Kreis Oberengadin

Kreis im Kanton Graubünden, Schweiz

Der Kreis Oberengadin war bis am 31. Dezember 2015 einer von insgesamt 39 Kreisen des Kantons Graubünden in der Schweiz. Er umfasste den grössten Teil des Oberengadins. Zusammen mit dem Kreis Bergell bildete er den Gerichts- und Verwaltungsbezirk Bezirk Maloja. Durch die Bündner Gebietsreform wurden die Kreise aufgehoben. Der Kreis Oberengadin wurde per 31. Dezember 2017 aufgelöst. Aufgaben des Kreises wurden ab diesem Datum von der neu gebildeten Region Maloja gelöst. Die Region Maloja dient der wirkungsvollen Erfüllung der Aufgaben der Regionsgemeinden und der gemeinsamen verbindlichen Beschlussfassung in regionalen Angelegenheiten.Der Region Maloja gehören die Gemeinden des Oberengadins und das Bergell an.

Oberengadin
Oberengadin
Basisdaten
Kanton:Graubünden (GR)
Bezirk:Maloja
Hauptort:Samedan
Fläche:722,16 km²
Einwohner:16'973 (31.12.2009)
Bevölkerungsdichte:24 Einw. pro km²
Aufgehoben am:31. Dezember 2017
Karte
Karte von Oberengadin
Karte von Oberengadin


Verwaltungsgliederung

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Flächenmässig umfasste der Kreis Oberengadin 722,16 km² und somit 74,17 % der Gesamtfläche des Bezirks Maloja. Von den insgesamt 18'035 Einwohnern des Bezirks lebten rund 91,5 % in den 11 politischen Gemeinden des Kreises Oberengadin:

WappenName der GemeindeEinwohner
(Dez. 2009)
Fläche
in km²
BFS-Nr
Bever64845,753781
Celerina/Schlarigna148824,023782
La Punt Chamues-ch71963,273785
Madulain20216,283783
Pontresina2004118,193784
St. Moritz517528,693787
Samedan2976113,803786
S-chanf682138,033788
Sils im Engadin/Segl75463,573789
Silvaplana100244,773790
Zuoz132365,793791

Kreishauptort und Verwaltungssitz war die Gemeinde Samedan. Kreispräsident war Gian Duri Ratti (BDP). Der Kreispräsident amtete auch als Präsident der Kommissionen zu den Kreisaufgaben und war für die administrative Leitung der Kreisverwaltung sowie den Vollzug der Beschlüsse des Kreisrates verantwortlich.

Geschichte

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Historisch entstand der Kreis Oberengadin wie alle anderen Kreise Graubündens im Jahre 1851 im Zuge der vollständigen Neuordnung des Kantons in politischer, administrativer und gerichtlicher Hinsicht. Geografisch gelten die Kreise als Nachfolger der Gerichtsgemeinden, deren Aufgaben und Kompetenzen mit Kanton, Bezirken und Gemeinden zu teilen waren.

Die Kreise waren Selbstverwaltungskörperschaften und Wahlkreise für den Grossen Rat. Ihnen oblagen Teile der Gerichtsbarkeit sowie das Betreibungs-, Vormundschafts- und Zivilstandswesen. Der Kreis Oberengadin trug mit 11 von 16 Gemeinden des Bezirks Maloja die Verantwortung für die regionalen Aufgaben, wie die Regionalplanung, das Spital Oberengadin, das Alters- und Pflegeheim Oberengadin, die Verwaltung des Öffentlichen Verkehrs und die Führung der Musikschule Oberengadin.[1]

Literatur

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  • Die Gemeinden des Kantons Graubünden. Chur/Zürich 2003, 2. Auflage, ISBN 3-7253-0741-5.
  • Martin Bundi, Christian Rathgeb: Die Staatsverfassung Graubündens. Chur/Zürich 2003, ISBN 3-7253-0743-1.

Einzelnachweise

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  1. Kreisverfassung@1@2Vorlage:Toter Link/www.oberengadin.ch (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im April 2019. Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. (PDF; 138 kB)
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