Forschungsstationen in der Antarktis

Behausungen für Wissenschaftler auf dem antarktischen Kontinent und den umliegenden Inseln

Forschungsstationen in der Antarktis bestehen seit dem Ende der 1940er Jahre, im Jahr 2004 wurde ihre Zahl mit 85 angegeben. Ungefähr die Hälfte der Forschungsstationen ist ganzjährig (mit Winter gekennzeichnet) besetzt, während die übrigen nur im antarktischen Sommer genutzt werden.

Forschungsstationen in der Antarktis und Markierung von Gebietsansprüchen
Staaten mit ganzjährigen (orange) und saisonalen (gelb) Forschungsstationen in der Antarktis

Geschichte Bearbeiten

Mit dem „Wettlauf zum Südpol“ im Jahr 1912 sind bereits frühzeitig Walfangstationen und Forschungslager eingerichtet worden. Diese hatten einerseits ein wirtschaftliches und ein tatsächliches wissenschaftliches Interesse, andererseits jedoch Gebietsansprüche der verschiedenen Staaten zu markieren. In den 1930er Jahren gab es auch militärische Operationen im antarktischen Gebiet. Ab den 1950er Jahren setzte weltweit ein starkes Interesse an der Erforschung der Antarktis ein und die wissenschaftlichen Einrichtungen der Länder begannen mit systematischer Arbeit auf dem sechsten Kontinent. So kam es zur Eröffnung immer neuer Forschungsstationen, die nach ihrer Lage auf dem eigentlichen Kontinent (Antarktika) und auf vorgelagerten Inseln unterschieden werden.[1]

Stationen außerhalb des Antarktischen Kontinents Bearbeiten

Diese liegen auf Inseln zwischen dem 40. und 60. südlichen Breitengrad.

StationsnameLandEröffnungBetriebOrtBemerkungen
Bird Island Research Station[2]Vereinigtes Konigreich  Vereinigtes Königreich1957ganzjährig54° 0′ S, 38° 3′ WBird Island auf der gleichnamigen Insel vor der Westspitze Südgeorgiens
Campbell Island[2]Neuseeland  Neuseelandvor 1987ganzjährig52° 33′ S, 169° 9′ O
Gough IslandSudafrika  Südafrika1956ganzjährig40° 21′ S, 9° 53′ WAuf der Gough-Insel
MarionSudafrika  Südafrika1947ganzjährig46° 53′ S, 37° 52′ OAuf der Marion-Insel, eine Insel der Prinz-Edward-Inseln
Alfred-Faure-StationFrankreich  Frankreich1964ganzjährig46° 26′ S, 51° 52′ O[2]Île de la Possession, eine Insel der Crozetinseln
Port-aux-Français (PAF)Frankreich  Frankreich1951ganzjährig49° 21′ S, 70° 12′ O[2]Halbinsel Courbet, Kerguelen
Martin-de-Viviès-StationFrankreich  Frankreich1950ganzjährig37° 50′ S, 77° 34′ O[2]Amsterdam-Insel
King Edward PointVereinigtes Konigreich  Vereinigtes Königreich1925ganzjährig54° 17′ S, 36° 30′ WCumberland East Bay, Südgeorgien. Zuerst wurde die Einrichtung Base M genannt.[3]
MacquarieinselAustralien  Australienvor 1987ganzjährig54° 30′ 0″ S, 158° 56′ 0″ O[2]

Stationen in Ostantarktika Bearbeiten

Die meisten Stationen liegen an oder in der Nähe der Ozeane, nur sehr wenige im Inneren des Kontinents.

Stationen am Atlantischen Ozean Bearbeiten

Diese liegen zwischen dem Weddellmeer und der Lützow-Holm-Bucht.

StationsnameLandEröffnungBetriebOrtBemerkungen
Belgrano IIArgentinien  Argentinien5. Februar 1979ganzjährig77° 52′ S, 34° 37′ W[2]Nunatak Bertrab, am Weddellmeer. War als Ersatz für die aufzugebende Station Belgrano I eingerichtet worden.
AboaFinnland  Finnland1988/89Sommer73° 3′ S, 13° 25′ W
Halley (Base Z)[2]Vereinigtes Konigreich  Vereinigtes Königreich1956ganzjährig75° 35′ S, 26° 40′ WBrunt-Schelfeis am Weddellmeer
Jinnah Antarctic StationPakistan  Pakistan1991Sommer70° 24′ S, 25° 45′ OKönigin-Maud-Land
König Baudouin BasisBelgien  Belgien1957–1961,
1964–1967/68
Sommer70° 26′ S, 25° 45′ OKönigin-Maud-Land an der Riiser-Larsen-See, ab 1964 wenige hundert Meter entfernt die Neue König Baudouin Basis
WasaSchweden  Schweden1988/89Sommer73° 3′ S, 13° 25′ WKönigin-Maud-Land
Maitree (auch Maitri)[3]Indien  Indien1988ganzjährig70° 46′ 40″ S, 11° 44′ 30″ OSchirmacher-Oase. Der Name der Station heißt übersetzt Freundschaft. In der ersten Saison überwinterten hier bereits 26 Personen.
Neumayer IIIDeutschland  Deutschland2009ganzjährig70° 41′ S, 8° 16′ WEkström-Schelfeis (Atka-Bucht, Weddellmeer);  auf neuartiger Konstruktion, die angehoben werden kann
NowolasarewskajaRussland Russland1961ganzjährig70° 56′ 0″ S, 11° 50′ 0″ O[2]Schirmacher-Oase, Königin-Maud-Land
Prinzessin-Elisabeth-StationBelgien  Belgien2009ganzjährig71° 34′ S, 23° 12′ OKönigin-Maud-Land: Utsteinen landeinwärts der Breid Bay. Erste Arbeiten zur Errichtung dieser Station, die jedoch nur zeitweilig benutzt werden konnte, begannen bereits 1958.
SANAE I[2]Sudafrika  Südafrikavor 198770° 18′ S, 2° 25′ W
SANAE IVSudafrika  Südafrika1959ganzjährig71° 40′ S, 2° 51′ WVesleskarvet (Ahlmann Ridge)
SANAE E-BaseSudafrika  Südafrika19??Sommer70° 18′ S, 2° 24′ W
SveaSchweden  Schweden1990Sommer74° 35′ S, 11° 13′ WIm Königin-Maud-Land in der Gebirgskette Heimefrontfjella. Auch 2009 noch in Betrieb.
TorNorwegen  Norwegen1992Sommer71° 53′ 20″ S, 5° 9′ 30″ OSvarthamaren, Königin-Maud-Land
TrollNorwegen  Norwegen1990seit 2002 ganzjährig72° 0′ 0″ S, 2° 32′ 0″ OKönigin-Maud-Land

Stationen am Indischen Ozean südlich von Afrika Bearbeiten

Diese liegen zwischen der Lützow-Holm-Bucht und dem MacKenzie-Meer.

StationsnameLandEröffnungBetriebOrtBemerkungen
Shōwa (Syowa)Japan  Japan1957ganzjährig69° 0′ 0″ S, 39° 35′ 0″ OOst-Ongul-Insel. Dient hauptsächlich der wissenschaftlichen Begleitung des Walfangs.[2]
Molodjoschnaja-StationRussland Russland1962ganzjährig67° 40′ S, 45° 50′ O[2]Enderbyland
MizuhoJapan  Japan1970Sommer70° 41′ S, 44° 19′ OKönigin-Maud-Land, Grenzbereich zum Enderbyland
MawsonAustralien  Australien1954ganzjährig67° 36′ S, 62° 52′ OHolme Bay, Mac-Robertson-Land
SojusRussland Russland1982Sommer70° 21′ S, 68° 28′ OWilkesland

Stationen am Indischen und Pazifischen Ozean Bearbeiten

Diese liegen am Indischen Ozean bis zum Pazifischen Ozean in der Nähe der Datumsgrenze am Kap zum Rossmeer.

StationsnameLandEröffnungBetriebOrtBemerkungen
Druschnaja 4Russland Russland1. Januar 1987Sommer69° 44′ 9″ S, 73° 42′ 6″ OIngrid-Christensen-Küste, Princess-Elizabeth-Land. Bis zum 18. April 1995 war die Station ganzjährig in Nutzung, seitdem ist sie nur noch im Sommer besetzt.[4]
Ruskaja[2]Russland Russlandvor 1987ganzjährig74° 46′ S, 136° 51′ O
ProgressRussland Russland1989ganzjährig69° 22′ 44″ S, 76° 23′ 13″ OLarsemann Hills, Princess-Elizabeth-Land
Law BaseAustralien  Australien1986Sommer69° 23′ S, 76° 23′ OLarsemann Hills
ZhongshanChina Volksrepublik  Volksrepublik China1989ganzjährig69° 22′ 16″ S, 76° 22′ 11″ OHalbinsel Broknes, Larsemann Hills
BharatiIndien  Indien2012ganzjährig69° 24′ 25″ S, 76° 11′ 43″ OLarsemann Hills
DavisAustralien  Australien1957ganzjährig68° 35′ S, 77° 58′ OIngrid-Christensen-Küste, Princess-Elizabeth-Land
MirnyRussland Russland1956ganzjährig66° 33′ S, 93° 1′ OKüste der Davissee
CaseyAustralien  Australien1959ganzjährig66° 17′ S, 110° 32′ OVincennes Bay auf der Ardery-Insel. Die Forscher untersuchten vor allem die Vogelwelt des Gebietes und hatten dazu auch Biologen aus den Niederlanden zu Gast, die sich speziell mit Studien der Ökologie von Riesensturmvögeln befassten.[5] In der Saison 1986/87 wurde die Station umfassend rekonstruiert.
Law DomeAustralien  Australien198?Sommer66° 53′ S, 113° 15′ O
Law Dome SummitAustralien  Australien198666° 44′ S, 112° 50′ O(Automatische Wetterstation)
DDU (Dumont d’Urville)Frankreich  Frankreich1956ganzjährig66° 40′ S, 140° 1′ OPétrel-Insel, eine Insel des Géologie-Archipels

Stationen am Rossmeer Bearbeiten

StationsnameLandEröffnungBetriebOrtBemerkungen
GondwanaDeutschland  Deutschland1983Sommer74° 38′ S, 164° 13′ OWurde für spezielle geologische Forschungen des Transantarktischen Gebirges an der Terra-Nova-Bay am Rossmeer eingerichtet und betrieben. Der Stationsname bezieht sich auf den Großkontinent Gondwana, den es bis etwa 180 mya gegeben hat.
Hallett Station[3]Neuseeland  Neuseelandvor 198772° 19′ 0″ S, 170° 19′ 0″ O
Jang-BogoKorea Sud  Südkorea10. Februar 2014ganzjährig74° 37′ S, 164° 12′ OLiegt in der Terra-Nova-Bay, Viktorialand
LeningradskajaSowjetunion  Sowjetunion,
bei Wiedereröffnung Russland Russland
25. Februar 1971 (bis 1991);
2007
ganzjährig69° 30′ 0″ S, 159° 23′ 0″ OLiegt an der Oates-Küste, Viktorialand. Die Forscher beschäftigten sich vor allem mit Meteorologie, Ozeanografie, Glaziologie und Magnetismus. Nach der Schließung im Jahr 1991 wurde die Station in der Saison 2007/08 wieder in Betrieb genommen.
Mario ZucchelliItalien  Italien1985Sommer74° 41′ 42″ S, 164° 7′ 0″ ORossmeer-Gebiet, Viktorialand in der Terra Nova Bay.
1985 wurde im Rahmen der zweiten italienischen Antarktisexpedition mit dem Aufbau der Station begonnen, die anfangs nur für den Sommerbetrieb genutzt werden konnte und den Namen Terra-Nova-Station erhielt. Die Station belegt eine Fläche von 650 Quadratmeter und umfasst 12 Einzelcontainer, die für Wohnen, als Magazine, Laboratorien und Versorgungszwecke dienen. Die Forscher absolvierten ein umfassendes Programm von geologischen, vulkanologischen, atmosphärischen und klimatischen Untersuchungen. Des Weiteren beschäftigen sie sich mit Meeresuntersuchungen, Erdmagnetismus und der Tierwelt des Gebietes. Im Dezember 1987 begann der Ausbau für eine ganzjährige Nutzung der Station.[6]
McMurdoVereinigte Staaten  Vereinigte Staaten1956ganzjährig77° 51′ S, 166° 40′ OHut-Point-Halbinsel. Die große etwa 3 km lange Flugzeugpiste aus Schnee und Eis trägt den eigenen Namen Williamsfield Airbase. Sie wird von mehreren Nationen genutzt.[7]
ScottNeuseeland  Neuseeland1957ganzjährig77° 51′ S, 166° 45′ OPram Point, Ross-Insel. Ein längerfristiger Forschungsschwerpunkt waren Pinguine, die Standorte der verschiedenen Tiere wurden exakt bestimmt und entlang der Küsten der Ross Dependencies erfolgte eine Zählung der Adeliepinguine im Rahmen des Internationalen Forschungsprogramms International Survey of Antarctic Seabirds (ISAS) in den Jahren 1981 bis 1987. − Nach 30 Jahren der Nutzung wurden die Hütten 1986/87 von Pioniereinheiten der neuseeländischen Armee modernisiert (Huts restoration project).[8]
Qinling-StationChina Volksrepublik  Volksrepublik China2024ganzjährig74° 56′ S, 163° 43′ O

Stationen im Inneren der Antarktis Bearbeiten

StationsnameLandEröffnungBetriebOrtBemerkungen
Amundsen-Scott
South Pole
Vereinigte Staaten  Vereinigte Staaten1957ganzjährig89° 59′ 51″ S, 139° 16′ 22″ OSüdpol
Concordia (Dome C)Frankreich  Frankreich / Italien  Italien1997Sommer75° 6′ S, 123° 21′ ODôme C
Dome CFrankreich  Frankreich / Italien  Italien2003ganzjährig75° 6′ S, 123° 23′ O
Dome FujiJapan  Japan1995Sommer77° 19′ S, 39° 42′ O
KohnenDeutschland  Deutschland2001Sommer75° 0′ S, 0° 4′ ONach Aufgabe der Filchner-Station mit den geborgenen Wohn- und Arbeitscontainern neu errichtet.
WostokRussland Russland1957ganzjährig78° 27′ S, 106° 51′ O[2]Hier wurde die tiefste jemals auf der Erde gemessene Temperatur mit −89,2 °C ermittelt (Kältepol). Die Station wird im 21. Jh. gemeinsam von russischen, US-amerikanischen und französischen Forschern genutzt.[9]

Stationen in Westantarktika Bearbeiten

Die Westantarktis weist zum südamerikanischen Kontinent. Ihr Ausläufer, die Antarktische Halbinsel, trennt Atlantik und Pazifik. Wegen der Nähe zu Feuerland und der weiten Ausdehnung nach Norden ist sie am leichtesten zu erreichen. Stationen lassen sich hier mit weniger Aufwand betreiben, weswegen es in dieser Region die meisten und auch die ältesten Stationen gibt.

Stationen auf den Südlichen Orkneyinseln und an der Ostküste der Antarktischen Halbinsel Bearbeiten

am Weddellmeer
StationsnameLandEröffnungBetriebOrtBemerkungen
DrescherDeutschland  Deutschland1989 (etwa)Sommer72° 50′ S, 19° 2′ OEs handelt sich um ein mobiles Eiscamp.
EsperanzaArgentinien  Argentinien1952Winter63° 24′ S, 56° 59′ W[2]Punta Foca, bahia Esperanza. 1953 daneben eine militärische Station eröffnet (Destacamento Militar Esperanza), die 1964 in Base de Ejercito Esperanza umbenannt wurde.[10] Im Jahr 1984 wurde der Stationsname erneut geändert, sie heißt seither Base Antartica Esperanza – Fortin Sargento Cabral. Ihr wissenschaftliches Augenmerk liegt auf meteorologischen Untersuchungen.
MendelTschechien  Tschechien22. Februar 2008Sommer63° 48′ S, 57° 53′ WJames-Ross-Insel. Offizieller Name Mendelova polární stanice. Die Station besteht aus einem größeren Gebäude mit 9 Nebengebäuden, die saisonal für bis zu 20 Personen Platz bieten.
MarambioArgentinien  Argentinien25. September 1969Winter64° 14′ S, 56° 38′ WSeymour-Insel. Vollständiger Name zuerst Base Aera Vicecomodoro Marambio. Die Station besteht aus 11 größeren Gebäuden, die Platz für bis zu 58 Personen bieten. Hier stehen ständig ein Propellerflugzeug und ein Hubschrauber für Forschungsflüge bereit.
MatienzoArgentinien  Argentinien15. März 1961Sommer64° 58′ S, 60° 4′ WLarseninsel. Zuerst als Base Conjunta Teniente (Tte.) Matienzo eröffnet, 1965 umbenannt in Base Antártica Matienzo.
Orcadas del SurArgentinien  Argentinien1904Winter60° 44′ S, 44° 44′ WIbarguren-Isthmus von Laurie Island, Südliche Orkneyinseln
Petrel-StationArgentinien  Argentinien22. Februar 1967Winter63° 28′ S, 56° 12′ WDundee-Insel, Kap Welchness. Seit 1953 gab es hier gelegentliche Nutzungen einer Schutzhütte. Offiziell wurde die Station mit dem vollständigen Namen Aeronaval Petrel erst 1967 eingeweiht. Bis 1974 diente sie nur als Marinebasisstation (Destacamento Naval Petrel), seit 1980 heißt sie nur noch Petrel. Die Station umfasst 10 Wohn- und Arbeitsgebäude für bis zu 15 Personen.[11]
Signy (Base H)Vereinigtes Konigreich  Vereinigtes Königreich1947Winter;[2] ab 1996 nur noch Sommer60° 43′ S, 45° 36′ WBorge Bay, Signy Island, Südliche Orkneyinseln

Stationen auf den Südlichen Shetlandinseln (außer King George Island) und an der Westküste der Antarktischen Halbinsel Bearbeiten

an der Bellingshausensee
StationsnameLandEröffnungBetriebOrtBemerkungen
AdelaidaChile  Chile1984Winter67° 46′ S, 68° 54′ WDient hauptsächlich als Stützpunkt der chilenischen Luftwaffe.
Arturo-Prat-StationChile  Chile1947Winter62° 30′ S, 59° 41′ WGreenwich Island, Südliche Shetlandinseln.
Brown, Estacion Cientifica Almirante (Alte.)Argentinien  Argentinien1951Sommer64° 53′ S, 62° 52′ WPunta Proa, Bahía Puerto Paraíso. Seit 1955 im argentinischen Antarktisforschungsprojekt. Von Dezember 1960 bis 1964 Umbau von einer Marinestation zur Forschungsstation und mit neuem Namen wieder eröffnet. Im April 1984 durch ein Großfeuer fast vollständig abgebrannt und einige Zeit unbewohnbar.[12]
CamaraArgentinien  Argentinien1. April 1953Sommer62° 36′ S, 59° 54′ WLivingston-Insel, Südliche Shetlandinseln.
Zunächst als Station Bahia Luna eröffnet, 1955 in Camara umbenannt.[10]
Decepción-Station, Destacamento NavalArgentinien  Argentinien1948Sommer62° 59′ S, 60° 43′ WDeception Island, Südliche Shetlandinseln; Marine-Basisstation[10]
Gabriel-de-Castilla-StationSpanien  Spanien1989Sommer62° 58′ 51″ S, 60° 41′ 0″ WDeception Island, Südliche Shetlandinseln. Im Rahmen der ersten spanischen Antarktisexpedition errichtet. Die Station bietet Platz für rund 30 Personen, hauptsächlich richten sich die Forschungsarbeiten auf den Fischbesatz, weil es auch um neue Fanggründe für die spanische Fischereiflotte geht.
Juan-Carlos-I.-StationSpanien  Spanien1988Sommer62° 39′ S, 60° 23′ WLivingston-Insel, Südliche Shetlandinseln.
Die Komponenten der Station wurden in Finnland gebaut und können rund 30 Überwinterer aufnehmen. Ihre Forschungen umfassen Meteorologie, Biologie, Geologie und Vulkanologie.
Luis Carvajal Villarroel (Teniente ~)Chile  Chile198567° 45′ S, 68° 55′ WAdelaide-Insel. Diese Antarktisstation ist eine frühere britische Einrichtung mit dem alten Namen Base T, die von 1961 bis 1977 benutzt wurde. Sie dient als Flugbasis für Einsätze im Inneren des antarktischen Territoriums und wurde inoffiziell bereits 1983 in Betrieb genommen.[13]
Luis RisopatronChile  Chile19??Sommer62° 22′ S, 59° 40′ WRobert Island, Südliche Shetlandinseln
Melchior, Destacamento NavalArgentinien  Argentinien31. März 1947Sommer64° 20′ S, 62° 59′ WGammainsel (Melchior-Inseln), Marinebasisstation[10]
O’HigginsChile  Chile / Deutschland  Deutschland1948 / 1991seit 2010 ganzjährig63° 19′ 0″ S, 57° 54′ 0″ WName der chilenischen Station ist Bernardo O’Higgins. Die deutsche Station wurde 1991 vom Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) und dem Bundesamt für Kartographie und Geodäsie (BKG) gegründet und wird in enger Kooperation mit Chile betrieben.
PalmerVereinigte Staaten  Vereinigte Staaten1965Winter64° 46′ S, 64° 3′ WAnvers-Insel
Pedro Vicente MaldonadoEcuador  Ecuador1990Sommer62° 26′ S, 59° 45′ WGreenwich Island, Südliche Shetlandinseln
PrimaveraArgentinien  Argentinien8. März 1977Sommer

64° 9′ S, 60° 57′ W

Kap Primavera
RotheraVereinigtes Konigreich  Vereinigtes Königreich1975Winter67° 34′ S, 68° 7′ W[2]Rothera Point, Adelaide-Insel
San Martín, General (Gral.)Argentinien  Argentinien1950; 1976 wieder eröffnetWinter68° 8′ S, 67° 4′ W[2]Barry-Insel, an der Margarethen-Bucht. Am 27. Dezember 1960 geschlossen, 1973/74 und 1974/75 nur im Sommer besetzt.[10]
St.-Kliment-Ohridski-StationBulgarien  Bulgarien1988Winter64° 46′ S, 64° 3′ WIm Rahmen der 33. Sowjetischen Antarktisexpedition waren vier Spezialisten mitgereist, die auf der Livingston-Insel zwei Fertigteilhäuser als erste bulgarische Forschungsstation aufgestellt hatten. Sie erhielt den Namen Hemus. In der folgenden Saison wurde die eigentliche Station auf dem Alexander-I.-Land errichtet. Die Forschungen konzentrierten sich auf geologische Untersuchungen, darüber hinaus wurden auch Aufgaben der Geophysik und Meteorologie wahrgenommen. Die Station wird nicht in jeder Saison besetzt.[14]
St. Kliment-OchridskiBulgarien  Bulgarien1988 (Schutzhütte),
1993
Sommer62° 38′ 29″ S, 60° 21′ 53″ WLivingston-Insel, Südliche Shetlandinseln. Dies ist die provisorisch errichtete erste Station.
Videla: GGV
Gabriel González Videla
Chile  Chile1951Sommer64° 49′ S, 62° 51′ W
WernadskiUkraine Ukraine1996Sommer65° 15′ S, 64° 16′ WEhemalige britische Station Faraday auf der Galíndez-Insel, Antarktische Halbinsel

Stationen auf King George Island Bearbeiten

StationsnameLandEröffnungBetriebOrtBemerkungen
ArctowskiPolen  Polen1977Winter62° 9′ S, 58° 28′ WAdmiralty Bay, King George Island. Die polnischen Wissenschaftler richteten auf der Station eine botanische Samenbank ein, in der das genetische Material wertvoller Kulturpflanzen und wildwachsender Pflanzen aus der ganzen Welt tiefgekühlt lagert.
ArtigasUruguay  Uruguay1984Sommer*62° 11′ S, 58° 51′ WKing George Island, an der östlichen Maxwell Bay. Bei der Inbetriebnahme der Station wurden drei aus Neuseeland gelieferte Containerhütten aufgestellt, von denen zwei miteinander verbunden werden können. Die Station ist ganzjährig mit acht Personen besetzt, im Sommer sind es bis zu 60.[15]
BellingshausenRussland Russland1968Winter62° 12′ 0″ S, 58° 58′ 0″ WCollins Harbour, King George Island
DallmannDeutschland  Deutschland1994Sommer62° 14′ 16″ S, 58° 39′ 52″ WAnnex der argentinischen Carlini-Station auf King George Island
EscuderoChile  Chile1994Winter62° 11′ S, 58° 58′ WKing George Island, Südliche Shetlandinseln
Comandante FerrazBrasilien  Brasilien6. Februar 1984Winter62° 5′ S, 58° 23′ WKing George Island. Sie wurde im Januar 1984 von 12 Militärangehörigen und weiteren Spezialisten im Rahmen der zweiten brasilianischen Antarktisexpedition errichtet. Die Stationsbauten bestehen aus Spezialstahl und können hydraulisch angehoben werden. Die Station belegt eine Gesamtfläche von 2600 m², auf der die Unterkünfte als Module stehen. Sie bietet Platz für 12 Wissenschaftler und einige Hilfskräfte. Die Versorgung erfolgt per Flugzeug über die chilenische Antarktisstation Teniente Marsh.[16] Im März 1985 wurde die Station vorübergehend geschlossen, eine Überwinterung erfolgte erst ab der nächsten Saison. Im Februar 2012 wurde die gesamte Station durch ein Großfeuer vollständig zerstört, bei dem zwei Militärangehörige starben. Die Helfer und Überlebenden sind in der benachbarten chilenischen Station untergebracht worden.[17]
Große Mauer (Chang Cheng)China Volksrepublik  Volksrepublik China15. Februar 1985Winter62° 13′ S, 58° 58′ WKing George Island. Die Station (chinesische Umschrift Changcheng) wurde mit großem personellen und materiellen Aufwand ganz in der Nähe der polnischen Station (Arctowski), der chilenischen Station (Marsh) und der brasilianischen Station (Ferraz) errichtet. Sie besteht aus zwei Hauptgebäuden mit insgesamt 37 Räumen bei 350 m², einer meteorologischen Beobachtungsstation, vier Nebengebäuden und enthält einen 20 Meter hohen Funkmast sowie einen Hubschrauberlandeplatz. Erster Leiter dieser Station wurde Guo Kung. Erst ab 1986 erfolgte eine Erweiterung zur Ganzjahresnutzung.[18]
CarliniArgentinien  Argentinien1953Winter62° 14′ 0″ S, 58° 40′ 0″ W[2]Potter Cove, King George Island, Südliche Shetlandinseln an der Maxwell Bay. Im Jahr 1953 hatte Argentinien an dieser Stelle eine Schutzhütte aufgebaut, die erst im Jahr 1982 zu einer festen dauerhaft bewohnbaren Forschungsstation wurde. In der Nähe gibt es aber noch immer Schutzhütten unter argentinischer Hoheit (Gurruchaga und Ballve). – Innerhalb eines Briefmarken-Motiv-Kleinbogens der argentinischen Post aus dem Jahr 1986 ist die Station Carlini dargestellt.[19]
König-Sejong-StationKorea Sud  Südkorea17. Februar 1988Winter62° 13′ S, 58° 47′ WKing George Island. Die Eröffnung der ersten südkoreanischen Antarktisstation wurde mit der Herausgabe einer Sonderbriefmarke am Eröffnungstag gewürdigt.
Machu PicchuPeru  Peru1989Sommer62° 5′ S, 58° 28′ WAm Ende der Admiraltybucht
Base Presidente Eduardo Frei Montalva (Teniente Rodolfo Marsh)Chile  Chile7. März 1969Winter62° 12′ S, 58° 54′ WDie Station wurde von der Fuerza Aérea de Chile errichtet und am 7. März 1969 vom Namensgeber, dem damaligen chilenischen Staatspräsidenten Eduardo Frei Montalva, eingeweiht. Versorgt wird die Forschungsstation und das Dorf Villa Las Estrellas über den Teniente Rodolfo Marsh Martin Airport.
Villa Las EstrellasSpanien  Spanien, übergeben an Chile  Chile1983Winter (80 Personen); Sommer (120 Personen)

62° 12′ S, 58° 58′ W

Es handelt sich um eine nur für zivile Zwecke eingerichtete Station, die ganz in der Nähe von Tte. Marsh liegt und ganze Familien beherbergt.

Ehemalige Stationen auf Antarktika und den antarktischen Inseln Bearbeiten

(alphabetisch)

StationsnameLandvonbisOrtBemerkungen
Asuka[2]Japan  Japan1970199171° 32′ 0″ S, 24° 8′ 0″ OPrinzessin-Ragnhild-Küste, Königin-Maud-Land. Das Asuka Camp war zunächst nur im antarktischen Sommer besetzt, 1986 wurde es für eine ganzjährige Nutzung ausgebaut.
Belgrano-IArgentinien  Argentinien10. März 195530. Januar 198077° 59′ S, 38° 44′ WFilchner-Ronne-Schelfeis. In der Saison 1964/65 umbenannt in Base de Ejercito Belgrano; musste geschlossen werden, da sie zu tief in das Eis eingesunken war.[10]
Belgrano IIIArgentinien  Argentinien30. Januar 198015. Januar 198477° 54′ S, 45° 37′ WBerkner-Insel. War als weiterer Ersatz für die aufzugebende Station Belgrano I eingerichtet worden, musste wegen Verfall des Eises aufgegeben werden.
Biscoe, Campamento Punta ~Chile  Chile198364° 49′ S, 63° 49′ WEin Forschungsschwerpunkt war Geodäsie und Glaziologie.[20]
Byrd-StationVereinigte Staaten  Vereinigte Staaten1957-01-01200580° 1′ S, 119° 32′ W[21] und ist nach dem US-amerikanischen Polarforscher Richard Evelyn Byrd benannt.[22]
Comodoro GuesalagaChile  Chile198367° 46′ S, 68° 54′ W[20]
Copper MineChile  Chile198362° 23′ S, 59° 40′ W[20]
Corbeta UruguayArgentinien  Argentinien197620. Juni 198259° 27′ S, 27° 19′ WIm Osten der Morrell-Insel, wo 1955 bereits die Sommerstation Refugio Teniente Esquivel errichtet wurde. Im Falklandkrieg von den Briten geräumt.
Druschnaja 1Sowjetunion  Sowjetunionauf A23a[23]
Druschnaja 2Sowjetunion  Sowjetunion
Druschnaja 3Sowjetunion  Sowjetunion
Dakshin Gangotri[2]Indien  Indien19831991 (ca.)70° 5′ 0″ S, 12° 0′ 0″ O1983 mit einem Team aus 82 Personen südlich der Station Nowolasarewskaja aufgebaut. Zurück blieben 12 Überwinterer, davon 3 Wissenschaftler. Leiter der Station war Oberleutnant S. S. Sharma.[24] Im Sommer 1984 wurde die Station um drei Containerhütten erweitert und es wurden eine automatische Empfangsstation für Satelliten-Wetterdaten und eine HF-Sendeanlage installiert. Im Winter 1984/85 erledigte ein neues Wissenschaftlerteam weitere Arbeiten auf den Gebieten Meteorologie, Biologie, Molekularbiologie, Geologie und Ozeanographie, der neue Leiter war Oberstleutnant Kumaresh.[25]
Ellsworth-Station, Estacion CientificaArgentinien  Argentinien24. Januar 1957196277° 43′ 0″ S, 41° 8′ 0″ WVon den USA eingerichtet und an Argentinien übergeben.[10]
FilchnerDeutschland  Deutschland1982199977° 6′ S, 50° 24′ WMusste 1999 durch Gletscher-Abbruch aufgegeben werden. Die geborgenen Container kamen beim Aufbau der neuen Kohnen-Station wieder zum Einsatz.
Georg ForsterDeutschland Demokratische Republik 1949  Deutsche Demokratische Republik1. Juli 1987199370° 47′ S, 11° 51′ OIn der Schirmacher-Oase. Ein Basislaboratorium, das der sowjetischen Nowolasarewskaja-Station angegliedert war, diente bereits seit 1976 als gesonderte Unterkunft für DDR-Wissenschaftler. Es wurde durch die Akademie der Wissenschaften der DDR in eine eigenständige Forschungsstation umgewandelt und mit einem neuen Universalcontainer ausgestattet. Sie erhielt den Namen des deutschen Naturforschers Georg Forster. Es handelte sich zunächst um eine Gruppe von 12 Forschern und Technikern, die als Überwinterer in einem Metallcontainer wohnten und biologische und zoologische Untersuchungen speziell zu Verhaltens- und Bestandsveränderungen durchführten. Nach Aufgabe des Standortes wurden die Stationselemente bis 1996 vollständig abgebaut und abtransportiert.
KomsomolskajaSowjetunion  Sowjetunion19571959 (1962)74° 6′ S, 94° 30′ OBis 1959 ganzjährig besetzt; 1962 aufgegeben.[26]
Auf dieser von den Sowjets verlassenen Station sollte im Zeitraum 1965/66 ein Team von neun schweizerischen Forschern im Verbund mit weiteren acht Personen in dem von der Schweizer Gesellschaft der Forscher und Polarfahrer und einer eigens gegründeten Genossenschaft Antarktisexpedition tätig werden. Doch bereits im Vorfeld musste die Genossenschaft im November 1963 Konkurs anmelden, so dass alle Planungen zerronnen.[27]
LeningradskajaSowjetunion  Sowjetunion1971199369°30' S / 159°23' O
Little AmericaVereinigte Staaten  Vereinigte Staaten1928195878° 12′ S, 162° 12′ WIm Rahmen der ersten großen USA-Antarktisexpedition (Byrd Antarctic Expedition) eingerichtet. Als Geldgeber fungierten vor allem Rockefeller und Henry Ford. Vier Expeditionsschiffe, begleitet von zwei Walfangschiffen, transportierten 82 Expeditionsteilnehmer und die komplette Ausrüstung und Verpflegung sowie drei Flugzeuge und einen Helikopter zur Walfischbucht. Die Station wurde direkt auf der Eisbarriere der Bucht aufgestellt und umfasste 22 einzelne Bauten. Von hier aus erfolgte der erste Überflug des Südpols mit einem Flugzeug − der „Floyd Bennett“ mit dem amerikanischen Polarforscher Richard Evelyn Byrd sowie dem norwegischen Piloten, einem Fotografen und einem Assistenten an Bord. Am 29. November 1929 wurde die amerikanische Flagge direkt über dem Pol abgeworfen.[28] In späteren Jahren (ab 1946) wurden weitere US-amerikanische Stationen in der AA errichtet, die die laufenden Nummern II bis V erhielten.[29]
MaudheimNorwegen  Norwegen15. Februar 1950195271° 3′ S, 10° 56′ WAn der Norsel-Bucht gelegen. Die Station entstand durch gemeinsame Vorbereitungen britischer, norwegischer und schwedischer Forscher und Techniker. Sie setzten in diesem Lager Studien zur Meteorologie, Glaziologie, Geologie und Seismik fort, die bereits in den 1930er Jahren von Hjalmar Riiser-Larsen und Finn Lützow-Holm (1890–1950) in der Antarktis begonnen worden waren.[30]
Neumayer IDeutschland  Deutschland1981199270° 37′ S, 8° 22′ W[2]Ekström-Schelfeis (Atka-Bucht, Weddellmeer)
Neumayer IIDeutschland  Deutschland1993200970° 39′ S, 8° 15′ WEkström-Schelfeis (Atka-Bucht, Weddellmeer), unterirdisch, aufgegeben
Norge (Norway)Norwegen  Norwegen197170° 30′ S, 2° 52′ WIm Königin-Maud-Land[30]
OasisSowjetunion  Sowjetunion
ab 1959Polen  Polen
15. Oktober 195621. Januar 195966° 16′ S, 100° 45′ O1959 übergeben an Polen, die die Forschungsstation unter dem Namen Anton B. Dobrowolski weiter betrieb.[31]
PionerskajaSowjetunion  Sowjetunion17. Mai 195615. Januar 195969° 40′ S, 95° 31′ O[32]
Plateau-StationVereinigte Staaten  Vereinigte Staaten13. Dezember 196529. Januar 196979° 15′ S, 40° 34′ O
Pol der Unzugänglichkeit (Полюс недоступности)Sowjetunion  Sowjetunion1956?26. Dezember 195882° 6′ S, 54° 58′ OEs handelte sich um eine einzelne Unterkunft von 24 m² für vier Personen. Bei der Eröffnungsfeier der Station wurde auf einem benachbarten Felsen ein Lenindenkmal aufgestellt. − Lange nach der Aufgabe der Station wurde diese im Dezember 2007 für die Unterkunft von drei englischen Abenteurern genutzt, die den Pol der Unzugänglichkeit auf Skiern und mit Hilfe von Zugdrachen erreicht hatten.[33]
Port-MartinFrankreich  Frankreich20. Januar 195024. Januar 195266° 49′ S, 141° 24′ OVorläufer von Dumont d’Urville, beherbergte im Winter 11 (1950) bis 17 (1951) Personen, in der Nacht vom 23. auf 24. Januar 1952 durch Feuer zerstört.
Siple-StationVereinigte Staaten  Vereinigte Staaten1973198975° 55′ S, 83° 57′ WMit dem Ende der Antarktissaison 1988/89 wurde diese Station geschlossen, da ihre Gebäude immer tiefer im Eis versunken waren.[34]
Eight station[3]Vereinigte Staaten  Vereinigte Staatenvor 198775° 14′ 0″ S, 77° 10′ 0″ O
SobralArgentinien  Argentinien2. April 1965197281° 4′ S, 40° 30′ WAuf dem Filchner-Ronne-Schelfeis in den Pensacola Mountains.

Diese Station mit dem vollständigen Namen Base cientific de Ejercito Sobral war dem Südpol am nächsten gelegen und ganzjährig in Betrieb.

SpringChile  Chile198364° 18′ S, 61° 3′ W[20]
Vanda StationNeuseeland  Neuseeland19. Oktober 1969199577° 31′ S, 161° 40′ Obis 1974 Ganzjahresstation, ab 1976 bis zur Aufgabe Sommerstation
World Park Base[35] (Greenpeace-Station)
Greenpeace
1986/87199277° 38′ S, 166° 25′ OIn circa 50 km Abstand zur amerikanischen Station McMurdo, am Cape Evans am Rossmeer.
Die Wohn- und Arbeitsgebäude bestehen aus Holz und sollen damit vorbildhaft biologisch abbaubar sein. Zu den jeweiligen Überwinterungsmannschaften gehören je vier Personen, die Leiter und die Mitarbeiter kommen aus verschiedenen Nationen und Fachrichtungen. Sie spezialisierten sich auf die Untersuchung von Umweltschäden, die durch den langjährigen Betrieb von Forschungsstationen in der Antarktis auftraten und auftreten. Schwerwiegende Umweltschäden wurden an der Station Scott-Base (ungereinigte Abwässer wurden ins Meer geleitet), an McMurdo (eine riesige Müllhalde, auf der auch technische Geräte mit PCB gelagert wurden und es wurde eine Verseuchung der Meeresbucht mit rund 200.000 Liter Treibstoff festgestellt, die aus undichten Tanks herausquollen), an der Station Dumont d’Urville (der Bau einer Landebahn wurde verhindert, die den Lebensraum von 75.000 Pinguinen gefährdet hätte), an der Station Leninsgradskaja (ein Mülllager mit chemischen Abfällen, Glas und Kunststoff wurde öffentlich gemacht) und schließlich wurde am Standort eines früheren Atomreaktors (Nukey Poo) erhöhte Radioaktivität gemessen.
Greenpeace verfolgt mit allen diesen Expeditionen und Aktionen das Ziel, einen Beobachterstatus im Antarktisvertrag zu erhalten, um damit zum Erhalt des antarktischen Ökosystems beizutragen.[36][37]
Wostok 1Sowjetunion  Sowjetunion16. Dezember 1957Durch die Station Wostok ersetzt.[38]
YelchoChile  Chile1963196664° 52′ S, 63° 35′ WWhalers Bay, Deception Island, Südliche Shetlandinseln. Nach 1966 gelegentlich besetzt, beispielsweise 1983/84.[20]

Siehe auch Bearbeiten

Weblinks Bearbeiten

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Stand 2004 nach COMNAP
  2. a b c d e f g h i j k l m n o p q r s t u v Koordinaten und weitere Angaben aus der Zeitschrift Polar Record, Cambridge, 1987; Abschrift aus der Staatsbibliothek Ost-Berlin v. Februar 1988: Aufstellung der offiziell registrierten 1987 arbeitenden Überwinterungsstationen in der Antarktis und deren geografische Lage <liegt bei den 44Pinguinen vor>
  3. a b c d Aufstellung weiterer bekannter Dauerstationen in der Antarktis und deren geografische Lage
  4. russische Wiki-Seite zur Station Druschnaja 4
  5. Dieter Querndt: Australisches Antarktisches Territorium und Ross Dependencies. In: Polarkurier, Zeitschrift für Polarphilatelie, hrsg. vom Arbeitskreis Polarpost beim Bezirksvorstand Erfurt des Philatelistenverbandes im Kulturbund der DDR (1980–1990)
  6. Dieter Querndt: Zweite italienische Antarktisexpedition 1986–1987 beendet. In: Polarkurier, Zeitschrift für Polarphilatelie, hrsg. vom Arbeitskreis Polarpost beim Bezirksvorstand Erfurt des Philatelistenverbandes im Kulturbund der DDR (1980–1990)
  7. Antarktis online vom August 2008 (Archiv); abgerufen am 15. April 2011
  8. Dieter Querndt: Australisches Antarktisches Territorium und Ross Dependencies. In: Polarkurier, Zeitschrift für Polarphilatelie, hrsg. vom Arbeitskreis Polarpost beim Bezirksvorstand Erfurt des Philatelistenverbandes im Kulturbund der DDR (1980–1990)
  9. russische Wiki-Seite zur Station Wostok
  10. a b c d e f g Bernd Geyer: Die argentinische Antarktis (Teil 2). In: Polarkurier, Zeitschrift für Polarphilatelie, hrsg. vom Arbeitskreis Polarpost beim Bezirksvorstand Erfurt des Philatelistenverbandes im Kulturbund der DDR (1980–1990)
  11. Bernd Geyer: Die argentinische Antarktis (Teil 3). In: Polarkurier, Zeitschrift für Polarphilatelie, hrsg. vom Arbeitskreis Polarpost beim Bezirksvorstand Erfurt des Philatelistenverbandes im Kulturbund der DDR (1980–1990)
  12. Bernd Geyer: Neues aus Argentinien und seinen Forschungsstationen. In: Polarkurier, Zeitschrift für Polarphilatelie, hrsg. vom Arbeitskreis Polarpost beim Bezirksvorstand Erfurt des Philatelistenverbandes im Kulturbund der DDR (1980–1990)
  13. Bernd Geyer: Aktivitäten südamerikanischer Staaten in der Antarktis (hier: Chile) und Antarktissaison 1984–1985. Beiträge im Polarkurier, Zeitschrift für Polarphilatelie, hrsg. vom Arbeitskreis Polarpost beim Bezirksvorstand Erfurt des Philatelistenverbandes im Kulturbund der DDR (1980–1990)
  14. Dieter Querndt: Bulgarien plant Forschungen auf dem weißen Kontinent (und) Die bulgarische Erkundungsexpedition 1987/88. In: Polarkurier, Zeitschrift für Polarphilatelie, hrsg. vom Arbeitskreis Polarpost beim Bezirksvorstand Erfurt des Philatelistenverbandes im Kulturbund der DDR (1980–1990)
  15. Dieter Querndt: Die Antarktisstationen auf der King-George-Insel (Südshetlands). In: Polarkurier, Zeitschrift für Polarphilatelie, hrsg. vom Arbeitskreis Polarpost beim Bezirksvorstand Erfurt des Philatelistenverbandes im Kulturbund der DDR (1980–1990)
  16. Bernd Geyer: Die zweite brasilianische Antarktisexpedition. In: Polarkurier, Zeitschrift für Polarphilatelie, hrsg. vom Arbeitskreis Polarpost beim Bezirksvorstand Erfurt des Philatelistenverbandes im Kulturbund der DDR (1980–1990)
  17. Two die in fire, BBC news vom 26. Februar 2012
  18. Bernd Geyer: Erste chinesische Antarktisexpedition 1984/85. In: Polarkurier, Zeitschrift für Polarphilatelie, hrsg. vom Arbeitskreis Polarpost beim Bezirksvorstand Erfurt des Philatelistenverbandes im Kulturbund der DDR (1980–1990)
  19. Dieter Querndt: Die Antarktisstationen auf der King-George-Insel (Südshetlands). In: Polarkurier, Zeitschrift für Polarphilatelie, hrsg. vom Arbeitskreis Polarpost beim Bezirksvorstand Erfurt des Philatelistenverbandes im Kulturbund der DDR (1980–1990)
  20. a b c d e Bernd Geyer: Aktivitäten südamerikanischer Staaten in der Antarktis (2. Teil, 1985). In: Polarkurier, Zeitschrift für Polarphilatelie, hrsg. vom Arbeitskreis Polarpost beim Bezirksvorstand Erfurt des Philatelistenverbandes im Kulturbund der DDR (1980–1990)
  21. The Antarctic Sun: Byrd History, June 12, 2009. The Antarctic Sun;
  22. John Stewart: Antarctica – An Encyclopedia. Band 1. McFarland & Co., Jefferson / London 2011, ISBN 978-0-7864-3590-6, S. 258 (englisch)
  23. RUSSIANS FIND MISSING POLAR POST (Published 1987). In: nytimes.com. 25. Januar 1987, abgerufen am 3. Februar 2024 (englisch).
  24. Gerhard Höpp: Dritte indische Antarktisexpedition 1983–1984. In: Polarkurier, Zeitschrift für Polarphilatelie, hrsg. vom Arbeitskreis Polarpost beim Bezirksvorstand Erfurt des Philatelistenverbandes im Kulturbund der DDR (1980–1990)
  25. Gerhard Höpp: Vierte indische Antarktisexpedition 1984–1985. In: Polarkurier, Zeitschrift für Polarphilatelie, hrsg. vom Arbeitskreis Polarpost beim Bezirksvorstand Erfurt des Philatelistenverbandes im Kulturbund der DDR (1980–1990)
  26. russische Wiki-Seite zur Station Komsomolskaja
  27. Dieter Querndt: Erste Schweizerische Antarktisexpedition 1963–1965. In: Polarkurier, Zeitschrift für Polarphilatelie, hrsg. vom Arbeitskreis Polarpost beim Bezirksvorstand Erfurt des Philatelistenverbandes im Kulturbund der DDR (1980–1990)
  28. Dieter Querndt. I. Byrd-Antarktisexpedition 1928–1930. In: Polarkurier, Zeitschrift für Polarphilatelie, hrsg. vom Arbeitskreis Polarpost beim Bezirksvorstand Erfurt des Philatelistenverbandes im Kulturbund der DDR (1980–1990)
  29. Antarktis online vom August 2008 (Archiv); abgerufen am 15. April 2011
  30. a b Karl-Heinz Schöne (Halle): Norwegens neue Antarktisaktivitäten. In: Polarkurier, Zeitschrift für Polarphilatelie, hrsg. vom Arbeitskreis Polarpost beim Bezirksvorstand Erfurt des Philatelistenverbandes im Kulturbund der DDR (1980–1990)
  31. russische Wiki-Seite zur Station Oasis
  32. russische Wiki-Seite zur Station Pionerskaja
  33. russische Wiki-Seite zur Station Полюс недоступности
  34. D. Querndt: Antarktische Meldungen (hier: US-Antarktisstation Siple). In: Polarkurier, Zeitschrift für Polarphilatelie, hrsg. vom Arbeitskreis Polarpost beim Bezirksvorstand Erfurt des Philatelistenverbandes im Kulturbund der DDR (1980–1990)
  35. Günter Haaf: Der Streit um die Torte liegt auf Eis. In: Geowissen, Arktis + Antarktis, Nr. 4 vom 5. November 1990; S. 28f
  36. Dieter Querndt: 1. Greenpeace-Antarktisexpedition (GAE) 1985–1986, 2. GAE, 3. GAE 1988, 4. GAE 1988–1989. In: Polarkurier, Zeitschrift für Polarphilatelie, hrsg. vom Arbeitskreis Polarpost beim Bezirksvorstand Erfurt des Philatelistenverbandes im Kulturbund der DDR (1980–1990)
  37. Stuart Franklin: Protest im Frost; ausführliche Darstellung der Greenpeace-Aktivitäten 1989/90. In: Geowissen, Arktis + Antarktis, Nr. 4 vom 5. November 1990; S. 62ff
  38. russische Wiki-Seite zur Station Wostok 1