Kiddy Contest

österreichische Castingshow

Der Kiddy Contest war eine österreichische Castingshow für Kinder zwischen 8 und 14 Jahren (bis 2016 13 Jahren), die von 1995 bis 2011 jährlich vom ORF veranstaltet wurde. Seit 2012 war die Show auf dem österreichischen Privatsender Puls 4 zu sehen. Das Format wurde von den Musikproduzenten Erwin Kiennast und Norman Weichselbaum erfunden.

Fernsehsendung
TitelKiddy Contest
ProduktionslandÖsterreich
GenreMusik
Erscheinungsjahre1995–2019
Längeca. 120 Minuten
Ausstrahlungs­turnusjährlich
Produktions­unternehmen
Premiere5. Nov. 1995
ModerationModeratoren

Co-Moderation

Jedes Jahr traten zehn Kinder aus Deutschland, Österreich und fallweise der Schweiz und Südtirol an und sangen meist einen aktuellen Pop-Hit, für den Norman Weichselbaum einen neuen, deutschen Text schrieb. Den Sieger bestimmte das TV-Publikum via Voting.

Ausstrahlung Bearbeiten

Der Kiddy Contest 1996 fand an einem Samstagvormittag im November 1996 statt. Während des Kiddy Contest 1995 und 1996 fand im Rahmen der ORF/Confetti-TiVi-Sendung „Samstag Spiel“ über mehrere Wochen ein Semifinale statt, bei dem es möglich war, für jeden Titel zwischen zwei Interpreten abzustimmen.

1997 gab es ein separates Kiddy-Contest-Semifinale, das ebenfalls wieder über fünf Wochen jeweils an Samstagen im Confetti Tivi gezeigt wurde. Moderiert wurde es von Elmer Rossnegger.Ab 1998 gab kein Semifinale mehr im Fernsehen, die Vorauswahl fand durch eine Fachjury statt. 2015 wurden an den zwei Samstagen vor dem Finale die Halbfinalshows wieder im Fernsehen übertragen. An beiden Tagen traten je zehn Kinder an, die im Duett singen, je fünf von ihnen kommen ins Finale.

Neben der Ausstrahlung in ORF 1 wurde der Kiddy Contest bisher auch einige Male im deutschen Fernsehen übertragen und ist dadurch auch in ganz Europa über den Satelliten Astra 1 frei empfangbar. In den Jahren 2000 bis 2002 war das ZDF als Mitveranstalter an der Show beteiligt, wodurch in diesen Jahren auch immer die Hälfte der Teilnehmer aus Deutschland kam, und die Show zeitgleich im ZDF gezeigt wurde. In den Jahren 2001 und 2002 wurde sie außerdem noch im KiKA übertragen. Nach 2002 entschied sich das ZDF dazu, sich nicht mehr zu beteiligen, wodurch der Kiddy Contest 2003 wieder eine rein österreichische Produktion wurde.

Bereits im Jahr 2004 fand der ORF wieder einen neuen Partner, dieses Mal war es der deutsche Privatsender Super RTL. Am Sendeschema veränderte sich nichts. Die Kooperation mit Super RTL dauerte bis 2006.

Der Kiddy Contest 2007 war wieder nur eine alleinige Produktion des ORF. Die bisherigen Specials im Mittagsprogramm wurde durch die Reihe „Kiddy Contest – Das Camp“ ersetzt, welche über mehrere Tage im Nachmittagsprogramm von ORF 1 ausgestrahlt wurde. Die Serie dokumentierte den Aufenthalt der Teilnehmer des Kiddy Contest 2007 im Schloss Hof in Niederösterreich.

Im Jahr 2008 wurde der Kiddy Contest wieder auf ORF 1 und Super RTL gezeigt. Das Finale fand am 1. November 2008 um 20:15 statt. Moderatorin war wieder Mirjam Weichselbraun.

Der Kiddy Contest 2009 wurde am 31. Oktober im Austria Center Vienna vor 4.500 Fans aufgezeichnet und eine Woche später, am 7. November, um 16.45 Uhr auf ORF 1 gesendet. Für die deutsche Fangemeinde strahlte der Kindersender Nickelodeon die Show einen Tag später aus. Moderiert wurde die Show von Benny Hörtnagl, als Stargäste waren Daniel Schuhmacher und Mandy Capristo von Monrose mit dabei.

2010 wurde der Kiddy Contest mit der neuen Moderatorin Kati Bellowitsch wieder live auf ORF 1 gesendet, Nickelodeon zeigte eine Woche später eine 60-minütige Zusammenfassung.

Für die Jahre 2012 bis 2015 sicherte sich der Privatsender Puls 4 die Rechte an der Ausstrahlung.[1] Moderatorin der Show war seit 2015 Silvia Schneider. Seit 2015 wurde die Sendung zusätzlich via Live-Stream im Internet und in der App von Puls 4 übertragen. Ab 2017 war Alamande Belfor für die Choreografien verantwortlich.[2]

2020 wurde der Kiddy Contest aufgrund der Corona-Pandemie abgesagt.

Angesichts der weiterhin unsicheren Corona-Situation im Jahre 2021 gaben die Produzenten am 21. Dezember 2020 bekannt, dass das Format eingestellt wird und der Kiddy Contest 2019 als 25-Jahre-Jubiläums-Show der letzte war.[3]

Sieger der jeweiligen Jahre Bearbeiten

JahrAlbumLied und Interpret/-inOriginalAuszeichnungen in AT[4]
1995Kiddy Contest Vol. 1Kinderzimmerdieb
Christina Kramer
Achy Breaky Heart
Billy Ray Cyrus
1996Kiddy Contest Vol. 2Das erste Mal verliebt
Marina Schweinberger
Love Is All Around
Wet Wet Wet
1997Kiddy Contest Vol. 3Wut
Manuela Mayer
Nur geträumt
Blümchen
Gold
Verkäufe: +25.000
1998Kiddy Contest Vol. 4Nur ein Traum
Alexandra Pötzelsberger
Adesso tu
Eros Ramazzotti
Platin
Verkäufe: +50.000
1999Kiddy Contest Vol. 5Freunde wie wir
Bernhard Arko & Daniel Pirker
Y.M.C.A.
Village People
Platin
Verkäufe: +50.000
2000Kiddy Contest Vol. 6Snowboardflitzer
Marco Klemmer & Daniela Vogel
Anton aus Tirol
DJ Ötzi
Platin
Verkäufe: +50.000
2001Kiddy Contest Vol. 7Ich wünsche mir einen Bankomat
Mandy Grace Capristo
Daylight in Your Eyes
No Angels
Platin
Verkäufe: +40.000
2002Kiddy Contest Vol. 8Ich will in die Disco geh'n
Laura Kästel
Crying at the Discoteque
Alcazar
Platin
Verkäufe: +40.000
2003Kiddy Contest Vol. 9Mein Superstar
Nicki Freiberger
We Have a Dream
DSDS
Platin
Verkäufe: +30.000
2004Kiddy Contest Vol. 10Unsichtbar
Lisa Aberer
Dragostea din tei
O-Zone
×3Dreifachplatin
Verkäufe: +90.000
2005Kiddy Contest Vol. 11Alle verknallt
Kim Steiner
Dubi Dam Dam
Banaroo
×2Doppelplatin + Platin (Videoalbum: Showtime)
Verkäufe: +60.000 (Videoalbum: +10.000)
2006Kiddy Contest Vol. 12Flaschengeist
Tanja Kreutmayer
1001 Arabian Nights
Ch!pz
×2Doppelplatin
Verkäufe: +60.000
2007Kiddy Contest Vol. 13Schokoladistan
Caroline Juliana Hat
Ein Stern (...der deinen Namen trägt)
DJ Ötzi & Nik P.
×3Dreifachplatin
Verkäufe: +60.000
2008Kiddy Contest Vol. 14Planet der Mädchen
Mira Sophia Ulz
Fieber
Christina Stürmer
×3Dreifachplatin
Verkäufe: +60.000
2009Kiddy Contest Vol. 15Märchenwald
Roman Lochmann & Lara Krause
Stadt
Cassandra Steen & Adel Tawil
×2Doppelplatin
Verkäufe: +40.000
2010Kiddy Contest Vol. 16Bitte mehr Taschengeld
Dominik Schrittesser
What Do You Want from Me
Adam Lambert
×2Doppelplatin
Verkäufe: +40.000
2011Kiddy Contest Vol. 17Gemüsekrise
Celina Müllner
Higher
Taio Cruz & Kylie Minogue
×2Doppelplatin
Verkäufe: +40.000
2012Kiddy Contest Vol. 18Die Wasserratten
Michelle Idlhammer
Call Me Maybe
Carly Rae Jepsen
Platin
Verkäufe: +20.000
2013Kiddy Contest Vol. 19Der Gitterbettprinz
Lisa Mikolaschek
I Couldn’t Care Less
Leslie Clio
Platin
Verkäufe: +15.000
2014Kiddy Contest Vol. 20Augen auf
Lena Tirler
Am I Wrong
Nico & Vinz
Platin
Verkäufe: +15.000
2015Kiddy Contest Vol. 21Tausend Selfies
Alinah Hofstätter
Ain’t Nobody
Felix Jaehn ft. Jasmine Thompson
Platin
Verkäufe: +15.000
2016Kiddy Contest Vol. 22Ich bleib lieber Single
Christian Steger
Stitches
Shawn Mendes
Platin
Verkäufe: +15.000
2017Kiddy Contest Vol. 23Wo versteckt sich das Christkind?
Ina Hofer
Musik sein
Wincent Weiss
Gold
Verkäufe: +7.500
2018Kiddy Contest Vol. 24Lederhosenrapper
Josef Fankhauser
Lie to me
Mikolas Josef
Gold
Verkäufe: +7.500
2019Kiddy Contest Vol. 25Voll die Streberin
Katharina Felzmann
Unforgettable
Nico Santos

Kiddy Contest Live (Tour) Bearbeiten

Von 2006 bis 2008 gingen die Finalisten auch auf Österreich-Tour. Der „Kiddy Contest Live“ fand meistens am Wochenende vor Weihnachten in drei bis vier österreichischen Städten statt. Im Jahr 2008 waren insgesamt 20.000 Fans dabei. Ebenfalls seit 2008 wird die Kiddy Contest Tour von einem Multimedia-Team als Video-Tourtagebuch begleitet (in Kooperation mit dem Kinder-Kurier und dem Online-Medienmagazin Medieninsider.at). 2010 waren die Finalisten in mehreren Liveshows vor ca. 12.000 Zusehern in Linz, Salzburg, Wien und Graz zu sehen. Stargast in Wien war Charlee.

Auszeichnungen Bearbeiten

  • 1998 Auszeichnung für Verdienste um die Musikförderung in Österreich an Erwin Kiennast und Norman Weichselbaum durch damaligen Bundeskanzler Viktor Klima[5][6]
  • 2015 Goldenes Ehrenzeichen für Verdienste um die Republik Österreich für Erwin Kiennast und Norman Weichselbaum am 24. Juni im Auftrag durch Bundeskanzler Werner Faymann[7][8]

Weblinks Bearbeiten

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Puls 4 schließt Zweijahres-Vertrag für "Kiddy Contest" ab - derStandard.at
  2. Erwin Kiennast: "Nostalgie-Gen nicht stark ausgeprägt". (noen.at [abgerufen am 3. November 2017]).
  3. TIME TO SAY GOODBYE… | KIDDY CONTEST. Abgerufen am 21. Dezember 2020 (deutsch).
  4. Gold-/Platin-Datenbank Österreich
  5. Institut für kunst-und musikhistorische Forschungen: Kiddy Contest. 2002, abgerufen am 31. Januar 2019.
  6. Kiddy Contest: Auszeichnung Kiddy Contest durch Viktor Klima. In: Kiddy Contest. 1998, abgerufen am 31. Januar 2019.
  7. Goldenes Ehrenzeichen für Erwin und Norman | KIDDY CONTEST. Abgerufen am 31. Januar 2019.
  8. Der Vater des „Kiddy Contest“. 27. Juni 2015, abgerufen am 31. Januar 2019.