German Masters 2011

Snookerturnier

Das German Masters 2011 war ein Snooker-Turnier, das vom 2. bis 6. Februar 2011 im Berliner Tempodrom ausgetragen wurde. Es war das erste Main-Tour-Ranglistenturnier in Deutschland seit 1997.

German Masters 2011

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Turnierart:Weltranglistenturnier
Austragungsort:Tempodrom, Berlin
Eröffnung:2. Februar 2011
Endspiel:6. Februar 2011
Sieger:Wales Mark Williams
Höchstes Break:143 (Schottland John Higgins)
1998
 
2012
Tischaufstellung in der Arena des Tempodroms
Mark Williams bei der Siegerehrung
Finalist Mark Selby im Interview mit Rolf Kalb
Finalschiedsrichter Jan Verhaas
Halbfinalist Graeme Dott

Allgemeines Bearbeiten

13 Jahre nach dem letzten German Masters und 14 Jahre nach dem letzten Weltranglistenturnier in Deutschland (German Open) fand 2011 wieder ein professionelles Snookerturnier in Deutschland statt. Als man in der Saison 2010/11 von Seiten des Snookerverbands den Turnierkalender um mehrere Veranstaltungen erweitern wollte, wählte man auch die deutsche Hauptstadt als Austragungsort. Zwar ist Snooker in Deutschland weder im Breiten- noch im Spitzensport ähnlich stark vertreten wie in Großbritannien, Irland oder China. Dafür ist Snooker eine populäre Fernsehsportart, die von den deutschen Sportsendern regelmäßig übertragen wird. So waren die 2.500 Plätze im Tempodrom an den Wochentagen auch weitgehend und am Wochenende komplett ausverkauft.

Ungewöhnlich für ein Profiturnier war die Aufstellung der fünf Turniertische in der runden Veranstaltungsfläche. So waren die Tische 2 bis 5 kreisförmig um den Haupttisch angeordnet. Dieser war lediglich durch eine hüfthohe Abgrenzung von den anderen Tischen getrennt, so dass die Zuschauer freie Sicht über die Arena hatten.

Der bei den deutschen Snookerfans überaus beliebte und auch von den Stars geachtete Journalist und Kommentator Rolf Kalb agierte neben seiner Fernsehmoderation bei Eurosport zudem als „Master of Ceremonies“, der den Schiedsrichter und die Akteure einer Partie vor deren Beginn mit einer kleinen Ansage auf die Bühne bittet sowie bei der Siegerehrung die Sponsoren und Funktionäre vorstellt und die Spieler kurz interviewt.Dadurch wurde Rolf Kalb einem größeren Publikum auch vor der Kamera bekannt.

Preisgeld / Weltranglistenpunkte Bearbeiten

Erreichte Runde     
Turniersieg
Finale
Halbfinale
Viertelfinale
Letzte 16
Letzte 32
Letzte 48

Höchstes Break

Gesamt

Preisgeld     
50.000 €
30.000 €
15.000 €
9.000 €
6.000 €
3.750 €
1.500 €

2.000 €

280.000 €

Weltranglistenpunkte
5.000
4.000
3.200
2.500
1.900
1.400
1.150

 

 

Endrunde Bearbeiten

Wildcard-Runde Bearbeiten

Sechs der acht Spieler, die per Wildcard teilnehmen durften, wurden im Rahmen der EPTC-Turniere an die Kontinentaleuropäer mit den besten Ergebnissen vergeben.[1] Eine weitere Wildcard erhielt Stefan Kasper als amtierender Deutscher Meister. Die achte Wildcard wurde von der WPBSA an Daniel Wells vergeben. Gegner waren die acht am schlechtesten platzierten Qualifikanten der Main Tour.

SpielQualifikant (Setzplatz)ErgebnisWildcard-Spieler
WC1England Anthony Hamilton (39)5:1Deutschland Pawel Leyk[2]
WC2Thailand Thanawat Thirapongpaiboon (85)5:3Belgien Tomasz Skalski
WC3England Jack Lisowski (62)5:2Belgien Luca Brecel
WC4China Volksrepublik Liu Song (71)2:5Wales Daniel Wells[3]
WC5England Nigel Bond (37)5:2Deutschland Stefan Kasper
WC6Schottland Anthony McGill (56)kl.[4]Niederlande Mario Wehrmann
WC7Nordirland Joe Swail (45)5:0Belgien Hans Blanckaert
WC8England Robert Milkins (36)5:1Deutschland Lasse Münstermann

Finalrunde Bearbeiten

Überschattet wurde der Turnierbeginn vom Tod des Vaters des Weltranglistenersten John Higgins, der sich nach Eintreffen der Nachricht vom Turnier zurückzog. Mit Neil Robertson, der nach Anreiseschwierigkeiten erst kurz vor Beginn seiner Erstrundenpartie eingetroffen und dann ausgeschieden war, und Ronnie O’Sullivan, der gar nicht erst angetreten war, waren drei topgesetzte Spieler früh aus dem Turnier. Mit Shaun Murphy und Allister Carter scheiterten zwei weitere Top-8-Spieler im Achtelfinale.

Die Spitzenpartie im Viertelfinale war die Begegnung zwischen Mark Selby und Ding Junhui, der drei Wochen zuvor das Masters gewonnen hatte. Beide hatten in ihren vorherigen Partien überzeugt. Die Partie war umkämpft, auch wenn der Engländer schließlich deutlich mit 5:1 gewann. Selby traf im Halbfinale auf den bis dahin ebenfalls überzeugenden Graeme Dott. Das zweite Halbfinale bestritten Mark Williams und Marco Fu. Beide hatten zuletzt aufsteigende Form gezeigt und waren in den zwei Turnieren um die Jahreswende jeweils im Finale gestanden. Der Hongkong-Chinese, der zu Beginn noch mithalten konnte, musste sich schließlich dem Waliser geschlagen geben. Deutlich länger und umkämpfter war das zweite Halbfinale, das Mark Selby nach 3:4-Rückstand noch mit 6:4 gewann.

Das Finale zwischen Williams und Selby gestaltete sich zu Beginn ausgeglichen, erst zum Ende der Nachmittagssession hatte der Waliser erstmals zwei Frames Vorsprung. Williams, der bereits beim letzten German Masters 1998 im Finale gestanden hatte, konnte am Abend dann sogar auf 6:3 und 7:4 davonziehen, ehe Selby wieder zum 7:7 ausglich. In einem hart umkämpften 15. Frame hatte Williams aber das bessere Ende für sich und mit einem 82er-Break konnte er mit dem folgenden Frame schließlich den Turniersieg perfekt machen. Mit den 5.000 Punkten rückte er in der vorläufigen Weltrangliste auf Platz 2 vor.

Runde 1
Best of 9 Frames
Achtelfinale
Best of 9 Frames
Viertelfinale
Best of 9 Frames
Halbfinale
Best of 11 Frames
Finale
Best of 17 Frames
                       
2 Australien Neil Robertson4        
39 England Anthony Hamilton5 
39 England Anthony Hamilton2
 10 Schottland Graeme Dott5 
10 Schottland Graeme Dott5
85 Thailand T. Thirapongpaiboon1 
10 Schottland Graeme Dott5
 8 Schottland Stephen Maguire2 
15 England Ricky Walden5  
62 England Jack Lisowski2 
15 England Ricky Walden0
 8 Schottland Stephen Maguire5 
8 Schottland Stephen Maguire5
WC Wales Daniel Wells2 
10 Schottland Graeme Dott4
 6 England Mark Selby6 
6 England Mark Selby5
37 England Nigel Bond1 
6 England Mark Selby5
 14 Schottland Stephen Hendry3 
14 Schottland Stephen Hendry5
26 England Judd Trump2 
6 England Mark Selby5
 4 China Volksrepublik Ding Junhui1 
12 England Peter Ebdon5  
23 England Andrew Higginson3 
12 England Peter Ebdon2
 4 China Volksrepublik Ding Junhui5 
4 China Volksrepublik Ding Junhui5
22 Wales Matthew Stevens1 
6 England Mark Selby7
3 Wales Mark Williams9
3 Wales Mark Williams5
56 Schottland Anthony McGill1 
3 Wales Mark Williams5
 33 Wales Dominic Dale2 
9 England Ronnie O’Sullivan
33 Wales Dominic Dalekl.[5] 
3 Wales Mark Williams5
 32 England Joe Perry1 
13 England Jamie Cope3  
32 England Joe Perry5 
32 England Joe Perry5
 7 England Allister Carter1 
7 England Allister Carter5
20 England Stephen Lee4 
3 Wales Mark Williams6
 18 Hongkong Marco Fu3 
5 England Shaun Murphy5
25 Wales Ryan Day3 
5 England Shaun Murphy2
 45 Nordirland Joe Swail5 
11 Nordirland Mark Allen3
45 Nordirland Joe Swail5 
45 Nordirland Joe Swail1
 18 Hongkong Marco Fu5 
16 England Mark King1  
18 Hongkong Marco Fu5 
18 Hongkong Marco Fukl.[6]
 1 Schottland John Higgins- 
1 Schottland John Higgins5
36 England Robert Milkins3 


Finale Bearbeiten

Finale: Best of 17
Tempodrom, Berlin, Deutschland, 6. Februar 2011
England Mark Selby7 : 9Wales Mark Williams
Nachmittags-Spiele: 92:0 (82), 0:84 (56), 0:108 (108), 99:1, 0:81, 71:0 (63), 42:83 (53), 0:105 (105)
Abend-Spiele: 46:71, 54:41, 0:121 (96), 70:27, 83:7 (60), 70:45, 49:76, 0:83 (82)
82Höchstes Break108
0Century Breaks2
350+ Breaks6

Qualifikation Bearbeiten

Die Qualifikation fand zwischen dem 14. und 17. Dezember 2010 in Sheffield statt.[7]

 Round 1
Best of 9 Frames
Round 2
Best of 9 Frames
Round 3
Best of 9 Frames
             
39 England Anthony Hamilton5     
93 Norwegen Kurt Maflin4 
39 England Anthony Hamilton517 England Stuart Bingham1
 
 88 England Adam Wicheard1 39 England Anthony Hamilton5
34 Irland Fergal O’Brien2
  
88 England Adam Wicheard5 
64 Nordirland Patrick Wallace0
85 Thailand Thanawat Thirapongpaiboon5 
85 Thailand Thanawat Thirapongpaiboon527 England Barry Hawkins2
 
 59 England Alfred Burden1 85 Thailand Thanawat Thirapongpaiboon5
59 England Alfred Burden5
  
84 China Volksrepublik Zhang Anda2 
35 England Mike Dunn
 Freilos 
35 England Mike Dunn331 Schottland Marcus Campbell3
 
 62 England Jack Lisowski5 62 England Jack Lisowski5
62 England Jack Lisowski5
  
81 Schottland James McBain2 
40 Schottland Jamie Burnett5
73 Thailand James Wattana4 
40 Schottland Jamie Burnett428 Irland Ken Doherty4
 
 71 China Volksrepublik Liu Song5 71 China Volksrepublik Liu Song5
61 Belgien Bjorn Haneveer3
  
71 China Volksrepublik Liu Song5 
44 England Barry Pinches4
77 England Kyren Wilson5 
77 England Kyren Wilson224 China Volksrepublik Liang Wenbo2
 
 37 England Nigel Bond5 37 England Nigel Bond5
37 England Nigel Bond5
  
97 England Reanne Evans0 
57 England Jimmy White5
65 England Liam Highfield2 
57 England Jimmy White126 England Judd Trump5
 
 63 England Jimmy Robertson5 63 England Jimmy Robertson3
63 England Jimmy Robertson5
  
74 Brasilien Igor Figueiredo2 
46 Malta Tony Drago5
92 England Kuldesh Johal4 
46 Malta Tony Drago[4]23 England Andrew Higginson5
 
 60 England Ian McCulloch 46 Malta Tony Drago2
60 England Ian McCulloch5
  
89 Thailand Issara Kachaiwong1 
55 England Rod Lawler2
82 England Simon Bedford5 
82 England Simon Bedford522 Wales Matthew Stevens5
 
 52 England Andy Hicks2 82 England Simon Bedford3
52 England Andy Hicks5
  
80 England Paul Davison1 
58 England Joe Jogia1
96 England Jamie O’Neill5 
96 England Jamie O’Neill130 England Tom Ford2
 
 56 Schottland Anthony McGill5 56 Schottland Anthony McGill5
56 Schottland Anthony McGill5
  
69 Wales Michael White2 
54 England Stuart Pettman
68 China Volksrepublik Xiao Guodong[4] 
68 China Volksrepublik Xiao Guodong329 Nordirland Gerard Greene3
 
 33 Wales Dominic Dale5 33 Wales Dominic Dale5
33 Wales Dominic Dale5
  
70 Irland David Morris4 
47 England Mark Joyce5
75 Wales Andrew Pagett1 
47 England Mark Joyce332 England Joe Perry5
 
 48 Schottland Alan McManus5 48 Schottland Alan McManus3
48 Schottland Alan McManus5
  
95 Wales Jak Jones0 
49 England Matthew Selt5
76 England Ben Woollaston3 
49 England Matthew Selt520 England Stephen Lee5
 
 78 England David Gilbert3 49 England Matthew Selt2
42 England Michael Holt3
  
78 England David Gilbert5 
38 England Rory McLeod3
66 England Matthew Couch5 
66 England Matthew Couch225 Wales Ryan Day5
 
 41 England Steve Davis5 41 England Steve Davis0
41 England Steve Daviskl.[4]
  
79 Irland Michael Judge 
43 England Peter Lines2
83 Irland Joe Delaney5 
83 Irland Joe Delaney221 England Martin Gould0
 
 45 Nordirland Joe Swail5 45 Nordirland Joe Swail5
45 Nordirland Joe Swail5
  
87 England Justin Astley1 
50 England Dave Harold5
91 Nordirland Dermot McGlinchey0 
50 England Dave Harold518 Hongkong Marco Fu5
 
 51 England Adrian Gunnell2 50 England Dave Harold3
51 England Adrian Gunnell5
  
94 Thailand Noppon Saengkham0 
36 England Robert Milkins5
72 England Jimmy Michie4 
36 England Robert Milkins519 England Mark Davis4
 
 53 Wales Jamie Jones3 36 England Robert Milkins5
53 Wales Jamie Jones5
  
67 China Volksrepublik Liu Chuang2 

Century Breaks Bearbeiten

Bei den German Masters gab es 2011 insgesamt 49 Centurys, 31 in der Qualifikation und 18 in der Endrunde in Berlin.[8]

Endrunde Bearbeiten

Qualifikationsrunde Bearbeiten

Weblinks Bearbeiten

Commons: 2011 German Masters – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Meldung bei Eurosport vom 11. Dezember 2010
  2. Vorgesehen war der Niederländer Maurice Le Duc, der sich als einer der sechs Spieler über die EPTC-Rangliste qualifiziert hatte. Er zog jedoch zurück und wurde durch den 13-jährigen Berliner ersetzt.
  3. Wells Handed Berlin Place (World Snooker) (Memento vom 19. Februar 2017 im Internet Archive)
  4. a b c d kampflos weiter, da der Gegner nicht antrat
  5. Dominic Dale kam kampflos weiter, da O’Sullivan zurückgezogen hatte (O'Sullivan Withdraws From German Masters, Meldung auf worldsnooker.com (Memento vom 22. August 2012 im Internet Archive))
  6. Higgins gibt auf (John Higgins withdraws, Meldung auf worldsnooker.com (Memento vom 22. August 2012 im Internet Archive))
  7. Ergebnisse der Qualifikation bei worldsnooker.com (Memento vom 19. Februar 2017 im Internet Archive)
  8. 2011 German Masters - Centuries, CueTracker, abgerufen am 18. Februar 2017