225. Infanterie-Division (Wehrmacht)

Militärischer Verband der Wehrmacht

Die 225. Infanterie-Division war ein militärischer Großverband der Wehrmacht im Deutschen Reich.

225. Infanterie-Division

Marschierender Soldat als Truppenkennzeichen
Truppenkennzeichen: Marschierender Soldat
Aktiv26. August 1939 bis 8. Mai 1945
StaatDeutsches Reich NS Deutsches Reich
StreitkräfteWehrmacht
TeilstreitkraftHeer
TruppengattungInfanterie
TypInfanteriedivision
GliederungSiehe: Gliederung
Zweiter WeltkriegFrankreichfeldzug
Krieg gegen die Sowjetunion 1941–1945
Kesselschlacht von Demjansk
Dritte Ladoga-Schlacht
Leningrader Blockade
Kurland-Kessel
Kommandeure
Siehe:Liste der Kommandeure
Insignien
Identifikationssymbolmarschierender Soldat

Geschichte

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Aufstellung

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Die Division wurde 1935 durch den Landwehr-Kommandeur Hamburg aufgestellt, in den folgenden Jahren ausgebildet und am 26. August 1939 als Division der 3. Aufstellungswelle mobilisiert.

Westwall

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Während des Überfalls auf Polen blieb die Division zur Sicherung am Westwall stationiert.

Verlegung auf den TrÜbPltz Sennelager

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Januar 1940 verlegte die Division nach Sennelager bei Paderborn, wo sie verstärkt und ausgebildet wurde.

März 1940 verlegte die Division als Reserve in den Raum Dortmund-Unna.

Fall Gelb

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Nach Beginn des Westfeldzugs im Mai 1940 kam die Division zunächst in den Niederlanden und Belgien zum Einsatz.

Kriegsverbrechen: Massaker von Vinkt

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Als die Division am 27./28. Mai 1940 beim Dorf Vinkt in heftige Gefechte mit belgischen Truppen geriet, griffen die örtlichen Führer zu Geiselnahmen und -erschießungen, die zum Tod von unschuldigen Zivilpersonen führten und als Massaker von Vinkt bekannt wurden. Nach dem Krieg wurden die Offiziere Major Erwin Kühner und Leutnant Franz Lohmann als Kriegsverbrecher zu mehrjähriger Zwangsarbeit verurteilt.[1]

Besatzungstruppe Frankreich

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Vom Juni 1940 bis zum Herbst 1941 war die Division Teil der Besatzungstruppen in Frankreich.

Verlegung an die Ostfront

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Im Januar 1942 verlegte die Division an die Ostfront.

Demjansk

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Es folgten Kämpfe im Frühjahr 1942 um den Kessel von Demjansk bis zu dessen Räumung im Februar 1943.

Die Division nahm an den Kämpfen am Wolchow und an der Leningrader Blockade teil.

Eingliederung der Masse der 9. Lw-Feld-Div

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Am 20. Februar 1944 wurden zur Auffüllung große Teile der 9. Luftwaffen-Feld-Division eingegliedert.

Im Herbst 1944 geriet die Division im Rahmen der Heeresgruppe Nord in den Kurland-Kessel, wo sie bis zur Kapitulation Deutschlands am 8. Mai 1945 kämpfte.

Kapitulation

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Danach geriet sie in sowjetische Gefangenschaft.

Gedenkstätten

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Gefallenendenkmal am Dammtor, 225. Infanterie-Division
Denkmal an das 333. Infanterie-Regiment
  • Ein Ehrenmal zum Gedenken der Gefallenen und Vermissten der Division wurde 1959 am Dammtor-Bahnhof in Hamburg errichtet.[2]
  • In Schleswig-Holstein, Albersdorf, existiert ein Denkmal, welches dem Andenken des 333. Infanterie-Regimentes gewidmet wurde.

Unterstellung und Einsatzräume

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DatumKorpsArmeeHeeresgruppeEinsatzraum
September 1939Reserve5. ArmeeCAachen
Oktober 1939XXVII.4. ArmeeB
Dezember 19396. Armee
Mai 1940ReserveKleve
Juni 194018. ArmeeFlandern
Juli 1940XXXXII.16. ArmeeA
August 1940V.
September 1940XXIII.
November 1940XXXXII.Reims
Januar 1941Le Havre
Februar 1941XXXXIII.9. ArmeeD
Mai 1941XXXII.15. ArmeeAmiens
Januar 1942ReserveNordRiga
Februar 1942L.18. ArmeeWolchow
Mai 1942Leningrad
Oktober 194211. Armee
November 194218. Armee
Januar 1943II.16. ArmeeDemjansk
März 1943X.Ilmensee
Juni 1943XXVIII.Wolchow
September 1943XXVI.Leningrad
Oktober 1943LIV.18. Armee
Januar 1944Leningrad, Luga
März 1944XXVI.Narwa
Juli 1944Kleffel16. ArmeeDünaburg
August 1944XXXXIII.Livland
Oktober 1944XXXIX.Armeeabteilung KleffelKurland
November 1944XXXVIII.18. Armee
Dezember 1944Tomschki
Januar 1945I.Kurland
Februar 1945II.
März 1945L.
April 1945I.

Gliederung

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  • Infanterie-Regiment 333
  • Infanterie-Regiment 376
  • Infanterie-Regiment 377
  • Artillerie-Regiment 225
  • Divisions-Einheiten 225

Personen

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Kommandeure

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DatumDienstgradName
1. September 1939GeneralleutnantErnst Schaumburg
1. Juli 1940GeneralleutnantFriedrich-Karl von Wachter
1. Juni 1941GeneralleutnantHans von Baße
25. September 1942GeneralleutnantWalter Risse

Weitere Personen

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  • Oskar von dem Hagen, Oberst und Kommandeur des Infanterie-Regiments 376, am 17. Mai 1940 in Putte bei Antwerpen gefallen. Nachträglich wurde er mit Wirkung zum 1. Mai 1940 zum Generalmajor befördert.

Literatur

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  • Georg Tessin: Verbände und Truppen der deutschen Wehrmacht und Waffen-SS im Zweiten Weltkrieg 1939–1945. 2. Auflage. Band 8: Die Landstreitkräfte 201–280. Biblio-Verlag, Bissendorf 1979, ISBN 3-7648-1174-9.
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Einzelnachweise

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  1. vgl. Lieb, Peter: Konventioneller Krieg oder NS-Weltanschauungskrieg?: Kriegführung und Partisanenbekämpfung in Frankreich 1943/44.
  2. Weihe des Ehrenmals der ehem. 225. Infanterie-Division. In: Hamburger Abendblatt. Nr. 105, 8. Mai 1959, S. 11 (archive.org [PDF] auch kostenpflichtig über abendblatt.de).