Liste der Bischöfe von Merseburg

Wikimedia-Liste

Die Liste der Bischöfe von Merseburg stellt die Bischöfe des Bistums Merseburg vor.

Wappen des Bistums Merseburg

Boso wurde 968 zum ersten Merseburger Bischof gewählt. Von 981 bis 1004 war das Bistum aufgehoben. Religiöses Zentrum war der Merseburger Dom. Das Wappen des Bistums zeigt ein schwarzes Kreuz auf goldenem Grund. In späten Bischofswappen verschmilzt dieses Wappenmotiv mit dem des Familienwappens des jeweiligen Bischofs zu einer Vierung. Die in der Liste dargestellten Familienwappen sind unter anderem Siebmachers Wappenbuch von 1605 entnommen.

Als Folge der Reformation löste sich das Bistum auf, das Hochstift Merseburg kam 1565 faktisch an Kursachsen und war später Teil des kurzlebigen Herzogtums Sachsen-Merseburg. Sächsische Kurfürsten aus dem Haus der Albertiner und in Sekundogenitur deren Söhne traten Administratoren auf.

Liste der Bischöfe von Merseburg Bearbeiten

Nr.NameAmtszeitAnmerkungDarstellungWappen
01Boso0968–0970erster Bischof von Merseburg
02Giselher0971–0981Giselher war anschließend Erzbischof von Magdeburg (981–1004).
Aufhebung des Bistums0981–1004
03Wigbert1004–1009
04Thietmar1009–1019Walbeck
05Bruno1020–1036
06Hunold1036–1050
07Alberich1050–1053
08Winther1053
09Ezzelin I.1053–1055
10Woffo1057–1062auch Uffo, Onuphrius[1]
11Wynither1063nur sechs Wochen, auch Günther
12Werner1063–10851075 von König Heinrich IV. inhaftiert
Eppo1085–?[2]von Heinrich IV. eingesetzt
Werner?–1093wieder eingesetzt, 1080 wurde Rudolf von Rheinfelden in Merseburg beigesetzt, 1091 Peterskloster Merseburg geweiht
13Albuin1097–1112Kloster Pegau geweiht
14Gerhard1112–1120
15Arnold1120–1126
16Megingoz1126–1140auch Meingod
17Heinrich I.1140–1140
18Ezzelin II.1140–1143auch Eckhelm
19Reinhard von Querfurt1143–1151
Familienwappen
20Johann I.1151–1170
21Eberhard von Seeburg1171–1201Graf von Seeburg
22Dietrich von Meißen1201–1215
23Ekkehard Rabil1216–1240auch Engelhard
24Rudolf von Webau1240–1244
25Heinrich II. von Waren1244–1265
26Albrecht I. von Borna1265
27Friedrich I. von Torgau1265–1283
28Heinrich III. von Ammendorf1283–1300
Familienwappen
29Heinrich IV. Kindt1300–1319
30Gebhard von Schrapelau1320–1340jüngerer Bruder von Erzbischof Burchard III. (Magdeburg)
31Heinrich V. zu Stolberg1341–1357Heinrich V. stammte aus der Grafenfamilie zu Stolberg.
Familienwappen
32Friedrich II. von Hoym1357–1382
Familienwappen
33Burkhard von Querfurt1382–1384Burkhard stammte aus der Familie von Querfurt.
Familienwappen
Andreas Dauba1382–1385aus der Familie von Dauba, Gegenbischof
Familienwappen
34Heinrich VI. zu Stolberg1384–1393Heinrich VI. stammte aus der Grafenfamilie zu Stolberg.
Familienwappen
35Heinrich VII. Schütz von Orlamünde1393–1403
Familienwappen
36Otto von Honstein1403–1406Otto stammte aus der Grafenfamilie von Hohnstein.
Familienwappen
37Heinrich (VIII.) zu Stolberg1406Heinrich stammte aus der Grafenfamilie zu Stolberg, Koadjutor, vom Domkapitel gewählt
Familienwappen
38Walther von Köckritz1407–1411
Familienwappen
39Nikolaus Lubich1411–1431
40Johann II. Bose von Ammendorf und Ermlitz1431–1463
Epitaph im Merseburger Dom

Familienwappen
41Johann III. von Werder1464–1466
Epitaph im Merseburger Dom
42Thilo von Trotha1466–1514
Supraporte im Merseburger Schloss

Familienwappen, Darstellung von Bruder Hans von Trotha
43Adolf von Anhalt-Zerbst1514–1526Adolf war von 1507 bis 1514 bereits als Verweser eingesetzt.
44Vinzenz von Schleinitz1526–1535Vinzenz stammte aus der Familie von Schleinitz.
Grabmal im Naumburger Dom
45Sigismund von Lindenau1535–1544
August von Sachsen1544–1548ev. Administrator
August von Sachsen, Gemälde von Lucas Cranach d. J.

Kurfürstliches Wappen in Siebmachers Wappenbuch
Georg III. von Anhalt1545–1549ev. Koadjutor
Zeitgenössischer Holzschnitt
46Michael Helding1549–1561Letzter katholischer Bischof
Administratoren aus dem Haus Sachsen
Alexander von Sachsen1561–1565Administrator
Zeitgenössisches Gemälde
August von Sachsen1565–1586Vater des Vorgängers, Kurfürst von Sachsen
Christian von Sachsen1586–1591Sohn des Vorgängers, Kurfürst von Sachsen
Johann Georg von Sachsen1592–1656Sohn des Vorgängers, ab 1615 auch Kurfürst von Sachsen. Er trug

Er verfügte testamentarisch die Errichtung des Herzogtums Sachsen-Merseburg in Sekundogenitur für seinen zweiten Sohn, zu dem auch das Hochstift Merseburg gehörte.

Christian I. von Sachsen1656–1691Herzog von Sachsen, Begründer der Linie Sachsen-Merseburg
Christian II. von Sachsen1691–1694Sohn des Vorgängers
Friedrich Augusts I. von Sachsen1694–1712Auch Kurfürst von Sachsen, König von Polen und Großfürst von Litauen.
Moritz Wilhelm von Sachsen1712–1731Sohn Christians I.
Heinrich von Sachsen1731–1738Bruder des Vorgängers
Friedrich August II. von Sachsen1738–1763Auch Kurfürst von Sachsen, König von Polen und Großfürst von Litauen.
Friedrich Christian von Sachsen1763Sohn des Vorgängers, auch Kurfürst von Sachsen. Starb nach nur 74 Tagen Herrschaft an den Blattern.
Friedrich August III. von Sachsen1763–1815Auch Kurfürst, ab 1806 König von Sachsen, 1791 erwählter König von Polen und Großfürst von Litauen, 1807–1815 Herzog von Warschau

Anmerkungen Bearbeiten

  1. Offo war zunächst Eichstätter Domkämmerer, siehe z. B. Anonymus von Herrieden
  2. Heinrich ernennt Eppo gegen Werner zum Bischof von Merseburg. Abgerufen am 20. Juli 2018.

Schrifttum Bearbeiten

Quellen Bearbeiten

  • Ernst Friedrich Mooyer: Verzeichnisse der deutschen Bischöfe seit dem Jahr 800 nach Chr. geb. Im Selbstverlag, Minden 1854, S. 66 f.

Literatur Bearbeiten

  • Max Wilberg: Regententabellen. Eine Zusammenstellung der Herrscher von Ländern aller Erdteile bis zum Beginn des 20. Jahrhunderts. Transpress Verlag, Berlin 1987 (unveränderter fotomechanischer Nachdruck der Auflage Frankfurt/Oder 1906), ISBN 3-344-00094-2

Weblinks Bearbeiten

Commons: Bischöfe von Merseburg – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien