18. Infanterie-Regiment (Reichswehr)

Das 18. Infanterie-Regiment war ein Regiment der Reichswehr mit Regimentsstab in Paderborn.

18. Infanterie-Regiment

Die Reichskriegsflagge der Weimarer Republik mit dem Eisernen Kreuz, 1921–1933
Aktiv1921 bis 1934
StaatDeutsches Reich
StreitkräfteReichswehr
TeilstreitkraftReichsheer
TruppengattungInfanterie
TypInfanterie-Regiment
GliederungSiehe Organisation
StandortSiehe Garnisonen
Leitung
KommandeureSiehe Kommandeure

Geschichte

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Das Regiment wurde am 1. Januar 1921 aus den Reichswehr-Infanterie-Regimentern 13 und 14 sowie den Reichswehr-Jäger-Regimentern 31 und 32 des Übergangsheeres gebildet. Da es sich um einen landsmannschaftlich gemischten Verband handelte, erhielten lediglich die jeweiligen Bataillone am 29. Mai 1922 zusätzlich zu ihrem Namen die landsmannschaftliche Bezeichnung „Preußisches“ bzw. „Lippisches“.[1]

Im Zuge der Vergrößerung der Reichswehr wurde das Regiment 1934 in der ersten Aufstellungswelle geteilt und daraus das Infanterie-Regiment Paderborn (IR 18) und das Infanterie-Regiment Münster (IR 39) gebildet.

Garnisonen

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  • Paderborn: Regimentsstab, I. (Preußisches) Bataillon mit Stab und 13. (MW)-Kompanie
  • Münster: II. (Preußisches) Bataillon mit Stab
  • Bückeburg: Stab des III. Bataillon, 11. (schaumburg-lippische) und 12. (preußische) Kompanie
  • Hameln: 9. (preußische) und 10. (preußische) Kompanie
  • Detmold: (Lippisches) Ausbildungs-Bataillon

Kommandeure

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Nr.NameBeginn der BerufungEnde der Berufung[2]
1.Oberst Karl Felsch01. Januar 192115. Juni 1921
2.Oberst/Generalmajor Georg von Stillfried-Rattonitz16. Juni 192131. Januar 1923
3.Oberst Hans Kloebe01. Februar 192331. März 1925
4.Oberst Gerd von Rundstedt01. April 192530. September 1926
5.Oberst Walter von Schleinitz01. November 192628. Februar 1928
6.Oberst Hugo Zeitz01. März 192830. April 1931
7.Oberst Hubert Schaller-Kallide01. Mai 193130. September 1933
8.Oberst Emil Reischle01. Oktober 193330. November 1935
9.Oberst Eccard von Gablenz01. Dezember 193523. November 1938
10.Oberst Alexander Edler von Daniels24. November 193810. Dezember 1940

Organisation

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Verbandszugehörigkeit

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Das Regiment unterstand dem Infanterieführer VI der 6. Division in Hannover, in der Wehrmacht der 6. Infanterie-Division in Bielefeld.

Gliederung

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Das Regiment bestand neben dem Regimentsstab mit Nachrichtenstaffel aus

I. Bataillon mit Stab und Nachrichtenstaffel, hervorgegangen aus den Reichswehr-Jäger-Regimentern 31 und 32,
II. Bataillon mit Stab und Nachrichtenstaffel, hervorgegangen aus dem Reichswehr-Infanterie-Regiment 13,
III. Bataillon mit Stab und Nachrichtenstaffel, hervorgegangen aus dem Reichswehr-Infanterie-Regiment 14,
Ergänzungs-Bataillon, ab 23. März 1921 Ausbildungs-Bataillon, hervorgegangen aus dem Reichswehr-Infanterie-Regiment 14.

Jedes Feld-Bataillon gliederte sich zu drei Kompanien zu je drei Offizieren und 161 Unteroffizieren und Mannschaften (3/161) sowie einer MG-Kompanie (4/126). Insgesamt bestand ein Bataillon aus 18 Offizieren und Beamten (einschließlich Sanitätsoffizieren) und 658 Mann.

Bewaffnung und Ausrüstung

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Hauptbewaffnung

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Die Schützen waren mit dem Karabiner K98a ausgerüstet. Jeder Zug besaß ein leichtes Maschinengewehr MG 08/15.

In den MG-Kompanien bestanden jeweils der 1. Zug aus drei Gruppen mit drei schweren Maschinengewehren MG 08 auf Lafette, vierspännig gezogen, der 2. bis 4. Zug aus drei Gruppen mit drei schweren Maschinengewehren MG 08 auf Lafette, zweispännig gezogen.

Die schwersten Waffen des Regiments waren die Minenwerfer in der 13. Kompanie. Der 1. Zug war mit zwei mittleren Werfern 17 cm, vierspännig gezogen, ausgerüstet, der 2. und 3. Zug mit drei leichten Werfern 7,6 cm, zweispännig gefahren.

Sonstiges

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Traditionsübernahme

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Das Regiment übernahm 1921[3] die Tradition der alten Regimenter.

Literatur

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  • Georg Tessin: Deutsche Verbände und Truppen 1918–1939. Biblio Verlag, Osnabrück 1974, ISBN 3-7648-1000-9, S. 193 ff.
  • Edgar Graf von Matuschka: Organisation des Reichsheeres. In: Handbuch zur deutschen Militärgeschichte 1648–1939. Hrsg. Militärgeschichtliches Forschungsamt, Freiburg (Breisgau), Teil VI: Reichswehr und Republik (1918–1933). Bernard & Graefe Verlag für Wehrwesen, Frankfurt am Main 1970, S. 320–322.

Einzelnachweise

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  1. Georg Tessin: Deutsche Verbände und Truppen 1918–1939. Biblio Verlag. Osnabrück 1974. ISBN 3-7648-1000-9. S. 188.
  2. Dermot Bradley (Hrsg.), Günter Wegner: Stellenbesetzung der Deutschen Heere 1815–1939. Band 2: Die Stellenbesetzung der aktiven Infanterie-Regimenter sowie Jäger-Bataillone, Wehrbezirkskommandanten und Ausbildungsleiter von der Stiftung bzw. Aufstellung bis 1939. Osnabrück 1992, ISBN 3-7648-1782-8, S. 502.
  3. Erlass des Chefs der Heeresleitung General der Infanterie Hans von Seeckt vom 24. August 1921