Vulva

Gesamtheit der äußeren primären Geschlechtsorgane weiblicher Säugetiere
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Die Vulva (pl. lat. Vulvae, dt. die Vulven; auch Pudendum femininum „weibliche Scham“) ist die Gesamtheit der äußeren primären Geschlechtsorgane weiblicher Säugetiere. Sie besteht aus den Schamlippen, dem Kitzler und (nur bei Menschen) dem Scheidenvorhof. Von diesem aus führt die Vagina zur Gebärmutter und die kurze Harnröhre zur Harnblase. In der Tieranatomie wird der Scheidenvorhof nicht zur Vulva gerechnet.

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Vulva, Perineum und Anus einer erwachsenen Frau

Außerhalb der medizinischen Fachsprache wird die Vulva auch (mit Bedeutungserweiterung oder metonymischer Bedeutungsübertragung) als Scheide (Vagina) [1], zuweilen auch als „äußere Scheide[2] bezeichnet. Eine medizinisch ebenfalls eingeführtes, in literarischer oder gehobener Alltagssprache auch beschönigend gebrauchtes Fremdwort ist Cunnus (pl. Cunni), das in der klassischen lateinischen Literatur dagegen vorwiegend als obszöner Ausdruck oder mit erotischen Konnotationen gebraucht wurde.

Anatomie beim Menschen

Makroskopische Anatomie

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Menschliche Vulva

Die Vulva umfasst die äußeren, primären Geschlechtsorgane der Frau. Das sind die einfassenden Anteile Venushügel und große äußere Schamlippen und die inneren Schamlippen, die Klitoris und der Scheidenvorhof mit den Ausgängen der Vagina, der Harnröhre und der Vestibulardrüsen.[3][4] In der Bildungsphase der Organe beim Embryo (Organogenese) entsteht die Vulva aus dem Genitalhöcker und den seitlich davon liegenden Geschlechtswülsten.

Der Venushügel (Mons pubis/Mons veneris) und die großen Schamlippen (Labia majora pudendi) stellen die äußere Begrenzung der Vulva dar. Bis zur Pubertät (genauer: Pubarche) sind sie unbehaart, bei erwachsenen Frauen sind sie mit Schamhaar bewachsen. Die großen Schamlippen enthalten Talg-, Schweiß- und Duftdrüsen und bilden die Schamspalte (Rima pudendi).[4]

Zwischen den äußeren großen Schamlippen liegen die beiden sogenannten kleinen Schamlippen (Labia minora pudendi), auch Nymphae genannt. Sie sind nicht behaart und produzieren Talg. An der vorderen Umschlagfalte der inneren Schamlippen (Commissura labiorum anterior, in der Tieranatomie als Commissura labiorum ventralis bezeichnet) liegt die Klitoris, der Kitzler. Die Klitoris ist ein zylinderförmiges, von Schwellkörpergewebe gebildetes und erektiles Organ, welches mit Nervenenden durchsetzt ist und besonders in der Lage ist, auf Berührung zu reagieren. Die Klitoris entspricht entwicklungsgeschichtlich dem männlichen Penis, ebenso, wie dieser hat sie eine Eichel (Glans clitoridis) und eine Vorhaut (Praeputium clitoridis). Die Klitorisschenkel bilden die Vorhofschwellkörper, die den Harnröhrenschwellkörpern des Mannes entsprechen.[4]

Die inneren Schamlippen umschließen den Scheidenvorhof, in den die Harnröhre (Urethra femina) und dahinter der Eingang der Vagina (Introitis vaginae, in der Tieranatomie Ostium vaginae) münden. Der Scheideneingang ist bei Mädchen durch das aus einer Hautfalte gebildete Jungfernhäutchen (Hymen) teilweise verschlossen. Nach stärkerer Dehnung, üblicherweise nach einer Geburt, können die Überreste des Hymens zu den Carunculae hymenales vernarben.[5][6][7][8] Im unteren Drittel der kleinen Schamlippen sind die beiden großen Vorhofdrüsen (Bartholinsche Drüsen, Glandulae vestibulares majores) und mehrere kleine Vorhofdrüsen eingebettet. Sie sorgen für die Befeuchtung des Scheidenvorhofes.[4]Die Vulva wird über Äste der Arteria pudenda interna mit Blut versorgt, die Nerven der Vulva stammen aus Ästen des Nervus pudendus (Nervi labiales, Nervus dorsalis clitoridis).[9]

Jede Vulva ist in ihrem Erscheinungsbild individuell. So unterscheiden sich die Größe der Klitoris, der Schamlippen, die Farbe und Oberflächenstruktur, die Entfernung von der Klitoris zur Harnröhrenmündung und die Distanz von der hinteren Umschlagfalte der inneren Schamlippen (Commissura labiorum posterior), bis zum Anus in weiten Grenzen. [10] Diese Variationen erklären auch die Unterschiede zu, häufig nachbearbeiteten, Abbildungen von äußeren Geschlechtsteilen, die einem idealisierten Schönheitsideal entsprechen.[11]

Genitalmaße und weitere Eigenschaften der Vulva
MaßSchwankungsbreite
Sichtbare Länge der Klitoris5 – 35 mm
Breite der Glans clitoridis (Eichel)3 – 10 mm
Abstand zwischen Klitoris und Harnröhrenmündung16 – 45 mm
Länge der äußeren Schamlippen (von vorn nach hinten)7,0 – 12,0 cm
Länge der inneren Schamlippen (von vorn nach hinten)2,0 – 10,0 cm
Länge der inneren Schamlippen (vom Ansatz bis zum freien Ende)7 – 50 mm
Länge des Damms15 – 55 mm
von 50 untersuchten Frauen [10][11]
Farbe der Vulva im Vergleich zur umgebenden HautAnzahl der Frauen
gleich9
dunkler41
Faltung der Labien
glatt14
mäßig34
ausgeprägt2


Mikroskopische Anatomie

Feingeweblich bestehen die obersten Schichten der meisten Vulvaanteile aus mehrschichtigem nichtverhornenden Plattenepithel, welches in höherem Lebensalter jedoch zur Verhornung und Atrophie neigt. Die Innenseiten der inneren Schamlippen weisen ein unverhornendes, die Außenseiten ein schwach verhornendes Plattenepithel auf. Ein mehrschichtiges, meist verhorntes Plattenepithel findet sich als Bedeckung der Innenseiten, ein verhorntes an den Außenseiten der äußeren Schamlippen. In der Lamina propria der Scheidenvorhofs sind Talgdrüsen eingelagert, die einen Schutzfilm gegen die Einwirkung des Urins bilden. Solche Talgdrüsen finden sich auch in den inneren und äußeren Schamlippen. Letztere weisen zusätzlich Haarwurzelzellen, Schweißdrüsen und glatte Muskelzellen auf. Besonders viele Sensible Nervenfasern und -endigungen findet man in den Schamlippen und der Klitoris.[12][13]

Vergleichende Anatomie

Als Vulva werden in der Regel ausschließlich die äußeren Geschlechtsorgane der Säugetiere benannt, obwohl die Bezeichnung in der wissenschaftlichen Literatur auch für funktionell vergleichbare (analoge) Strukturen bei anderen Tiergruppen wie etwa Fadenwürmern (Nematoda) verwendet wird.[14]

Bei den Säugetieren mit Ausnahme der Kloakentiere ist der Ausgang der Harn- und Geschlechtsöffnung vom Darmausgang durch den Damm (Perineum) getrennt. Kloakentiere besitzen keine Vulva und keine Vagina, die beiden Gebärmütter (Uteri) und die Harnröhre münden gemeinsam mit dem Darm in eine Kloake. Kloaken werden während der Embryonalentwicklung bei allen Säugetieren einschließlich des Menschen angelegt. Bei den Beutel- und Plazentatieren wird sie später durch eine Gewebsschicht, das Septum urogenitale, in einen vorderen Bereich mit den Geschlechtsorganen und der Harnblase und einen hinteren Bereich mit dem Darmausgang getrennt.[15]

Der prinzipielle Aufbau der Vulva unterscheidet sich innerhalb der Säugetiere nur wenig. Eine maßgebliche Besonderheit der menschlichen Vulva besteht im Vorhandensein der äußeren Schamlippen: Die meisten Säugetiere besitzen nur ein Paar Schamlippen, das vergleichend-anatomisch den kleinen Schamlippen der Frau entspricht[9] (Entsprechung im Sinne einer Homologie). Auch wölbt sich das Schambein bei Tieren nicht als Venushügel vor.[16] Der Scheidenvorhof ist bei den meisten Tieren deutlich länger als der von den Schamlippen eingegrenzte Raum, so dass der Scheidenvorhof in den Nomina Anatomica Veterinaria nicht zur Vulva gerechnet wird. Das Jungfernhäutchen, das bei vielen Säugetieren nur eine zarte Ringfalte darstellt, gehört demzufolge ebenfalls nicht zur Vulva. Die Kitzlervorhaut ist bei zahlreichen Säugetieren fest mit der Eichel verwachsen, so dass keine Kitzlergrube ausgebildet ist.[9]

Physiologie

Regelschwellung bei einem weiblichen Pavian
Schamlippen im Normalzustand und bei einer erregten Frau mit deutlich sichtbarer Lubrikation

Aufgrund ihrer Ausstattung mit Talg-, Schweiß- und Duftdrüsen kommt es vor allem in den Bereichen zwischen den Schamlippen und des Scheidenvorhofs zu ständiger Bildung von Talg und Schweiß, die für eine Befeuchtung der Schleimhäute der Genitalien sorgen. Talgreste können sich mit Verunreinigungen in den Schleimhautfalten der Vulva absetzen und das so genannte Smegma bilden.

Physiologische Veränderungen der Vulva in ihrer Gesamtheit treten vor allem vor und während des Geschlechtsverkehrs sowie während der Geburt des Nachwuchses auf.

Veränderung der Vulva während des Sexualzyklus

Bei vielen Säugetieren treten auch während des Sexualzyklus Veränderungen der Vulva auf, deren Ausmaß artspezifisch und individuell variiert. In der Brunst (Östrus) kommt es zu einer stärkeren Durchblutung und damit zu einer Anschwellung und Rötung der Vulva[9] wie dies beispielsweise bei der Regelschwellung verschiedener Primaten zu beobachten ist.

Veränderung der Vulva im sexuellen Reaktionszyklus und beim Geschlechtsakt

Mit dem Einsetzen sexueller Erregung kommt es zu zahlreichen physiologischen Veränderungen der Vulva, die zusammengenommen den weiblichen Genitaltrakt auf den Geschlechtsverkehr vorbereiten. Die Reaktionen werden in verschiedene, zeitlich aufeinander folgende Phasen eingeteilt: Die Erregungsphase, Plateauphase, Orgasmusphase und Rückbildungsphase.

Die Erregungsphase kann sich über mehrere Stunden hinziehen und wird durch mechanische Stimulation oder sexuell erregende Stimuli (auch psychische wie zum Beispiel sexuelle Vorstellungen oder Träume) ausgelöst. Die Phase zeichnet sich durch eine verstärkte Durchblutung der Strukturen der Vulva aus. Diese wird durch eine Vasokonstriktion der ableitenden, venösen Blutgefäße hervorgerufen. Es kommt zu einem Anschwellen der Klitoris und der Vorhofschwellkörper (Erektion), die Haut färbt sich dunkler.

Es kommt zum Einsetzen der Lubrikation, das heißt einer zunehmenden Absonderung von Sekret aus den akzessorischen Geschlechtsdrüsen, die sich in der Plateauphase verstärkt. Die Lubrikation dient der Befeuchtung von Vagina und Schamlippen, um die Penetration zu erleichtern sowie das Gleiten des Penis in der Vagina zu ermöglichen. Die mechanische Reizung der Vaginalhaut durch den eingeführten Penis verstärkt die Erektion der Vulva und führt zur Schwellung der unteren Scheidenwand.

Die Orgasmusphase ist von Muskelkontraktionen der Beckenbodenmuskulatur begleitet. Unmittelbar vor dem Orgasmus zieht sich die Eichel der Klitoris unter die Klitorisvorhaut zurück. Die Klitoris ist direkt nach dem Orgasmus oft sehr empfindlich, zusätzliche Stimulation mitunter unangenehm.

In der dem Orgasmus folgenden Rückbildungsphase kommt es wieder zu einem, durch Vasodilatation bedingten, Abfluss des Blutes aus der Region. Die Strukturen schwellen wieder ab, die Feuchtigkeit geht zurück und der Normalzustand stellt sich wieder ein.[17][18]

Vulvaschwellung bei einer Schwangeren

Veränderungen der Vulva in der Schwangerschaft

Vor allem im letzten Drittel der Schwangerschaft kommt es bei vielen Frauen zu einer vermehrten Pigmentierung der Linea alba (dann, je nach Ausprägung der Verfärbung, als Linea nigra (schwarze Linie), oder auch Linea fusca (braune Linie) bezeichnet), der Brustwarzenhöfe (Areolae) und der Vulva. Diese wird vermutlich durch eine vermehrte Sekretion des melanozyten-stimulierenden Hormons hervorgerufen.[19] Diese zählen zu den wahrscheinlichen Schwangerschaftszeichen. Außerdem kann es durch eine Stauung der Venen im Becken zu Schwellungen und zur Bildung von Krampfadern im Bereich der Vulva kommen (Varicosis vulvae gravidarum oder Varicosis vulva in graviditate).[20][21]

Veränderung der Vulva während der Geburt

Während der Geburt kommt es durch die Wehen und die damit verbundene Öffnung des Muttermundes und des Geburtskanals (Eröffnungsphase der Geburt) vor allem zu einer Aufweichung der Vaginalmuskulatur, die die Dehnung beim späteren Geburtsvorgang (Austreibungsphase der Geburt) ermöglicht. Diese Dehnung betrifft zudem die Vorhofschwellkörper sowie das Gewebe der Schamlippen und des Damms, der unter der Belastung reißen kann (Dammriss) und bei der Geburt unter Umständen eingeschnitten wird (Dammschnitt).

Ontogenetische Entwicklung

Entwicklung der äußeren Geschlechtsorgane des Menschen in der Embryonalphase
Genitalhöcker im Ultraschallbild in der 14. Schwangerschaftswoche

Pränatal

Während der ersten acht Wochen der Embryonalentwicklung weisen männliche und weibliche Embryonen die gleichen rudimentären Geschlechtsorgane auf. Dieser Zeitraum wird daher auch als indifferentes Stadium bezeichnet. In der sechsten Woche entwickeln sich der Genitalhöcker sowie die Anlagen des Harntrakts. Nach der achten Woche setzt die Hormonproduktion des Embryos ein und die Geschlechtsorgane beginnen, sich in verschiedene Richtungen zu entwickeln. Dennoch sind die sichtbaren Unterschiede bis zur zwölften Woche nahezu nicht feststellbar. Wenn Testosteron gebildet wird und die Rezeptoren im Gewebe intakt sind, entwickelt sich unter dessen Einfluss ein männliches äußeres Genitale. Fehlt das Testosteron, kommt es zur Ausbildung eines weiblichen Genitales. Im Laufe des dritten Monats entwickelt sich aus dem Genitalhöcker die Klitoris. Die Urogenitalfalten bilden sich zu den inneren Schamlippen, der Labioskrotalwulst zu den äußeren Schamlippen aus.[22][7]

Neo- und Postnatal

Direkt nach der Geburt sind die äußeren sichtbaren Strukturen der Genitalien oftmals geschwollen und weisen eine überproportionale Größe auf. Dies ist auf eine mitunter hohe Exposition von mütterlichen Hormonen zurückzuführen. Die Schwellung geht in der Regel wenige Tage nach der Geburt wieder zurück und die Vulva nimmt die normale Größe ein. Nachfolgend wird sich die Vulva während der gesamten Kindheit bis zum Beginn der Pubertät strukturell kaum verändern, außer dass sie proportional zum gesamten Körper mitwächst.[23]

Entwicklung in der Pubertät

In der Pubertät unterliegt die Vulva einer deutlichen Veränderung, da auch das äußere Genitale auf Geschlechtshormone reagiert. Die Hautfarbe verändert sich, und die Strukturen der Vulva werden größer und ausgeprägter. Diese Entwicklung betrifft die Klitoris und die inneren und äußeren Schamlippen, ganz besonders jedoch die hormonempfindliche Haut der Vagina und deren Vorhof. Im Bereich der Vulva, das heißt auf dem Venushügel und den äußeren Schamlippen, beginnt mit der Pubertät das Wachstum der Schamhaare.

Die Gestalt und Ausprägung der Vulva ist individuell verschieden und kann von den Abbildungen abweichen. So kann zum Beispiel die Klitoris teilweise sichtbar oder ganz verdeckt sein oder es können die inneren Schamlippen größer als die äußeren sein. Diese Normvarianten sind keine krankhaften Erscheinungen.[21]

Veränderungen nach den Wechseljahren

Nach der Menopause kann es zu unterschiedlich ausgeprägten dystrophen Veränderungen der Vulva kommen, insbesondere einem Schwund des Fettgewebes mit einer Verringerung der Hautdicke.[24][25]Es kommt zu einer Rückbildung der Schamlippen[26], einer Verkleinerung der Klitoris, Verengung des Vaginaleingangs und trockenerer Haut der Vulva.[27] Diese Veränderungen werden durch den Rückgang der körpereigenen Östrogenproduktion verursacht, obwohl das Vulvagewebe deutlich geringer auf Östrogene anspricht als das anderer Organe.[27]

Fehlbildungen

Vulvafehlbildungen gehören zu den Genitaldysplasien. Sie zeigen sich überwiegend im Bereich des Scheidenvorhofs. Hier finden sich insbesondere Formen des Hymens, die den Scheideneingang großflächig oder, bei der Hymenalatresie, vollständig verschließen. Im Bereich der Harnröhrenmündung kommen Anomalien, wie Stenosen, Hypo- und Epispadien vor.
Eine Klitorishypertrophie kann ebenfalls als Fehlbildung vorliegen, oder Zeichen einer hormonellen Störung im Rahmen anderer Erkrankungen sein.[28][29] Verklebungen der großen Schamlippen, sogenannte Labiensynechien, werden durch die hormonelle Ruhe im Kindesalter oder durch Entzündungen verursacht. Sie stellen daher eher eine entzündliche Erkrankung dar.[29][30][31][32][33]

Erkrankungen

An der Vulva können eine Reihe unterschiedlicher Erkrankungen auftreten, die zum Teil auch das innere Genitale einbeziehen können.

Entzündungen und Infektionen

Feigwarzen der Vulva
Vaginaler Ausfluss bei Gonorrhoe

Die in ihrem Aufbau unterschiedlichen Hautregionen mit verhornter und haartragender Haut im Bereich der äußeren Schamlippen und des Venushügels, der feineren Haut der kleinen Schamlippen sowie der feuchten Schleimhaut im Scheidenvorhof führen gemeinsam mit der Analregion aufgrund ihres Mikroklimas und der hohen Feuchtigkeit zu häufigeren Erkrankungen als andere Körperregionen.[34]Akute und chronische Entzündungen gehören zu den häufigsten Erkrankungen der Vulva. Betreffen diese Entzündungen nur das äußere Genitale, werden sie als Vulvitis bezeichnet; häufiger ist eine gemeinsame Entzündung der Vulva und der Vagina (Vaginitis), die Vulvovaginitis genannt wird. Eine Vulvitis kann durch äußere Einflüsse wie Gifte, unverträgliche Unterwäsche oder enge Hosen, allergische Reaktionen, vermehrter Ausfluss (Fluor genitalis), Stoffwechselstörungen und giftige Substanzen ausgelöst werden.[35]

Eine weitere Ursache für Entzündungen sind Infektionen mit Viren, Bakterien oder Pilzen. Dabei spielen unter den Viren vor allem die Humanen Papillomviren (HPV), die Herpes-simplex-Viren (HSV-1 und -2) und das Molluscum-contagiosum-Virus eine Rolle.[34] Die häufigsten bakteriellen Infektionen werden hervorgerufen durch Streptococcus pyogenes, Staphylococcus aureus (Folliculitis, Pseudofolliculitis), Corynebacterium minutissimum (Erythrasma), Gonokokken und Chlamydia trachomatis. Unter den Pilzen sind vor allem Candida albicans (Kandidose) und Trichophyton rubrum (Tinea der Vulva) von Bedeutung.[34] Einige dieser Infektionen können zudem Ursache schwerwiegenderer Erkrankungen sein. So stellen Gonokokken die Erreger der Gonorrhoe dar, während Humane Papillomviren der Hauptauslöser für Warzen, Feigwarzen, Erythroplasie sowie dem Zervixkarzinom, einer Krebserkrankung des Gebärmutterhalses sind. Eine Infektion mit Treponema pallidum führt zur Syphilis (Lues), deren Primäraffekt sich bei vaginalem Geschlechtsverkehr an den Schamlippen oder in der Vagina zu finden ist.

Auch ein Parasitenbefall, beispielsweise mit Filzläusen (Phthirus pubis) oder Krätzemilben (Sarcoptes scabiei) , ist bekannt.[36][37]

Ein Verschluss des Ausführungsganges der Bartholinschen Drüse führt durch Ansammlung von Sekret zu einer Pseudozyste. Bei einer bakteriellen Infektion kommt es in Folge oft zu einer Bartholinitis.

Bei Tieren können sich eine Reihe von Deckseuchen wie der Bläschenausschlag der Pferde, die Beschälseuche der Pferde, die Infektiöse Pustulöse Vulvovaginitis der Rinder (IPV), die Trichomonadenseuche der Rinder, das Sticker-Sarkom der Hunde und die Kaninchensyphilis an der Vulva manifestieren. Taylorella equigenitalis, der Erreger der Ansteckenden Gebärmutterentzündung des Pferdes, kann jahrelang in den Kitzlereinbuchtungen persistieren.

Chronische Erkrankungen

Durch unterschiedliche Einflüsse kann es zu den verschiedenen Formen der Vulvadystrophie kommen, Veränderungen im Übergangsepithel mit Verhornungen oder Hautschrumpfungen mit weitgehend ungeklärter Ursache. Die meisten Formen der Vulvadystrophie, beispielsweise die Kraurose, auch Lichen sclerosus genannt, treten nach Beginn der Wechseljahre (Klimakterium) auf.[38][39] Einige Vulvadysplasien gehen mit atypischen Zellen einher und stellen Präkanzerosen dar, die zu bösartigen (malignen) Vulvatumoren führen können. Diese Krebsvorstufen werden auch als Vulväre intraepitheliale Neoplasie (VIN) bezeichnet. Sie entstehen meist im Alter zwischen 60 und 80 Jahren und sind in den großen Schamlippen lokalisiert. Vulvakrebs kann Metastasen bilden. Die Therapie erfolgt operativ durch die Entfernung von Vulvabereichen (Vulvektomie). Häufiger sind es jedoch Lipome und Fibrome, die sich als gutartige (benigne) Tumore in unterschiedlichen Bereichen der Vulva bilden.

Eine Erkrankung bislang ungeklärter Ursache stellt die Vulvodynie aus, die durch lang andauernde Schmerzzustände in den großen Schamlippen und anderen Teilen der Vulva gekennzeichnet ist. Sie ähnelt der Vaginodynie (Schmerzen der Vagina) und wird gemeinsam mit dieser als chronisches genitales Schmerzsyndrom eingeordnet.[40] Als Auslöser werden hormonelle Veränderungen, beispielsweise während der Wechseljahre, und auch psychische Ursachen diskutiert.[40]

Durch eine chronische Venenschwäche der Beckenvenen, insbesondere der Vena ovarica können sich Krampfadern, analog zur männlichen Varikozele, entwickeln.[41][42]

Künstlich herbeigeführte Veränderungen der Vulva

Modifikationen der Vulva können aus medizinischen und beim Menschen auch aus kulturellen und vermeintlich ästhetischen Gründen erfolgen. Sie reichen von der Entfernung der Schambehaarung bis zu Eingriffen, bei denen Teile der Vulva entfernt werden.

Rasur

Piercing der äußeren und inneren Schamlippen und der Klitorisvorhaut sowie Schamhaarentfernung

Die im westlichen Kulturkreis am weitesten verbreitete Modifikation ist die Intimrasur, das heißt die teilweise oder vollständige Entfernung der Schambehaarung. In anderen Kulturen beziehungsweise für frühere Epochen der abendländischen Kultur ist die Praxis dokumentiert. Um die Jahrtausendwende 1999/2000 fand die Praxis weitere gesellschaftliche Verbreitung.[43] Nach einer Umfrage aus dem Jahr 2009 war in Deutschland bei der Altersgruppe von 18 bis 25 Jahren die Rasur des Genitalbereichs recht verbreitet (69,7 % der Frauen).[44]Die Intimrasur ist nicht unproblematisch. Frauen, die sich rasieren, ohne dabei der natürlichen Wuchsrichtung zu folgen, sind anfälliger für Haarwurzelentzündungen.[45][46]

Piercings

Weiterhin stellen Piercings eine Form der Körpermodifikation dar, wobei verschiedene Strukturen der Vulva mit Schmuck versehen werden können.[47][48][49] Ebenso wie die Intimrasur kann der Trend zu Intimpiercings als Folge einer verstärkten Etablierung von sozialen beziehungsweise ästhetischen Normen für den Schambereich gesehen werden, „eine bis dato primär zur Privatsphäre zählende Körperregion – die Schamregion – unterliegt fortan einem Gestaltungsimperativ.“[50] Während einige Piercings der Vulva positive Auswirkungen auf die Stimulierbarkeit der Frau während des Geschlechtsverkehrs haben[51], besitzen die meisten Piercings eine rein ästhetische Funktion. Piercings können, wie an anderen Körperteilen auch, Komplikationen mit sich bringen. Häufigste Probleme von Piercings im weiblichen Genitalbereich sind Entzündungen, Ausrisse und Blutungen. Allergien, überschießende Narbenbildung (Keloide) und Fremdkörpergranulome sind ebenfalls nicht selten.[52][53]

Siehe auch: Piercing: Gesundheitliche Probleme

Medizinisch indizierte operative Veränderungen

Die vollständige oder teilweise operative Entfernung der großen und der kleinen Schamlippen und weiterer Teile der Vulva und des darunter liegenden Gewebes wird als Vulvektomie bezeichnet. Sie kann bei Vulvakarzinomen notwendig werden, selten bei fortgeschrittener Vulvadystrophie älterer Damen. Bei einer radikalen Entfernung zur Behandlung eines Krebsleidens können auch die Lymphknoten der Leistengegend (inguinale Lymphknoten) und des Beckens (pelvine Lymphknoten) entfernt werden.[54] Eine partielle Vulvektomie kann zudem bei einer vulvären intraepithelialen Neoplasie vorgenommen werden.[55]

Die operative Entfernung des Kitzlers wird als Klitoridektomie bezeichnet, wobei eine medizinische Indikation durch spezifische Krebserkrankungen selten ist, aber gelegentlich als Ultima Ratio bei anders nicht behandelbarem Juckreiz durchgeführt wird.

Traditionelle Vulvabeschneidung

Die Klitoridektomie wird heute vor allem im Zusammenhang mit der kulturellen Beschneidung vorgenommen.[56] In manchen Kulturkreisen, vorwiegend im afrikanischen Raum, wird die Beschneidung beziehungsweise Verstümmelung weiblicher Genitalien als kulturelle Praxis angewendet. Eine medizinische Notwendigkeit liegt dafür nicht vor, vielmehr spielen soziale und kulturelle Gründe eine Rolle. Das Ausmaß des Eingriffs variiert von einer Entfernung der Klitorisvorhaut bis hin zur vollständigen Entfernung der äußeren Genitalien und Vernähung der Vagina.

Wegen der weitreichenden Folgen für Leib und Leben der betreffenden Mädchen und Frauen steht diese Praxis seit Längerem weltweit in der Kritik von Menschen- und Frauenrechtsorganisationen. Zahlreiche Organisationen, darunter die Vereinten Nationen, UNICEF, UNIFEM, die Weltgesundheitsorganisation (WHO) sowie Amnesty International wenden sich gegen die Beschneidung und stufen sie als Verletzung des Menschenrechtes auf körperliche Unversehrtheit ein. Zur Betonung dieser Aspekte hat sich international der Begriff Female Genital Mutilation etabliert.[57]

Vulvamodifikation aus anderen Gründen

Als operative Maßnahme lassen einige Frauen eine Schamlippenverkleinerung (Labioplastik) vornehmen, wobei die inneren Schamlippen, mitunter auch die Klitorisvorhaut, gekürzt oder entfernt, die äußeren Schamlippen vergrößert, der Vaginaleingang verengt, das Jungfernhäutchen rekonstruiert und die Position der Klitoris verändert werden.[58] Dies geschieht vorwiegend aus vermeintlich ästhetischen, selten auch aus medizinischen Motiven.[59][60] Daher wird der größte Teil dieser Eingriffe unter dem Begriff der kosmetischen Intimchirurgie (Female Genital Cosmetic Surgery (FGCS)) zusammengefasst. Chirurgische Maßnahmen im Rahmen einer Geschlechtsumwandlung, die Geschlechtsanpassung bei intersexuellen Personen oder die Beschneidung weiblicher Genitalien werden nicht zu den FGCS gezählt.[58]

Etymologie

Das Wort Vulva geht zurück auf lateinisch volva, vulva („Gebärmutter“, botanisch auch „Schale“ von Obst[61]), das seinerseits in seiner Etymologie unsicher ist.[62] Es wird entweder zusammen mit lat. volvere „rollen“, „wälzen“, „drehen“ auf eine indogermanische Wurzel *vélu-, vel „umringen“, „umhüllen“, „drehen“, „wenden“ zurückgeführt und dann ein indogermanisches Wort *vlvo „Hülle“, „Eihaut“, „Gebärmutter“ angesetzt, das auch Sanskrit úlva-m, -s (auch ulba-m, -s) „Eihaut“, „Gebärmutter“ ergab.[63] Oder man nimmt ausgehend von der allerdings erst spät im Edictum Diocletiani belegten Wortform lat. volba eine gemeinsame Wurzel mit der Wortsippe griechisch δελφύς „Gebärmutter“, ἀδελφός „Bruder“, δέλφαξ „Ferkel“ an.[62].

Im klassischen Latein bezeichnete volva im Gegensatz zur heutigen medizinischen Bedeutung zunächst die Gebärmutter, in kulinarischen Zusammenhängen speziell die Gebärmutter des Schweines, die als besondere Delikatesse galt.[64] Schon Plinius der Ältere unterschied aber zwischen uterus als der Bezeichnung für die menschliche Gebärmutter und volva als der für die Gebärmutter von Tieren.[65] Indem uterus zunehmend vulva als Bezeichnung für die Gebärmutter verdrängte, verschob oder verengte sich die Bedeutung von vulva im Sinne von cunnus auf den äußeren Genitalbereich, mit os vulvae („Mund der Vulva“) seit Cornelius Celsus[66] als Bezeichnung für die äußere Öffnung.

Die spätantike Etymologie setzte bei dieser veränderten Bedeutung an; so leitete Isidorus im 6. Jahrhundert n. Chr. vulva von valvae, „Flügeltüren“ her, da sie den Samen wie durch eine Tür einlasse und durch sie der Foetus heraustrete.[67]

Vulva in Kunst und Kultur

Insbesondere wegen des sexuellen Bezuges wie auch wegen ihrer Funktion als Teil des Geburtsweges fand und findet die Vulva regelmäßig Eingang in Kunst und Kultur. Sie gilt als Fruchtbarkeitssymbol („Große Mutter“)[68] und zugleich als Symbol des Begehrens. In einigen Kulturen wurde die Präsentation der Vulva zudem als Abwehrzauber gegenüber bösen Mächten verstanden.[68]

Symbolisierte Vulvae aus unterschiedlichen Epochen und Kulturkreisen

In unterschiedlichen Kulturen tauchen immer wieder gleiche oder ähnliche Symbole auf, die eine Vulva darstellen. Zahlreiche Darstellungen aus der Altsteinzeit zeugen auch in Europa von ähnlichen kultisch-verehrenden Einstellungen. Die kulturelle Haltung gegenüber dem weiblichen Genital unterscheidet sich jedoch zwischen unterschiedlichen Kulturkreisen. Während in einigen Kulturkreisen die Vulva eher tabuisiert und in der Öffentlichkeit bedeckt wird, zeigten andere Kulturen einen Kult um die Vulva. So wurde diese in Festen verehrt und als heilig betrachtet.

Im Mittelalter entstanden vor allem in Irland sogenannte Sheela-na-Gig, Steinskulpturen, welche die Vulva meist überdimensioniert darstellen. An Kirchenfassaden des Hochmittelalters finden sich auch Vulvenornamente, während auf Pilgerinsignien und -utensilien des Spätmittelalters Vulvae und Penisse in verschiedenen Variationen abgebildet wurden, wie beispielsweise eine Umhangsnadel mit einer als Pilger ausgestatteten Vulva mit Armen, Beinen und Hut. Der Sinn solcher Utensilien ist nicht mehr bekannt, sie werden sowohl als Parodien auf herkömmliche Pilgerabzeichen wie auch als Glücksbringer interpretiert.[69]

Auch der im Hinduismus entwickelte Yoni-Kult, der gemeinsam mit dem männlichen Lingam die Zweigeschlechtlichkeit des Gottes Shiva symbolisiert, gehört zu den Vulva-Kulten. Gemeinsam mit dem Lingam stellt die Yoni das Symbol der Urzeugung dar.[70]

Europäische Kunstgeschichte bis in das 19. Jahrhundert

Lucas Cranach der Jüngere: Venus und Cupido (um 1540) - Vulva mit angedeuteter Schambehaarung
William Adolphe Bouguereau: Detail aus Die Geburt der Venus (1879) - Darstellung ohne anatomische Details der Vulva.

In der europäischen Kunstgeschichte, ausgehend vom antiken Griechenland und früheren Kulturen, wurde die konkrete Darstellung der Vulva sowohl in der Malerei wie auch in der Bildhauerei bis in das späte 19. Jahrhundert weitgehend vermieden. Dies betraf vor allem die antiken Statuen der Griechen und Römer, Ausnahmen bildeten seltene pornographische Darstellungen von Hetären in der Vasenmalerei sowie bei Wandbildern (siehe Prostitution in der Antike).

Auch die mit der Renaissance neu aufkeimende Darstellung nackter Körper in der italienischen und italienisch beeinflussten Kunst im 14. bis 17. Jahrhundert und die weitere Entwicklung in Europa bis zum Ende des 19. Jahrhunderts führten diese Praxis weiter. Alle bekannten Maler und Bildhauer dieser Zeit, die Akte darstellten, einschließlich Pisanello, Raffael, Tizian und Giambologna über Peter Paul Rubens bis hin zu Malern der französischen Salonkunst wie Jean-Auguste-Dominique Ingres und Jean-Léon Gérôme sowie des Impressionismus wie Edgar Degas oder Auguste Renoir zeigten zwar den Venushügel, aber keine weiteren anatomischen Details.[69]

Ausnahmen bildeten die Maler des deutschen und niederländischen Sprachraums wie Jan van Eyck, Lucas Cranach der Jüngere, Hans Baldung Grien, Jan Gossaert sowie Albrecht Dürer, die in der Regel ihre Aktdarstellung in der Malerei, Grafik und Bildhauerei (insbesondere in Form von Miniaturen aus Holz und Elfenbein) mit natürlicher Schambehaarung und Schamspalte darstellten.[69] Hier war die Darstellung vor allem dem Wunsch einer realistischeren und vollständigen Darstellung zuzuschreiben und fand vor allem bei der Darstellung von biblischen Motiven wie der Darstellung von Adam und Eva oder auch bei Marienbildnissen ohne sexuellen Bezug statt. Dürer widmete sich zudem in seinen Proportionsschemata für den weiblichen Idealkörper auch dem Spalt des weybs und stellte diesen entsprechend dar.[69] Diese Form der Darstellung verschwand im 16. Jahrhundert, als auch im Norden Europas der idealisierte und geschlechtsverhüllende Zustand übernommen wurde.

Über die Gründe für die Haar- und Detaillosigkeit in der Darstellung des weiblichen Geschlecht gibt es eine Reihe von Theorien, die zuerst von Denis Diderot und später im 20. Jahrhundert entwickelt wurden; Diderot und einige weitere Autoren greifen vor allem die Ästhetik in Form und auch Farbe als Begründung auf, während andere der Theorie Sigmund Freuds folgend die Angst vor dem bedrohlichen weiblichen Geschlecht heranzogen.[69]

Francisco de Goya: Die nackte Maya um 1800–1803 - Vulva mit angedeuteter Schambehaarung
Gustave Courbet: L’Origine du monde 1866

Im 18. Jahrhundert entstanden vor allem pornografische Darstellungen mit künstlerischem Anspruch von weniger bekannten Künstlern wie Eugene Poitevin und Jean-Jaques Lequeu, der als Architekt auch Gebäude mit detaillierten Zeichnungen weiblicher Genitalien schmückte.[69] Nur gelegentlich wurden Aktdarstellungen mit Schambehaarung im künstlerischen Kontext akzeptiert, so etwa bei Francisco de Goyas Gemälde Die nackte Maya (um 1800–1803). Seit 1995 ist das Bild L’Origine du monde (Der Ursprung der Welt, s. u.) von Gustave Courbet im Pariser Musée d’Orsay ausgestellt, eine Auftragsarbeit aus dem Jahr 1866. [71] Das Ölgemälde zeigt eine leicht geöffnete Vulva mit dunkler Schambehaarung. Obwohl dieses Bild eines der ältesten bekannten Werke mit detaillierter Darstellung der Vulva ist, hatte es durch seine späte Veröffentlichung keinen Einfluss auf die zeitgenössische Kunst seiner Entstehungszeit. Auch Courbet selbst stellte, ebenso wie andere Künstler seiner Zeit, in anderen Aktdarstellungen die Vulva nicht detailliert dar.[69]

Im 19. Jahrhundert kam die Malerei und Bildhauerei nach dem weiblichen Aktmodell zunehmend in Mode und in die Kunstakademien, sodass die reale Abbildung des Geschlechts für die Künstler präsenter wurde. Es wurde anfangs vor allem in Vorstudien und Skizzen dargestellt, verschwand jedoch bei der Umsetzung in die Malerei. Insbesondere die Studien von Jean-Auguste-Dominique Ingres, der für die Darstellung glatter, marmorhafter Frauenkörper berühmt wurde, zeigen das in den später gemalten Bildern nicht mehr sichtbare Achsel- und Schamhaar. Außerdem wurden Fotografien als Vorlage genutzt wie beispielsweise von Jean-Léon Gérôme, dessen Phryne vor den Richtern von 1861 wahrscheinlich nach einer Fotografie von Felix Nadar gemalt wurde. Zum Ende des 19 Jahrhundert tauchten diese realistischen Elemente bei einzelnen Künstlern – etwa bei Gustave Caillebotte und dem Amerikaner Thomas Eakins auch in den Bildern auf.

Japanische Kunst

In Japan bestand schon in der Frühzeit eine sehr freizügige Einstellung zur Sexualität, die sich aus den ältesten überlieferten Texten aus dem 8. Jahrhundert sowie aus mehr als 4.000 Jahre alten Tonfiguren von Fruchtbarkeitsgöttinnen mit vergrößerten Genitalien rekonstruieren lässt. Im Shintoismus stand der Phallus im Mittelpunkt der Schöpfungsmythologie und er war auch das Hauptmotiv der erotischen Darstellungen der Heian-Zeit vom 8. bis 12 Jahrhundert.[72]

Im 17. bis 19. Jahrhundert während der Edo- und der Meiji-Zeit etablierten sich als Variante der Farbholzschnitte (Ukiyo-e) die sehr freizügigen Shunga-Bilder (jap. 春画) bzw. Frühlingsbilder, wobei die Bezeichnung Frühling eine Metapher für Sex ist. Es sind Gemälde, Drucke und Bilder jeder Art, die in expliziter Weise sexuelle Handlungen darstellen und dabei auch die Details der Sexualorgane zeigen. Parallel dazu kam der Begriff shunbon (春本, Frühlingsbücher) für Bücher sexuellen Inhalts in Gebrauch. Ein zentrales Motiv darin waren die Kurtisanen, die nicht nur in der Prostitution, sondern auch in der Dicht-, Schreib- und Teekunst gebildet waren.[72] Mit der Öffnung Japans gegenüber den Europäern wurden 1868 das gemeinsame Bad von Männern und Frauen in öffentlichen Bädern sowie der Handel mit Erotika verboten. Zum Ende der Meiji-Zeit wurden 1910 sowohl die Herstellung wie auch der Vertrieb der mittlerweile als obszön empfundenen Shunga unter Strafe gestellt. Bis 1986 war es in Japan verboten, auch nur den Ansatz eines Schamhaars öffentlich zu zeigen. Unzensierte Shunga-Ausstellungen gibt es erst seit 1994 wieder.[72]

Kunst des 20. Jahrhunderts

Während sich am Ende des 19. und verstärkt zu Beginn des 20. Jahrhundert Fotografie und Film durchsetzten und auch zahlreiche Aktaufnahmen kursierten, wurden diese nicht als Kunst betrachtet, sondern galten in der Regel als Pornografie. Detaillierte Darstellungen der Schamregion oder Schamhaar in der Malerei blieben dagegen verpönt, Verstöße führten zu Beginn des 20. Jahrhunderts zu Skandalen. Im März 1901 wurde die Zeitschrift Ver Sacrum der Wiener Secession von der Staatsanwaltschaft beschlagnahmt und vernichtet, weil sie einige Zeichnungen Gustav Klimts enthielt, die „den Rahmen des gesellschaftlich Sanktionierten überschritten“.[73] Seine Entwürfe für Deckenfriese in der Wiener Universität wurden wegen anatomischer Details abgelehnt und in der zeitgenössischen Literatur wurde Klimt als Skandalmaler bezeichnet. Sanktioniert wurden auch andere Künstler; noch 1917 wurde eine Ausstellung von Amedeo Modigliani, die einzige zu seinen Lebzeiten, polizeilich geschlossen, da die Akte aufgrund der dargestellten Schambehaarung als pornografisch galten.[69]

Insbesondere das Schamhaar wurde zu einem Symbol der Avantgarde der Aktmaler und rückte später ins Zentrum der Aufmerksamkeit, die Darstellung weibliche Körper ohne Schamhaar oder Schamspalte verschwand vollständig aus der modernen Kunst des 20. Jahrhunderts. Insbesondere Pablo Picasso, Egon Schiele und George Grosz setzen die weiblichen wie auch die männlichen Genitalien prominent in den Vordergrund ihrer Aktkunst und machten sie gesellschaftsfähig. Darauf aufbauend wurden Darstellungen der Vulva ebenso wie des Penis und des Geschlechtsaktes in der erotischen Kunst von Malern wie Balthus, Marcel Duchamp und André Masson, Fotografen wie Robert Mapplethorpe, Man Ray und Helmut Newton bis Jeff Koons, Gerhard Richter, Gottfried Helnwein, Pierre Klossowski sowie dem Japaner Nobuyoshi Araki und vielen anderen[74] bis heute weitergeführt.

Gegenwart

Abbildungen des weiblichen Genitales finden sich auch in der zeitgenössischen Kunst in vielen Kunstgattungen, insbesondere in der Aktfotografie sowie der erotischen Fotografie, einhergehend mit einer Enttabuisierung der Darstellung.

Eine herausgehobene Rolle als Symbol befreiter weiblicher Sexualität spielt die Vulva auch in feministischer Kunst,[75] wo ihre Darstellung in Verbindung mit floralen oder Schmetterlingsmotiven unter anderem bei Georgia O’Keeffe[74] und Judy Chicago stilbildend gewirkt hat. Insbesondere Judy Chicagos Dinner Party, die Konfrontation der Darstellung weiblicher Genitalien mit barocker Porträtmalerei von Zoe Leonard auf der Documenta IX, die riesenhaften Figuren von Niki de Saint Phalle, die durch die Vulva betreten werden können, die Montagen aus Prothesen und Sexspielzeugen von Cindy Sherman und die provokanten Performances der österreichischen Künstlerin VALIE EXPORT wie die Aktionshose Genitalpanik (1969), bei der sie mit einer im Bereich der Genitalien ausgeschnittenen Hose durch die Zuschauerreihen eines Sexkinos ging,[74] sowie weitere Werke von Carolee Schneemann, Hannah Wilke, Marina Abramović, Chloe Piene und Annie Sprinkle gehören in diesen Kontext.[69][71][76]

Literatur

Medizin und Physiologie

  • Günter Strauss: Vulva. In: Willibald Pschyrembel, Günter Strauss, Eckhard Petri: Praktische Gynäkologie. Walter de Gruyter Verlag, 5. Auflage 1991, 1-31
  • Miranda A. Farage, Howard I. Maibach: The vulva: anatomy, physiology, and pathology. CRC Press, 2006, ISBN 0-8493-3608-2 (Volltext in der Google-Buchsuche).
  • V. Küppers, H. G. Bender: Blickdiagnostik Vulva. Elsevier, Urban & Fischer Verlag, 2003, ISBN 3-437-23270-3 (Volltext in der Google-Buchsuche).
  • Eiko E. Petersen: Farbatlas der Vulvaerkrankungen. Kaymogyn GbmH, 2007, ISBN 3-11-114201-9.
  • Abdel Fattah Youssef: Youssef´s Atlas der gynäkologischen Diagnosen. Gustav Fischer Verlag, 1985, ISBN 3-437-10976-6.
  • Sallie Neill, Fiona Lewis: Ridley's The Vulva. Wiley-Blackwell, 2009, ISBN 978-1-4051-6813-7.

Kulturgeschichte

  • Mithu M. Sanyal: Vulva: Die Enthüllung des unsichtbaren Geschlechts. Wagenbach Verlag, 2009, ISBN 3-8031-3629-6.

Weblinks

Wiktionary: Vulva – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen
Commons: Vulva – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. z.B. bei Äußere Geschlechtsorgane bei Frauenärzte im Netz.de; Harriet Lerner: ‘V’ is for vulva, not just vagina. LJ World.com, Mai 2003, online; Stephan Maus: Vulva. Das verschwiegene Sexorgan. Stern.de, 22. April 2009; Florian Borchmeyer: “Das da unten.” “Vulva” - Die Kulturgeschichte des weiblichen Geschlechts. ZDF Sendung aspekte vom 13. Februar 2009
  2. Scheide & Vulva: Das Zentrum der Lust!, auf Bravo.de
  3. Stichwort „Vulva“ in Pschyrembel Wörterbuch Sexualität. Walter de Gruyter, Berlin 2006; Seite 581. ISBN 3-11-016965-7.
  4. a b c d Arne Schäffler, Nicole Menche: Mensch – Körper – Krankheit. 3. Auflage, Urban & Fischer Verlag München 1999; S. 396-397.
  5. Pschyrembel, 256. Auflage, Berlin 1990: "Carunculae hymenales myrtiformes: myrtenblattförmige Reste des zerstörten Hymens; i.a. nach Geburten."
  6. Roche Lexikon Medizin. Urban & Fischer Verlag, 4.Auflage, München 1999
  7. a b Theodor H. Schiebler, Horst-W. Korf: Anatomie: Histologie, Entwicklungsgeschichte, makroskopische und mikroskopische Anatomie, Topographie. Springer Verlag, 2007, ISBN 3-7985-1770-3 (Volltext in der Google-Buchsuche).
  8. Stichwort „Hymen“ in Pschyrembel Wörterbuch Sexualität. Walter de Gruyter, Berlin 2006; Seite 225-226. ISBN 3-11-016965-7
  9. a b c d Uwe Gille: Weibliche Geschlechtsorgane. In: F.-V. Salomon u. a. (Hrsg.): Anatomie für die Tiermedizin. Enke, Stuttgart, 2. erw. Aufl. 2008, S. 379–389. ISBN 978-3-8304-1075-1
  10. a b Lloyd J, Crouch NS, Minto CL, Liao LM, Creighton SM: Female genital appearance: "normality" unfolds. BJOG 112 (2005), 643-6, PMID 15842291, doi:10.1111/j.1471-0528.2004.00517.x
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  17. Frauenärzte im Netz: Sexuelle Lust & der weibliche Orgasmus. Der sexuelle Reaktionszyklus
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  19. Kurt J. G. Schmailzl, B.-Joachim Hackelöer: Schwangerschaft und Krankheit: Wechselwirkung, Therapie, Prognose. Georg Thieme Verlag, 2002, ISBN 3-89412-446-6 (Volltext in der Google-Buchsuche).
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  42. Dirk Glöckner: Das weibliche Beckenvenensyndrom. Facharzt 2 (2007), 14-17, online (PDF-Dokument; 219 kB)
  43. Schönheit unter der Gürtellinie: Die Schamhaare zu rasieren gehört zum modischen Diktat, dem sich inzwischen eine Mehrheit unterwirft. Auch Intimchirurgie ist kein Tabu. Ein nicht ungefährlicher Trend und seine Ursachen. Die Zeit, Ausgabe 15. Juli 2009
  44. Elmar Brähler, Dirk Hofmeister: Verbreitung von Tätowierungen, Piercing und Körperhaarentfernung in Deutschland. (PDF) In: Pressemitteilung. Universität Leipzig, 13. Juli 2009, S. 2, 7, abgerufen am 11. Februar 2010 (Ergebnisse einer Repräsentativerhebung in Deutschland im Mai und Juni 2009, N = 2512 (beiderlei Geschlechts)).
  45. Risiko Rasieren? Gesund trotz Intimrasur.
  46. Intimrasur steigert Risiko von Haarwurzelentzündungen.
  47. Kunst am Körper, Leiden für die Leidenschaft Spiegel TV, 15.April 2008
  48. Der Mensch und sein Metall: eine feste Verbindung. Schockieren kann man mit Piercings kaum noch jemanden – Intimschmuck wird beliebter. Stuttgarter Zeitung
  49. G. T. van der Meer, W. C. M. Weijmar Schultz, J. M. Nijman: Intimate body piercings in women. Journal of Psychosomatic Obstetrics & Gynecology, 29 (2008), 235-239
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  59. Schönheitswahn unter der Gürtellinie – Die Lust am Umbau des eigenen Körpers kennt keine Grenzen – auch keine Schamgrenzen. Blick, 20. Juli 2008
  60. Intim-OPs: Wie schön ist meine Scham? Schönheits-OPs im Intimbereich – ein Tabu-Thema wird Trend. Was steckt dahinter? Brigitte
  61. Scribonius Largus, Compositiones, CIV
  62. a b Alois Walde: Lateinisches etymologisches Wörterbuch, 4. neu bearb. Aufl. von Johann Baptist Hofmann, Winter, Heidelberg 1965 (= Indogermanische Bibliothek, 2), s.v. volva
  63. Alois Vaniček: Griechisch-lateinisches etymologisches Wörterbuch. Bd II. Teubner, Leipzig 1877. S. 916-918; August Fick: Vergleichendes Wörterbuch der Indogermanischen Sprachen, 4. Aufl., Teil I, S. 132
  64. Horaz, Epist. I, xv, 41: nil vulva pulchrius ampla („nichts schöner als eine große Gebärmutter“); zur Auswahl des geeigneten Schlachtviehs unter dem Gesichtspunkt des Alters und des bei einer trächtigen Sau geeigneten Schlachtzeitpunktes Plinius, Nat. Hist. XI, lxxxiv, 210-211; zur Zubereitung Apicius, De re coquinaria, VII,1
  65. Feminis eadem omnia praeterque vesicae iunctus utriculus, unde dictus uterus. quod alio nomine locos appellant, hoc in reliquis animalibus volvam. Nat. Hist. XI, lxxxiv, 209
  66. Celsus, De medicinia VI, 18, u.ö.
  67. Vulva vocata quasi valva, id est ianua ventris, vel quod semen recipiat, vel quod ex ea foetus procedat. Etym. 11.1.137. Reinier De Graaf, der im 17. Jahrhundert erstmals die weibliche Ejakulation beschrieb, behauptete gar eine Ableitung von volo, „ich will“, da die Vulva stets „unersättlich“ nach Verkehr verlange, zitiert von Joseph Hyrtl: Onomatologia anatomica, Wilhelm Braumüller, Wien 1880, S. 620-623, S. 621
  68. a b Stichwort „Vulvakulte“ in Pschyrembel Wörterbuch Sexualität. Walter de Gruyter, Berlin 2006; Seite 581. ISBN 3-11-016965-7.
  69. a b c d e f g h i Ann-Sophie Lehmann: Der schamlose Körper. In: Beat Wismer, Sandra Badelt (Hrsg.): Diana und Actaeon – Der verbotene Blick auf die Nacktheit. Katalog zur gleichnamigen Ausstellung im museum kunst palast, Düsseldorf. Hatje Cantz, Ostfildern 2009; S. 192-197; ISBN 978-3-7757-2357-2.
  70. Stichwort „Yoni“ in Pschyrembel Wörterbuch Sexualität. Walter de Gruyter, Berlin 2006; Seite 596. ISBN 3-11-016965-7.
  71. a b Sandra Badelt: Die nackte Wahrheit. Betrachtungen zum exponierten Geschlecht in der zeitgenössischen Kunst. In: Beat Wismer, Sandra Badelt (Hrsg.): Diana und Actaeon – Der verbotene Blick auf die Nacktheit. Katalog zur gleichnamigen Ausstellung im museum kunst palast, Düsseldorf. Hatje Cantz, Ostfildern 2009; S. 199-201; ISBN 978-3-7757-2357-2.
  72. a b c Claudia Delank: Frühlingsbilder (Shunga). Japanische erotische Holzschnitte. In: Beat Wismer, Sandra Badelt (Hrsg.): Diana und Actaeon – Der verbotene Blick auf die Nacktheit. Katalog zur gleichnamigen Ausstellung im museum kunst palast, Düsseldorf. Hatje Cantz, Ostfildern 2009; S. 258-270; ISBN 978-3-7757-2357-2.
  73. Tobias G. Natter: Über die Grenzen des Vorstellbaren. Das Nackte und das Öffentliche in der Wiener Kunst um 1900. In: Tobias G. Natter, Max Hollein (Hrsg.): Die nackte Wahrheit. Klimt, Schiele, Kokoschka und andere Skandale. Veröffentlichung zur gleichnamigen Ausstellung der Schirn Kunsthalle Frankfurt und des Leopold Museum Wien. Prestel Verlag, München 2005, ISBN 3-7913-3284-8, S. 17-42.
  74. a b c Angelika Muthesius, Burkhard Riemschneider (Hrsg.): Erotik in der Kunst des 20. Jahrhunderts. Benedikt Taschen Verlag, Köln 1993; ISBN 3-8228-0447-9.
  75. Hans Peter Duerr: Der Mythos vom Zivilisationsprozeß, Bd. 2, Suhrkamp, Frankfurt a.M. 1990, S. 252
  76. Mithu M. Sanyal: Vulva: Die Enthüllung des unsichtbaren Geschlechts, Wagenbach, 2009, ISBN 3803136296
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