Haynes Automobile Company

ehemaliger Automobilhersteller

Haynes Automobile Company, hervorgegangen aus Haynes-Apperson Automobile Company, war ein früher US-amerikanischer Automobilhersteller.

Haynes-Apperson Automobile Company
Haynes Automobile Company
RechtsformCompany
Gründung1898
Auflösung1925
SitzKokomo, Indiana, USA
LeitungElwood P. Haynes
BrancheAutomobilindustrie
Haynes-Apperson Pioneer von 1894
Haynes-Apperson von 1903
Haynes von 1905
Haynes Model 19 von 1910
Haynes Model 27 von 1914
Haynes von 1916
Haynes Light 12 von 1917

Unternehmensgeschichte Bearbeiten

Elwood P. Haynes hatte 1893 einen Motor gekauft. Er wandte sich an den Riverside Machine Shop der Brüder Elmer und Edgar Apperson, um ein Automobil mit diesem zu bauen. Am 4. Juli 1894 war es fertig für die erste Probefahrt. Weitere Einzelstücke folgten.

Im Mai 1898 gründeten die Partner die Haynes-Apperson Automobile Company in Kokomo in Indiana.[1] Die Serienproduktion begann. Der Markenname lautete Haynes-Apperson.[2]

1901 trennten sich die Partner, woraufhin die Appersons 1902 die Apperson Brothers Automobile Company gründeten. Elwood Haynes blieb im Unternehmen. Er behielt dem Markennamen bis Juni 1904 bei, bevor er ihn auf Haynes änderte.[2]

Erst im September 1905 erfolgte die Umfirmierung in Haynes Automobile Company.[2]

In den 1920er Jahren liefen die Geschäfte schlecht. 1923 gab es Gerüchte zu einer Fusion zwischen Haynes, Winton und Dorris, die jedoch nicht durchgeführt wurde. Im September 1924 begann die Insolvenz. Im Januar 1925 wurde beschlossen, nur noch vorhandene Teile zu montieren. In dem Jahr wurde das Unternehmen aufgelöst.[2]

Elwood Haynes starb im April 1925 an Lungenentzündung.

Modelle Bearbeiten

Das erste Fahrzeug von 1894, der Haynes-Apperson Pioneer, hatte einen Einzylinder-Zweitaktmotor von der Sintz Gas Engine Company mit 1 PS Leistung.[1] Später wurde ein doppelt so starker Motor von Sintz eingebaut.[1]

Zwischen 1898 und 1901 gab es den 7/8 HP mit einem Zweizylindermotor. Die offenen Aufbauten boten wahlweise Platz für zwei, vier oder sechs Personen.

Von 1902 bis 1903 gab es ein schwächeres Zweizylindermodell mit 8 PS Leistung als Runabout und ein stärkeres Zweizylindermodell mit 12 PS Leistung als Phaeton und Surrey.

1904 standen zwei Modelle im Sortiment. Das Zweizylindermodell leistete 12 PS, hatte 193 cm Radstand und war als zweisitziger Tourenwagen karosseriert. Ein größeres Modell hatte einen Vierzylindermotor. Das Fahrgestell hatte 236 cm Radstand. Die Tourenwagen boten Platz für vier Personen.

Ab 1906 gab es nur noch Vierzylindermotoren. Der erste Sechszylindermotor wurde im Modell 23 1913 vorgestellt. Ab Ende 1913 gab es für alle Modelle elektrische Vorwahlgetriebe von Vulcan. 1914 wurde das letzte Vierzylindermodell, der 28, hergestellt und ab 1916 gab es einen V12-Motor mit 5986 cm³ Hubraum und zunächst 60 bhp (44 kW) in den Modellen 40 und 41. Bis 1922 war dieser Light Twelve im Angebot; insgesamt wurden nur 650 Stück gebaut.

1923, kurz vor Schließung der Firma, führte Haynes den 57 ein, den es mit 3073 mm Radstand als viertürige Limousine mit fünf Sitzen, dreisitziges Coupé und zweisitzigen Roadster gab.[3] Die Wagen waren komplett mit Front- und Heckstoßfänger, Scheibenrädern, „Wind Wings“, Sonnenblenden, „künstlerisch gestalteten Stufen“[3] (Trittbrettern) und „besonderen Kotflügeln“[3] ausgestattet. Bis September 1924 wurden noch Fahrzeuge mit Sechszylindermotoren angeboten, das zuletzt hergestellte Modell 60 kostete nur noch 1295 US-Dollar. Im Januar 1925 entstanden noch einmal 200 Limousinen aus Restteilen.

Modellübersicht der Marke Haynes-Apperson Bearbeiten

JahrModellZylinderLeistung (PS)Radstand (cm)Aufbau
1898–19017/8 HP27/8Carriage 2-sitzig und 4-sitzig und 6-sitzig
1902–19038 HP28Runabout
1902–190312 HP212Phaeton, Surrey
190412 HP212193Tourenwagen 2-sitzig
1904Four4236Tourenwagen 4-sitzig

Modellübersicht der Marke Haynes Bearbeiten

ModellBauzeitraumZylinderLeistungRadstand
12 hp19042 Boxer11 bhp (8,1 kW)1930 mm
Vierzylinder19044 Reihe2362 mm
L / M19052 Boxer18 bhp (13,2 kW)2083 mm
K19054 Reihe40 bhp (29 kW)2743 mm
O19064 Reihe35 bhp (26 kW)2464 mm
R19064 Reihe50 bhp (37 kW)2743 mm
S1907–19084 Reihe30 bhp (22 kW)2591–2616 mm
V19074 Reihe50 bhp (37 kW)2692 mm
T19074 Reihe50 bhp (37 kW)2743 mm
W19084 Reihe45 bhp (33 kW)2743 mm
U19084 Reihe60 bhp (44 kW)2997 mm
X19094 Reihe36 bhp (26,5 kW)2845 mm
1919104 Reihe36 bhp (26,5 kW)2807 mm
Y19114 Reihe40 bhp (29 kW)3175 mm
201911–19124 Reihe28–30 bhp (20,6–22 kW)2896 mm
2119124 Reihe40 bhp (29 kW)3048 mm
Y19124 Reihe60 bhp (44 kW)3239 mm
2419134 Reihe35 bhp (26 kW)2997 mm
2219134 Reihe40 bhp (29 kW)3048 mm
2319134 Reihe50 bhp (37 kW)3302 mm
2819144 Reihe35 bhp (26 kW)2997 mm
2619146 Reihe50 bhp (37 kW)3302 mm
2719146 Reihe50 bhp (37 kW)3454 mm
3219156 Reihe48 bhp (35 kW)3073 mm
3019156 Reihe55 bhp (40 kW)3073 mm
3119156 Reihe65 bhp (48 kW)3073 mm
3419166 Reihe55 bhp (40 kW)3073 mm
3519166 Reihe55 bhp (40 kW)3226 mm
40 / 41191612 V60 bhp (44 kW)3226 mm
36 / 38 “Light Six”1917–19186 Reihe29,4 bhp (21,6 kW)3073 mm
37 / 39 “Light Six”1917–19196 Reihe29,4 bhp (21,6 kW)3226 mm
”Light Twelve”1917–191912 V36,3 bhp (27 kW)3226 mm
45 “Light Six”19206 Reihe51 bhp (38 kW)3226 mm
46 “Light Twelve”192012 V62 bhp (46 kW)3226 mm
47 “Light Six”19216 Reihe50 bhp (37 kW)3353 mm
48 “Light Twelve”1921–192212 V70 bhp (51 kW)3353 mm
5519226 Reihe50 bhp (37 kW)
7519226 Reihe75 bhp (55 kW)3353 mm
5719236 Reihe55 bhp (40 kW)3073 mm
7719236 Reihe70 bhp (51 kW)3353 mm
601924–19256 Reihe50 bhp (37 kW)3073 mm

Produktionszahlen Bearbeiten

Insgesamt entstanden über 58.000 Fahrzeuge.[2]

JahrProduktionszahl
18973
18985
189930
1900192
1901240
1902248
1903237
1904233
1905243
1906238
1907308
1908367
1909363
19101.083
19111.110
19121.310
19131.336
19141.883
19155.610
19169.813
19175.586
19182.236
19193.746
19203.993
19216.021
19225.637
19234.231
19242.129
1925330
Summe58.761

Literatur Bearbeiten

Weblinks Bearbeiten

Commons: Haynes Automobile Company – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. a b c George Nicholas Georgano (Hrsg.): The Beaulieu Encyclopedia of the Automobile. Band 2: G–O. Fitzroy Dearborn Publishers, Chicago 2001, ISBN 1-57958-293-1, S. 677–678 (englisch).
  2. a b c d e Beverly Rae Kimes, Henry Austin Clark Jr.: Standard catalog of American Cars. 1805–1942. 3. Auflage. Krause Publications, Iola 1996, ISBN 0-87341-428-4, S. 686–692 (englisch).
  3. a b c Clymer, Floyd: Treasury of Early American Automobiles, 1877–1925. Bonanza Books, New York 1950.