen zählen, allerdings stimmten die Liberalen in wichtigen Abstimmungen, wie dem Haushaltsgesetz, mit der konservativen Opposition.[1] Aufgrund dieser unsicheren Mehrheitsverhältnisse rief Wilson im September Neuwahlen für den 10. Oktober 1974 aus.[2] Die Neuwahl brachte der Labour eine knappe absolute Mehrheit von drei Sitzen ein und Wilson konnte sein viertes und letztes Kabinett bilden.

Minister Bearbeiten

Dem Kabinett gehörten folgende Minister an:

ZugehörigkeitLabour
AmtBildPersonParteiAmtszeit
Premierminister
Erster Lord des Schatzamtes
Minister für den öffentlichen Dienst
Harold WilsonLabour Party4. März 197410. Oktober 1974
Lordpräsident des Rates

Leader of the House of Commons

Edward ShortLabour Party4. März 197410. Oktober 1974
Lordkanzler Elwyn Jones, Baron Elwyn-JonesLabour Party4. März 197410. Oktober 1974
Lordsiegelbewahrer Malcolm Shepherd, 2. Baron ShepherdLabour Party4. März 197410. Oktober 1974
Schatzkanzler Denis HealeyLabour Party4. März 197410. Oktober 1974
Parlamentarischer Sekretär im Schatzamt Bob MellishLabour Party28. Juli 197410. Oktober 1974
Außenminister James CallaghanLabour Party4. März 197410. Oktober 1974
Innenminister Roy JenkinsLabour Party4. März 197410. Oktober 1974
Minister für Landwirtschaft und Ernährung Fred PeartLabour Party4. März 197410. Oktober 1974
Verteidigungsminister Roy MasonLabour Party4. März 197410. Oktober 1974
Minister für Bildung und Wissenschaft Reg PrenticeLabour Party4. März 197410. Oktober 1974
Minister für Beschäftigung Michael FootLabour Party4. März 197410. Oktober 1974
Energieminister Eric VarleyLabour Party4. März 197410. Oktober 1974
Umweltminister Anthony CroslandLabour Party4. März 197410. Oktober 1974
Industrieminister Tony BennLabour Party4. März 197410. Oktober 1974
Kanzler des Herzogtums Lancaster Harold LeverLabour Party4. März 197410. Oktober 1974
Minister für Nordirland Merlyn ReesLabour Party4. März 197410. Oktober 1974
Ministerin für Preise und Verbraucher Shirley WilliamsLabour Party4. März 197410. Oktober 1974
Minister für Schottland William RossLabour Party4. März 197410. Oktober 1974
Ministerin für soziale Dienste Barbara CastleLabour Party4. März 197410. Oktober 1974
Handelsminister Peter ShoreLabour Party4. März 197410. Oktober 1974
Minister für Wales John MorrisLabour Party4. März 197410. Oktober 1974

Weblinks Bearbeiten

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. [1]
  2. Karl-Heinz Wocker: Wilsons Stimmenpoker – Das Ultimatum an die Europäische Gemeinschaft soll den Wahlsieg bringen. Die Zeit, 41/1974 vom 4. Oktober 1974.